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Bundesautobahn 1

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Vorlage:Infobox Bundesautobahn

Die Bundesautobahn 1 (Abkürzung: BAB 1) – Kurzform: Autobahn 1 (Abkürzung: A 1) – führt von Heiligenhafen an der Ostsee nach Saarbrücken und hat eine Länge von 730 Kilometern. Von Lübeck bis zum Ruhrgebiet wird sie auch als Hansalinie bezeichnet. Die A 1 von Hamburg bis Heiligenhafen und deren Verlängerung nach Puttgarden auf Fehmarn (Bundesstraße 207) wird auch als Vogelfluglinie bezeichnet. Vom Autobahnkreuz Köln-West bis zum Autobahndreieck Vulkaneifel wird sie auch als Eifelautobahn bezeichnet.

Abschnitte als Europastraße

  • E 47: Heiligenhafen - Autobahnkreuz Lübeck
  • E 22: Autobahnkreuz Lübeck - Autobahndreieck Stuhr
  • E 37: Autobahndreieck Stuhr - Autobahnkreuz Köln Nord
  • E 31: Autobahnkreuz Köln Nord - Autobahnkreuz Bliesheim
  • E 29: Autobahnkreuz Bliesheim - Blankenheim/Tondorf
  • E 44: Autobahndreieck Vulkaneifel - Wittlich-Mitte
  • E 44/E 42: Wittlich-Mitte - Autobahnkreuz Wittlich
  • E 44: Autobahnkreuz Wittlich - Autobahndreieck Moseltal
  • E 422: Autobahndreieck Moseltal - Saarbrücken-Burbach

Planung und Bau

Bereits Ende der 1920er Jahre begannen unter den Zentrums-Regierungen der Weimarer Republik Planungen für Schnellstraßen, also für mehrspurige, ampel- und kreuzungsfreie Straßen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diese Pläne weiterverfolgt und im großen Rahmen mit ihrer Umsetzung begonnen (siehe Reichsautobahn), zu denen auch die Anfänge der A 1 und der A 2 gehören. Von Bremen bis Saarbrücken folgt die A 1 ungefähr der Fluchtlinie der Bundesstraße 51.

Der Abschnitt von der provisorischen Anschlussstelle/Ausfahrt Daun-Rengen bis zur Anschlussstelle Gerolstein (B 410 neu) befindet sich im Bau. Mit dem Bau des Teilabschnitts AS Gerolstein - AS Kelberg (B 410 zwischen Dreis-Brück und Boxberg) wurde Anfang 2007 begonnen. Fertigstellung und Verkehrsfreigabe vom derzeitigen Ende bei Daun-Rengen bis zur Anschlussstelle Kelberg ist für das Jahr 2009 geplant.

Baugeschichte

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Bau der Autobahn im Eifelraum begonnen, es konnte jedoch lediglich ein kurzer Abschnitt im Raum Hasborn fertiggestellt werden, bevor die Bauarbeiten kriegsbedingt eingestellt werden mussten.

Der Streckenabschnitt von Bremen (-Burglesum, jetzt A 27) nach Hamburg (-Veddel, jetzt A 255) wurde insbesondere zur Verbindung zwischen den deutschen Nordseehäfen gebaut.

Mit dem Bau der südlichen Umgehung Hamburgs wurde eine weitere Elbbrücke zur Querung der Norderelbe erforderlich und in Form einer schrägseilverspannten Mittelträgerbrücke 1962 fertiggestellt. Die Umgehung verbindet die alten Autobahnen Hamburg–Lübeck und Hamburg–Bremen miteinander.

Der Abschnitt vom Bremer Kreuz zum Kamener Kreuz (Hansalinie) wurde 1969 freigegeben.

Die BAB 1 kreuzt die BAB 2 nordöstlich von Dortmund in Kamen (Kamener Kreuz). Dieses zweite deutsche Autobahnkreuz in Kleeblatt-Ausführung wurde Ende der 1930er Jahre erbaut. (Das erste Kreuz dieser Art in Deutschland war übrigens das 1936 für den Verkehr freigegebene Schkeuditzer Kreuz (A 9/A 14) bei Leipzig.)

Relikte des Kalten Kriegs sind z. B. Sprengschächte in der Überquerung des Travetals bei Lübeck.

