Diskussion:Hilde Benjamin
Wäre hier ein Siehe auch: Roland Freisler angebracht oder überspitzt? --Richard Abendroth 01:41, 8. Jul 2006 (CEST)
- hallo, völlig unangebracht, sie wollte zwar eine umkehr der beweislast, das muß aber ein jurist einbauen und eine jemandin könnte über hildes lesbianismus was dazusetzen, ist mir zu heikel, kenne da die konvention nichtLefanu 09:56, 30. Jul 2006 (CEST)
- HB war sicher ein Vertreterin der stalinistisch/komunistischen Willkürjustiz. Ihre Rolle als eine der wenigen führenden überlebenden Frauen in der KPD/SED, welche an sich eine Machtposition hatten und nutzen ist schon mehrfach beschrieben worden. Emanzipation, Erhöhung der Frauenquote in der Justiz schon vor der westlichen Befreiungswelle sind sicher MIT ihr Verdienst, aber angesichts der anderen Lebenswerke zu vernachlässigen, oder?-OS- 19:48, 12. Okt. 2006 (CEST)
- Wobei wir in mit der Juristerei der BRD das "klitzekleine" Problem haben, daß sich dort Nazi-Richter selbst für schuldlos erklärt haben, weiter in hohen und höchsten Ämtern "Rechtsprechen" und als Professoren lehren und somit das Rechtsdenken von neuen Generationen von Juristen vergiften konnten/durften, siehe z.B. Jörg Friedrich: "Freispruch für die Nazi-Justiz" oder auch das DDR-Braunbuch, das zwar Fehler und propagandistische Töne aufweist, insgesamt aber als zuverlässige Quelle gelten kann. "Worauf will der hinaus" fragt sich der geneigte Leser jetzt... ich will es sagen: der angesprochene Freisler-Bezug wäre bei vielen prominenten Richtern der BRD mindestens ebenso anzusetzen wie bei Hilde Benjamin. Mir scheint es immer, das die DDR und ihre Vertreter immer von der schlechtesten Seite gezeigt werden sollen, dabei die Diskussion über die mangelnde Aufarbeitung der BRD-Geschichte aber in den Hintergrund gedrängt wird. Das ist dann die Geschichtsschreibung des Siegers und die hat niemals etwas mit Objektivität zu tun.
- Hab es hineingenommen: [[1]]; noch viel schlimmer ist "Anders als Freisler, der das Instrument der NS-Justiz bereits vorfand, hat Hilde Benjamin wohl den größten Beitrag zum Aufbau eines kommunistischen Justizwesens in der DDR geleistet."
Was hat das in der Beschreibung Ihres Wirkens zu tun? Sie war Ministerin und Vizepräsidentin des höchsten Gerichts, Freisler lediglich für wenige Jahre Vorsitzender eine politischen Gerichtshofs. Historische Halbbildung sollte man außen vorlassen. Übrigens wäre Otto Georg Thierack ein besserer Vergleich, wenn auch nicht so populistisch wirkungsvoll. Schließlich war der 6 Jahre Vorsitzender des Volksgerichtshofs. Warum muss eigentlich immer etwas mit dem Nationalsozialismus verglichen werden? Weil Westdeutsche es sonst nicht verstehen?-OS- 23:54, 6. Dez. 2006 (CET)
- Nein, weil es immernoch Ostdeutsche gibt die nicht begriffen haben, das Kommunisten -und auch die in der DDR- rot-lackierte Faschisten sind. Wie ich sehe bist Du Berliner, geh doch mal nach Hohenschönhausen. Es wird langsam mal Zeit, dass die DDR-Geschichte aufgearbeitet wird ohne das die Täter verdeckt Sabotage betreiben.
- Aber man erreicht keine Aufarbeitung mit Zitaten von Journalisten aus irgendeinem Uni-Archiv. Freislers Wirken wird eben häufig überschätzt, weil die Filmaufnahmen seiner Prozesse verfügbar sind. Wer kennt schon Herrn Thierack und seine Rolle, vieleicht hat das was mit der oben genannten Justiz im Westen zu tun, welche viele seiner Ideen auch nach 45 übernahm. Letzendlich ist ein "Siehe auch" nur billige POV. Wenn Du die Rolle von Freisler und Benjamin belegbar vergleichend einarbeiten willst, hindert Dich keiner. Aber bitte nicht so. Und was Hohenschönhausen betrifft, was da die letzten 15 Jahre vergeigt wurde geht auf keine Kuhhaut. Was war auch anderes zu erwarten wenn linke Historiker mit antikommunistischen Opfern zusammenarbeiten, und Ex-Stasimitarbeiter die Büroarbeit erledigen. Denke, die Berliner haben unter dem Stalinismus mehr gelitten als sich manche vorstellen können, da sind 20 Infotafeln nicht ausreichend.-OS- 00:24, 7. Dez. 2006 (CET)
- Tut mir leid, aber ich finde den Vergleich mit Freisler nicht abwegig sondern zwingend. Man braucht sich nur mal beider Urteilssprüche (gegen "Volksfeinde" oder "Feinde der Arbeiterklasse") zu besorgen. Oder man betrachtet die wenigen Filmaufnahmen von HB in Prozessen (mit Glück mal auf phoenix) und vergleicht sie mit Freisler im Prozeß gegen die Hitlerattentäter (z.B. bei youtube): Man wird den Eindruck nicht los, daß HB Freisler imitiere.
