Jolo
Jolo ist eine Stadt auf den Philippinen mit 110.858 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Jolo ist auch der Name einer Insel mit etwa 300.000 Einwohnern und der umliegenden Inselgruppe südlich der Sulusee, zwischen der südphilippinischen Insel Mindanao und Borneo. Die Stadt Jolo auf der Insel ist Hauptstadt der philippinischen Provinz Sulu.
Die Insel wurde international bekannt durch die Entführung der Göttinger Familie Wallert von der Ferieninsel Sipadan nach Jolo durch die Terror-Gruppe Abu Sayyaf.
Jolo war einst Zentrum eines mächtigen Sultanats. Nach dem spanisch-amerikanischen Krieg widersetzten sich die Filippinos ab 1899 der neuen Kolonialmacht. Während der Widerstand im größten Teil des Landes bis 1903 gebrochen war, dauerte er auf Jolo bis 1916 an.
Die Insel ist heute in der Welt vor allem für ihre Terroristen und Kriminellen bekannt. Der Bürgermeister der Stadt Jolo schätzte, dass es allein auf der Insel 20.000 Gewehre gibt. Am 3. Januar 1999 warfen Mitglieder der Abu Sayyaf Handgranaten in eine Menge, die vor einem brennenden Supermarkt in der Stadt wartete: Zehn Menschen starben, 74 wurden verletzt.
Seit Mitte 2003 befinden sich etwa 2.500 bis 3.000 Soldaten der US Army auf der Insel, die Jagd auf die Gruppe machen. Seitdem Panama nicht mehr direkt unter US-Kontrolle steht, wird Jolo als ein möglicher Ort für eine Neugründung der berüchtigten School of the Americas diskutiert.
Die Einwohner sind überwiegend moslemisch und werfen der katholischen Regierung der Philippinen vor, sie zu benachteiligen.
Der Jolo-Sikahirsch ist eine Unterart der Familie der Hirsche, die einzig auf dieser Insel vorkommt.