Bautätigkeit

Die Trasse bei Wuppertal-Ronsdorf im Blombachtal, der Ausbau auf drei Spuren ist erfolgt

Die A 1 steht derzeit im Fokus der Ausbautätigkeiten des Bundes. Im äußersten Norden wird die Küste angebunden. Im gesamten überlasteten Bereich zwischen Hamburg und Köln sind Grunderneuerungen sowie ein fast durchgängiger Ausbau auf mindestens drei Spuren und ein Ausbau vieler Kreuze und Anschlussstellen entweder kürzlich abgeschlossen, in Bau oder in Planung. Im südlichen Bereich steht ein größerer Lückenschluss an. Der weitgehende Abschluss dieser Bautätigkeiten ist für das Jahr 2013 vorgesehen.

Im Norden hat die Verlängerung der A 1 Gremersdorf erreicht. Die Strecke bis Heiligenhafen befindet sich im Bau (seit Ende 2007 ist die erste Fahrbahn 2-streifig in Betrieb) und soll Mitte 2008 dem Verkehr übergeben werden. Geplant ist es, die A 1 bis Puttgarden zu verlängern und bis 2018 eine feste Fehmarnbelt-Querung nach Dänemark einzurichten, die die A 1 mit der dänischen E 47 verbindet. Zur Zeit wird dies mit Fährschiffen (Strecke: Puttgarden-Rödby, der sogenannten Vogelfluglinie) erreicht.

Der Bau der neuen Ausfahrt (30) Barsbüttel ist abgeschlossen, die Ausfahrt ist freigegeben.

Zwischen Hamburg-Billstedt und AD Hamburg Süd-Ost wird bis Anfang 2008 am 6-streifigen Ausbau gearbeitet.

Die frühere Anschlussstelle Delmenhorst-Ost (58) wurde zum Autobahndreieck Stuhr (58a) mit der A 28 umgebaut. Die örtliche Anbindung wird jetzt von der neuen Anschlussstelle Groß Mackenstedt auf der A 28 und von Süden kommend über eine neue Anschlussstelle der A 1 Delmenhorst-Ost (58b) übernommen. Bis 2008 wird der weitere Lückenschluss der A 28 bis zum Kreuz Delmenhorst vollzogen.

Die Anschlussstelle Remscheid wird ebenfalls momentan ausgebaut und soll bis 2008 fertiggestellt werden. Umfangreiche Brückenarbeiten und die Verlängerung der Einfädelspur sind die Projektziele. Der sechsspurige Ausbau des Teilstücks Rasthof Remscheid bis Anschlussstelle Remscheid in Fahrtrichtung Dortmund begann am 9. Mai 2005 und soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein. Danach beginnen die Bauarbeiten in Gegenrichtung.

Wieder in Planung ist die Umgestaltung der Anschlussstelle Wuppertal-Ronsdorf zu einem Autobahndreieck, um den südwestlichen Lückenschluss des Autobahnrings um Wuppertal bis zur A 46 zu komplettieren, der Anfang 2006 durch die Inbetriebnahme des Burgholztunnels um ein weiteres Teilstück angewachsen ist.

Brücke im Bau bei Daun (Juli 2006)

Schon in den siebziger Jahren entstanden die Brücken für das Autobahndreieck Vulkaneifel. Die Verbindung von dort nach Norden durch die Eifel nach Blankenheim ist in den vergangenen Jahren nur bis zur Landesstraße 46 bei Daun-Rengen vorangekommen. Das fehlende Stück zwischen der L 46 und der B 410 neu (Anschlussstelle Gerolstein) ist im Bau. Hierfür wurden etwa 50 Millionen Euro bereitgestellt, mit der Verkehrsfreigabe wird für 2009 gerechnet. Baubeginn des rund 3,5 Kilometer langen Abschnittes zwischen Rengen und der Anschlussstelle Gerolstein bei Dockweiler war der 23. August 2005. Die Baustelle wurde symbolisch durch den Staatssekretär Achim Großmann eröffnet. Der Abschnitt Daun bis Rengen wurde am 6. Dezember 2005 für den Verkehr freigegeben. Dort endet die Autobahn derzeit an einer provisorischen Anschlussstelle. Bis zur Fertigstellung des Abschnitts zur späteren Anschlussstelle Gerolstein trägt die provisorische Abfahrt deren Namen und Nummer.