- Lese Dir bitte nochmal genau durch, was ich schrieb. Freisler war nie in der gleichen Machtposition wie Benjamin. Wenn man einen Nazi als Vergleich heranziehen will, dann Thierack. Zugegeben, der ist heute von vielen vergessen, aber er besaß die Macht. Freisler wird heute so gern als Fratze des Regimes genommen, weil er durch die Filmaufnahmen einiger wichtiger Prozesse gut ins Bild passt. Besonders als fanatischer Hetzer ist er äußerst medienwirksam. In einer Enzyklopädie sollte sowas aber keine Rolle spielen. Ansonsten bleib ich dabei, daß im Zusammenhang mit NS-Opfern keine NS-Täter als vergleich herangezogen werden sollten, um die Taten zu illustrieren. Das mag Guido Knopp machen, aber selbst der ist damit umstritten. Was Freisler betrifft, bitte mal genauer hinschaun, wieviele Prozesse in den Filmen gezeigt werden, ich glaube, kaum mehr als 10, vor allem gegen Mitglieder der Weißen Rose und des 20.Julis - Ereignisse aus der Endzeit des NS-Regimes. Nicht unbedingt charakteristisch für 12 Jahre Herschaft.-OS- 23:20, 24. Sep. 2007 (CEST)
- Achso, und was die Imitation betrifft, so war Freisler ebenso wie Benjamin Jurastudent in der Weimarer Republik der frühen 20er, dazu die Herkunft Celle/Bernburg. Diktion und Sprachtechnik entsprachen also einer Region und Zeit. In frühen Tonaufnahmen zum Bülowplatzprozess aus den 30ern spricht sie schon genauso fanatisch, wenn Du das mit ähnlichem Stil meinst.-OS- 23:25, 24. Sep. 2007 (CEST)
- Lese Dir bitte nochmal genau durch, was ich schrieb. Freisler war nie in der gleichen Machtposition wie Benjamin. Wenn man einen Nazi als Vergleich heranziehen will, dann Thierack. Zugegeben, der ist heute von vielen vergessen, aber er besaß die Macht. Freisler wird heute so gern als Fratze des Regimes genommen, weil er durch die Filmaufnahmen einiger wichtiger Prozesse gut ins Bild passt. Besonders als fanatischer Hetzer ist er äußerst medienwirksam. In einer Enzyklopädie sollte sowas aber keine Rolle spielen. Ansonsten bleib ich dabei, daß im Zusammenhang mit NS-Opfern keine NS-Täter als vergleich herangezogen werden sollten, um die Taten zu illustrieren. Das mag Guido Knopp machen, aber selbst der ist damit umstritten. Was Freisler betrifft, bitte mal genauer hinschaun, wieviele Prozesse in den Filmen gezeigt werden, ich glaube, kaum mehr als 10, vor allem gegen Mitglieder der Weißen Rose und des 20.Julis - Ereignisse aus der Endzeit des NS-Regimes. Nicht unbedingt charakteristisch für 12 Jahre Herschaft.-OS- 23:20, 24. Sep. 2007 (CEST)
Abbildung?
Gibt es kein Foto von ihr?--Dunnhaupt 03:32, 17. Jul. 2007 (CEST)
... "Schauprozessen gegen Nazi- und Kriegsverbrecher"
Ich denke, hier muß mal ganz deutlich gesagt werden, daß sie nicht Schauprozesse gegen Kriegsverbrecher führte, sondern gegen Menschen, die dessen von den Kommunisten verdächtigt wurden. Es gab unter diesen Personen Schuldige, aber auch Unschuldige. Diese Menschen wurden in unrechtstaatlichen Verfahren verurteilt ohne Prüfung ihrer Schuld. Benjamin hat auch weitere unschuldige Demokraten, die eine Opposition zur SED-Diktatur wagten oder dessen verdächtigt wurden, verurteilt.
Diese Formulierung, Schauprozesse gegen Nazi- und Kriegsverbrecher, impliziert, daß hier Schuldige in einem nicht ganz einwandfreien Verfahren verurteilt wurden und ist damit absolut verharmlosend.
Wir wundern uns über die fehlenden Kenntnisse und das Wissen unserer Kinder über die DDR und hier, in einer Enzyklopädie mit Anspruch, wird Unrecht stark verharmlost.
Und mit ihrer Tätigkeit als Richterin war die Zeit ihrer Verbrechen nicht vorbei. Gerade als Justizministerin hat sie weit mehr Todes- und andere Terrorurteile auf den Weg gebracht als je in ihrer Funktion beim Obersten Gericht.
Ich werde diesen Text deshalb entsprechend abändern. --Liliput 12:56, 13. Dez. 2007 (CET)
Mach das, nur denke dran, man kann nicht eine subjektive Sichtweise durch eine andere Ersetzen. Mir scheint, daß die Bezeichnung "Schauprozess gegen Kriegsverbrecher" ist schon eingebundene Kritik an der Justiz, und nicht an den Angeklagten. Die Waldheimer Prozesse bieten eine breite Literaturbasis dafür. Welche ist Deine?Oliver S.Y. 13:21, 13. Dez. 2007 (CET)
Habe das gerade getan und natürlich versucht, nicht subjektiv zu sein. "Schauprozess gegen Kriegsverbrecher" sagt, zumindest dem flüchtigen Leser, die Form war nicht in Ordnung, aber es handelte sich bei allen um Verbrecher, und dem war ja nicht so. Bin kein Spezialist zu den Waldheimer Poozessen, selbst die Wikipedia-Seite hiezu ist ja schon recht deutlich. Sie führte aber noch andere Schauprozesse, als die Waldheimer. --Liliput 13:26, 13. Dez. 2007 (CET)