Josef Bühler
Dr. Josef Bühler (* 1904, † 1948) war Staatssekretär der Regierung des Generalgouvernements in Krakau während der Zeit des Dritten Reiches.
Bühler, seit Juni 1941 ständiger Stellvertreter des Generalgouverneurs Frank, war in dieser Funktion an allen Verbrechen an der polnischen Bevölkerung und am Massenmord an den Juden in Polen mitverantwortlich. Er drängte Heydrich auf der Wannsee-Konferenz mit der Endlösung im Generalgouvernement zu beginnen, weil er hier keine Transportprobleme sah und die Judenfrage in diesem Gebiet so schnell wie möglich zu lösen wünschte. 1942 beteiligte sich Bühler an den Vorbereitungen für deutsche Siedlungen bei Lublin und an der Verschleppung von Polen zur Zwangsarbeit nach Deutschland.
Leben
Geboren in Waldsee (Württemberg) als Sohn eines Bäckers in einer katholischen Familie. Gymnasium, Studium und 1932 Promotion zum Dr. jur. April 1933 Eintritt in die NSDAP. Als Oberstaatsanwalt Büroleiter beim Reichsminister ohne Geschäftsbereich Hans Frank. Dezember 1939 Chef des Büros des Generalgouverneurs in Krakau, ab März 1940 dessen Staatssekretär. Januar 1945 Flucht aus Krakau. Im April 1946 Zeuge der Verteidigung von Hans Frank vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg, danach Auslieferung an Polen. In Krakau wurde Josef Bühler im Juli 1948 zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Künstlerische Bearbeitungen
Josef Bühler hat, neben einigen anderen hohen Chargen der Holocaust-Bürokratie, Eingang in Robert Harris' Roman "Vaterland" gefunden.
Weblinks
- http://www.ghwk.de - Haus der Wannsee-Konferenz