Die Hauptverkehrsverbindung von Trier Richtung Köln bleibt vorerst ab dem Autobahndreieck Vulkaneifel der weitere Verlauf der A 48 bis zur Abfahrt Mayen, von da über eine ein- bis zweispurige Kraftfahrstraße (Querspange) an Mayen vorbei zur Autobahnauffahrt Mendig auf die A 61 und ab da nach Norden Richtung Bonn/Köln. Alternativ kann der weitere Verlauf der A 48 bis Koblenz genutzt werden, wo ab Autobahnkreuz Koblenz ebenfalls die A 61 zur Verfügung steht. Eine weitere, stark beanspruchte Alternativroute führt durch die Westeifel über die A 60 und die B 51.

Die A 1 musste vom 26. Juli 2006 bis zum 1. August 2006 zwischen der Abfahrt Hagen-West und dem Westhofener Kreuz in Richtung Bremen wegen gravierender Hitzeschäden gesperrt werden. Im Baustellenbereich wurde der Straßenbelag weich und Spurrillen entstanden. Der 30 Jahre alte Belag hat der einseitigen Belastung bei anhaltend hohen Temperaturen nicht standhalten können. In diesem unsanierten Steilstück wurde die gesamte Fahrbahndecke ausgefräst und neu asphaltiert.

Momentan noch bis Ende Dezember 2007 finden auf dem Abschnitt zwischen den Anschlussstellen 144 Quierschied und 150 Saarbrücken - Burbach in beiden Fahrtrichtungen umfangreiche Sanierungsarbeiten statt, so dass in beide Richtungen nur einspuriger Verkehr möglich ist mit wechselseitiger Überleitung der jeweiligen Gegenspur auf die andere Seite.

Kurioses

Die A 1 besitzt, wohl einmalig in Deutschland, im Saarland an der Anschlussstelle 148 „Saarbrücken–Von der Heydt“ in beide Richtungen je eine Bushaltestelle namens „Heinrichshaus“. In Richtung Trier befindet sie sich genau auf der Autobahn zwischen Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen, während Richtung Saarbrücken die Auffahrt Richtung Saarbrücken benutzt wird. Heute wird die Bushaltestelle nur noch für den Schienenersatzverkehr der parallel verlaufenden Stadtbahnlinie 1 der Saarbahn genutzt. Früher hingegen wurde die Haltestelle von mehreren Buslinien regelmäßig im 15-Minutentakt mit Gelenkbussen bedient, was dazu führte, dass Autofahrer erhöhte Vorsicht walten lassen mussten, wenn die Busse in Richtung Heusweiler und Riegelsberg (Richtungsfahrbahn Trier) aus der Haltestelle herausfuhren. Vor allem die schweren Renault-Gelenkbusse erwiesen sich stellenweise als Hindernis, da hier bergauf zu fahren war. Zu diesem 15-Minutentakt kamen noch die Omnibusse der Regionalbus Saar-Westpfalz mit ihren Linien nach Lebach und ins Nordsaarland sowie Uchtelfangen, Wiesbach und Illingen. Da die A 1 aber die einzige Direktverbindung von Saarbrücken aus nach Heusweiler, Riegelsberg, Lebach und das nördliche Saarland darstellt, musste dieser Umstand so hingenommen werden, bis die Saarbahn in 2001 nach Riegelsberg-Süd verlängert wurde und Buslinien auf diesem Teilstück wegfielen. Die Linien der Regionalbus Saar-Westpfalz bedienten hier noch weiter bis ins Jahr 2006, von da an gab es nur noch Schnellverkehr ohne dortigen Halt und Nutzung für den Schienenersatzverkehr. Auch an der Anschlussstelle 150 „Saarbrücken-Burbach“, früher „Saarbrücken-Hubert-Müller-Str.“ befand sich bis 2001 die Bushaltestelle „Hubert-Müller-Straße“ für obige Buslinien. Diese Haltestelle entfiel im Zuge des weiteren Ausbaus der Saarbahn aus Platzgründen zu Gunsten der nur wenige Meter unterhalb Richtung Stadt gelegenen Haltestelle „Siedlerheim“.

Weblinks/Quellen

Quellen