Deutsche Reichspartei (1950)
Die Deutsche Reichspartei (DRP) war eine rechtsgerichtete politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland.
Sie ging 1950 aus einer Fusion der Deutsche Konservative Partei - Deutsche Rechtspartei (DKP-DRP) mit der, nur in Hessen aktiven, National-Demokratischen Partei (NDP) hervor.
Die Gründung wurde maßgeblich durch Alexander Andrae, Dr. Oskar Lutz, Prof. Hans Bernd von Grünberg, Wilhelm Meinberg, Wilhelm Gutmann, Otto Heß, Hans Schikora, Prof. Heinrich Kunstmann und Adolf von Thadden gestaltet.
Diese Personen waren zu einem erheblichen Teil bereits vor 1933 Mitglieder der NSDAP. Weitere bekannte Mitglieder der Partei waren SS-Sturmbannführer Erich Kernmayer, der nationalsozialistische Jurist Friedrich Grimm, der Schriftsteller ("Volk ohne Raum") Hans Grimm, der Luftwaffenoberst a.D. Hans-Ulrich Rudel und der Verleger Waldemar Schütz. Die DRP verstand sich als Sammlungsbewegung für ehemalige NSDAP-Mitglieder und Intressenvertretung ehemaliger Angehöriger der Wehrmacht. Inhaltlich forderte sie eine Wiederherstellung des Deutschen Reichs in seinen historischen Grenzen. Die Gleichstellung der Frau wurde abgelehnt.
1953 bestand zeitweise die Absicht eines Parteiverbotsverfahrens, welches jedoch nicht eingeleitet wurde.
Bei Wahlen blieb die DRP ohne dauerhafte Erfolge und verlor in der Zeit ihres Bestehens an Bedeutung. 1964 ging die DRP in der NPD auf.
Wahlen
- Bundestagswahl 1953: 295.739 Stimmen, 1,1%
- Die DRP war nur in 6 von 9 Bundesländern angetreten.
- Bundestagswahl 1957: 308.564 Stimmen, 1,0% (-0,1)
- Bundestagswahl 1961: 262.977 Stimmen, 0,8% (-0,2)
- Bayern
- 1958: 56.864 Stimmen, 0,6%
- Bremen
- 1959: 14.689 Stimmen, 3,8%
- Hamburg
- 1953: 7.466 Stimmen, 0,7%
- 1957: 4.109 Stimmen, 0,4% (-0,3)
- 1961: 9.045 Stimmen, 0,9% (+0,5)
- Hessen
- 1958: 16.178 Stimmen, 0,6%
- Niedersachsen
- 1951: 74.017 Stimmen, 2,2%
- 1955: 126.692 Stimmen, 2,8% (+0,6)
- 1959: 122.062 Stimmen, 3,6% (+0,8)
- 1963: 52.785 Stimmen, 1,5% (-2,1)
- Nordrhein-Westfalen
- 1950: 107.104 Stimmen, 1,7%
- 1958: 43.299 Stimmen, 0,5%
- Rheinland-Pfalz
- 1951: 7.185 Stimmen, 0,5%
- 1959: 87.349 Stimmen, 5,1%
- 1963: 56.155 Stimmen, 3,2% (-1,9)
- Saarland
- 1960: 3.325 Stimmen, 0,6%
- Schleswig-Holstein
- 1950: 37.115 Stimmen, 2,8%
- 1954: 17.318 Stimmen, 1,5% (-1,3)
- 1958: 12.950 Stimmen, 1,1% (-0,4)
In Baden-Württemberg und Berlin (West) trat die DRP nicht zu Landtagswahlen an.
Literatur/Quelle
- Kurt Hirsch, Rechts von der Union, 1989, ISBN 3-926901-22-5