Domberg (Bamberg)


Der Domberg ist das historische Zentrum Bambergs und zeichnet sich durch einige historisch bedeutsamen Gebäude aus.
Geschichte
Der Domberg ist der berühmteste der sieben Hügel Bambergs und auch der am längsten bewohnte Teil der Stadt, denn bereits vor 3000 Jahren befand sich auf dem Berg eine Siedlung der Bronzezeit.
Die erste urkundliche Erwähnung Bambergs aus dem Jahr 902 bezog sich auf das „Castrum Babenberch“ auf dem späteren Domberg. Von diesem Babenberch hat die Stadt ihren Namen und leitet sich auch die Dynastie der Babenberger her.
Domplatz

Das Ensemble um den Domplatz ist kulturhistorisch interessant, da von hier aus vier Architekturstile zu sehen sind:
- Dom: Romanik und Gotik
- Alte Hofhaltung: Renaissance
- Neue Residenz: Barock
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Neue Residenz
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Dom
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Alte Hofhaltung
Der Domplatz ist historisch bedeutsam, denn in diesem Bereich stand die Babenburg, aus der sich die Stadt Bamberg entwickelte.
Um diesen Platz herum stehen die Renaissance-Bauten der Alten Hofhaltung und das Barock-Ensemble der Neuen Residenz. Dadurch hat man vom Domplatz aus – wenn man die Romanik und Gotik des Bamberger Doms mit einschließt – den Blick auf vier Stilepochen der Kunst gleichzeitig.
Lage


Das Gefälle des Platzes ergab sich erst als Folge der Niveauabsenkung des Domplatzes in den Jahren 1777 und 1778, die Treppenstufen zu den Portalen erforderlich machte. Diese Niveauabsenkung war notwendig, um einen direkten Zugang zur Bamberger Innenstadt zu schaffen. Vorher war das Tor am so genannten „Torschuster“ der einzige Zugang zum Domberg. Für die beiden neuen Zufahrten von Osten mussten zwei Domherrenkurien weichen. An ihrer Stelle bildet seither eine Mauer den Ostabschluss des Domplatzes. 1777 wurden auch Teile der Alten Hofhaltung abgebrochen, darunter die Andreaskapelle an der Nahtstelle zum Dom, der damit seine Verbindung zur Hofhaltung verlor.
Name
Der Domplatz hieß bis zur Säkularisation Hofplatz oder Burgplatz. Lediglich der kleine Bereich vor dem Kapitelhaus wurde Domplatz genannt. Dann benannten die neuen bayerischen Herrscher das gesamte Areal zu Ehren der damaligen (evangelischen) Königin Karoline Karolinenplatz. Erst am Ende des Zweiten Weltkriegs bürgerte sich allmählich die Bezeichnung Domplatz ein und wurde im Jahr 1949 der amtliche Name.
Reiterstandbild
Im Oktober 1899, wurde auf dem Domplatz – wie es im 19. Jahrhundert üblich war – ein Denkmal des regierenden Herrschers aufgestellt. Das Reiterstandbild des bayerischen Prinzregenten Luitpold unterhalb des Domkranzes blieb dort allerdings nicht sehr lange, fristete später ein langes Schattendasein in einem Depot und steht heute auf dem Schönleinsplatz in der Bamberger Innenstadt. Dort hat es schon manchen ahnungslosen Touristen in die Irre geführt, der dieses Reiterstandbild für den berühmten Bamberger Reiter hielt und sich wunderte, was an der Statue so besonders sein soll.
Während des Dritten Reichs wurden auf dem Domplatz Feierstunden abgehalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Domplatz mehrere Jahrzehnte lang der größte Parkplatz Bambergs, bis in den 1980er-Jahren die Autos und Busse vom Domplatz verbannt wurden.
Tattermannsäule

Auf dem Domplatz stand eine schlanke Säule mit einer Figur, die im Volksmund Tattermann hieß und der Legende nach als der von Kaiser Heinrich II. bestimmte Mittelpunkt des Reiches (lateinisch: umbilicus imperii) galt. Der Tattermann war wahrscheinlich eine stark verwitterte Christusfigur, die womöglich den Leidensmann darstellte. Diese Säule, von der Johann Georg Kaufmann zwei Jahre vorher noch eine Zeichnung angefertigt hatte, wurde wegen Baufälligkeit am 3. Januar 1779 abgerissen. Die Säule hatte eine Höhe von 8,42 Metern, wovon die Figur des segnenden Christus 1,74 Meter einnahm. Über den Namen Tattermann gibt es unterschiedliche Spekulationen:
- Säule des tattrigen Mannes (nach dem verwitterten Aussehen der Figur)
- Säule des Tattar (nach einem Personennamen)
- Säule des Tartaren (nach dem Volk der Tartaren)
Dom
Der Bamberger Dom St. Peter und St. Georg gehört zu den deutschen Kaiserdomen und ist mit seinen vier Türmen das beherrschende Bauwerk der Bamberger Altstadt.
Im Inneren befinden sich der berühmte Bamberger Reiter, das Kaisergrab des einzigen heilig gesprochenen Kaiserpaars des Heiligen Römischen Reichs aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders Grab sowie das einzige Papstgrab nördlich der Alpen und das Bamberger Diözesanmuseum.
Domherrenhöfe
In den Domherrenhöfen befinden sich die Wohnungen der Domkapitulare und anderer geistlicher Würdenträger.
Erzbischofsresidenz
Die Residenz des Bamberger Erzbischofs ist die Zentrale des Erzbistums Bamberg, zu dem auch die Suffraganbistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg gehören.
Alte Hofhaltung
Die Alte Hofhaltung diente in der Vergangenheit als Kanzlei, Bibliothek und Ratsstube. Heute befindet sich hier das Historische Museum der Stadt Bamberg. Außerdem werden im Sommer mit Freilichtaufführungen die Calderon-Festspiele abgehalten.
Neue Residenz
Die Neue Residenz war der ehemalige Amtssitz der Bamberger Fürstbischöfe. Heute beherbergt sie die Bamberger Staatsbibliothek und Staatsgalerie, eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Zu den berühmtesten Gemälden der Sammlung gehört Hans Baldung Griens Gemälde Die Sintflut.
Vom Rosengarten der Neuen Residenz aus hat man einen Blick auf die Michaelskirche und die Dächer der Bürgerstadt.
Literatur
- Ulrich Kahle (Text) / Uwe Gaasch (Fotos): „Der Bamberger Domberg. Bilder einer geistlichen Stadt“. Bamberg: Verlag Fränkischer Tag, 2006. ISBN 393689728X
Weblinks
- Bamberg und seine sieben Hügel (Universität Bamberg)
- Stadtportrait: Der Domberg (BR-Online)
- Domschatz