RA 361–363
RA 361 - 363 später FS E 360 | |
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Nummerierung: | 361, 362, 363 |
Anzahl: | 3 |
Hersteller: | Ganz & Cie, Ungarn |
Baujahr(e): | 1905 |
Ausmusterung: | 1942 |
Achsformel: | 1'C1' |
Länge über Puffer: | 11.540 mm |
Dienstmasse: | 68 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 2 Stufen, 35 / 71 km/h |
Dauerleistung: | 600 kW |
Stromsystem: | 3000 V/15,6 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 2 |
Die drei Elektrolokomotiven RA 361, RA 362 und RA 363 wurden 1905 als zweite Lokomotivserie für die oberitalienische Veltlinbahn der Rete Adriatica von der österreichisch-ungarischen Firma Ganz & Cie in Budapest gebaut.
Technische Merkmale
Die RA 361 – 363 wiesen relativ große, mittel Gestänge gekuppelte Treibräder auf sowie davor und dahinter je eine Laufradachse.
Die Asynchronmotoren des Drehstromantriebes erlaubten durch die fest vorgegebene Speisestrom-Frequenz keine stufenlose Regelung. Durch einfache Umschaltung (der 2 Motore(?) oder der Motorwicklungen(?)) wurden zwei Drehzahlstufen möglich, die mit dem baulich vorgegebenen Treibraddurchmesser maximale Geschwindigkeiten von 35 und 71 km/h zuließen.
Die Übertragung der elektrischen Energie erfolgte aus der zweipoligen Oberleitung sowie über das Gleis als dritter Stromleitung des Dreiphasenwechselstromsystems. Die ursprüngliche Ausführung der Lokomotive hatte vorn und hinten auf dem Dach jeweils einen Trägerbügel mit zwei Rollenstromabnehmern (Trolley-Stromabnehmer). Diese wurden während des Betriebs bei der SBB gegen Bügelstromabnehmer ausfgetauscht.
Geschichte
Nach ihrem ersten Einsatz auf der Veltlinbahn wurden die drei Maschinen 1906-1908 von der BBC mangels deren eigener Entwicklungen für den Betrieb in dem neugebauten, langen und deshalb für Dampfbetrieb ungeeigneten Simplontunnel ausgeliehen. Die Lokomotiven wurden von der schweizerischen SBB als Type „Fb 3/5“ geführt, die Buchstaben „RA“ vor der originalen Lokomotivnummer während des Betriebes auf der Simplonstrecke entfernt.
Nach der Rückgabe an die mittlerweile in die neugegründete Ferrovie dello Stato integrierte Eigentümerin wurden sie als Baureihe „FS E 360“ geführt.
Literatur
- Renzo Pocaterra: Lokomotiven. Kaiser, Klagenfurt, 2006, ISBN 3-7043-1367-X