Cheerleading

Cheerleading (von engl.: cheer – Beifall und to lead – führen, also sinngemäß (das Publikum) zum Beifall führen) ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht.
Einführung
Die eigentliche Aufgabe der Cheerleader war es, bei sportlichen Veranstaltungen und Wettkämpfen die eigene Sportmannschaft anzufeuern und das Publikum zu animieren. Typische Sportarten, bei denen Cheerleader auftreten, sind American Football und Basketball. Doch auch in den Bereichen Fußball und Handball, aber auch Eishockey wächst die Zahl der Cheerleadergruppen (Squads).
Insbesondere im Winterhalbjahr finden Cheerleader-Meisterschaften auf nationaler und internationaler Ebene für die organisierten Squads statt. Nach festem Regelwerk müssen die Squads innerhalb einer ca. 3-minütigen "Routine" (Auftritt) bestimmte Pflichtelemente darbieten, die dann von Punktrichtern je nach Schwierigkeitsgrad und Sicherheit bewertet werden. Die meisten Squads arbeiten konsequent auf die Meisterschaften hin und sehen darin inzwischen ihre Hauptaufgabe.

Ursprung
Die ersten Cheerleader-Teams kamen aus den USA, wo es 1898 an der University of Minnesota mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum begann. Dort waren ausschließlich Männer als Cheerleader zu finden. Erst im Laufe der Zeit entwickelte es sich, dass auch Frauen zugelassen wurden. Seit den 1980er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Es gibt zur Zeit ca. 400 deutsche Cheerleader-Teams. Erstes bekanntes Cheerleader-Team in Deutschland waren die Cheerleader der Düsseldorf Panther.
In Deutschland wurde der Cheerleading-Sport, unabhängig davon für welche Sportart gecheert wird, über die Cheerleader Vereinigung Deutschland innerhalb des American Football Verband Deutschland organisiert. Europäische Wettbewerbe werden von der EFAF durchgeführt, der Weltverband ist die International Cheerleading Federation (ICF). Am 7.9.2007 verlor der AFVD sein Alleinvertretungsrecht, da der Cheerleader- und Cheerdance Verband Deutschland als alternativer Verband gegründet wurde.
Der Cheerleading und Cheerdance Verband Deutschland strebt die Mitgliedschaft in dem größten Cheerleading und Cheerdance Weltverband der Welt, der International Cheer Union (ICU) an.
Die International Cheer Union ist ein Weltverband im Cheerleading und Cheerdance, der nach Kriterien des IOC (Internationales Olympisches Komitee) aufgebaut ist. Ziel der ICU ist, Cheerleading und Cheerdance als olympische Sportarten zu etablieren und das Cheerleading und Cheerdance in der Welt zu verbreiten und zu standardisieren.
Die International Allstar Federation (IASF) ist ein Zusammenschluss aller Personen, Teams, Verbände, Organisationen und Firmen, die in der Welt mit dem Cheerleading und Cheerdance zu tun haben.
In den USA gibt es ca. 4.000.000 Cheerleader und über 80 Organisationen alleine in den USA sind Mitglied der IASF. Aus über 40 Nationen gibt es Mitglieder aus der ganzen Welt. Das macht die IASF zu einem der größten Wissensrecourcen und einem der größten Motoren im Cheerleading und Cheerdacne in der Welt. Man kann sagen, dass fast alle wirklich bedeutenden Cheerleader und Trainer der Welt in der IASF vereint sind. Dies birgt natürlich die Chance für Organisationen und Teams hiervon zu profitieren.
Die IASF und die ICU sind separate Organisationen, die aber stark miteinander zusammenarbeiten. Sie basieren auf den gleichen Grundsätzen, wie dem Regelwerk oder der Trainerausbildung. Auch profitiert die ICU stark von dem Wissen, welches in der IASF vorhanden ist. Die IASF ist sehr stark Markt und Wirtschaft orientiert, wobei in der ICU nur non profit Organisationen Mitglied weden können. So ist es möglich, eine Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den Verbänden zu erlangen, ohne sie zu stark aneinander zu binden.
Alterseinteilung

Innerhalb des Cheerleading gibt es drei Alterseinteilungen:
- Peewees: CVD 11 Jahre und jünger / CCVD 12 Jahre und jünger
- Juniors: CVD 11 bis 16 Jahre / CCVD 11 bis 18 Jahre
- Seniors: CVD ab 17 Jahre / CCVD ab 15 Jahre.
(wobei an Meisterschaften der CVD die 20% Regel gilt. D.h., dass 20% der Teilnehmer in einem Team, noch ein Jahr länger als vorgesehen in ihrem Bereich starten dürfen oder auch schon ein Jahr eher 'hoch rücken' dürfen --> Ausnahme-Regel)
Altersangaben wurde im neuen Regelwerk 2007/2008 angehoben.
Kategorien
In den Altersklassen der Juniors und Seniors werden bei offiziellen Meisterschaften folgende Kategorien unterschieden:
- Junior All-Girl Cheer (Das antretende Team besteht aus 8 bis 25 Mädchen, es wird gecheert, gestuntet und getumblet)
- Junior Coed Cheer (Mindestens ein Mitglied des Teams ist männlich)
- Junior Dance (Hierbei werden keine Stunt oder Chants gezeigt sondern ausschließlich Dance-Elemente)
- Senior All-Girl Cheer
- Senior Coed Cheer
- Senior Dance
- Group Stunt (Eine Gruppe aus fünf weiblichen Cheerleadern die eine Minute lang ohne Pause stuntet )
- Coed Group Stund (eine Gruppe bestehend aus fünf Cheerleadern, davon mindestens einem weiblichen und bis zu vier männlichen Persohnen, die eine Minute lang ohne Pause stuntet)
- Partnerstunt (Ein männlicher und ein weiblicher Cheerleader stunten eine Minute lang ohne Pause)
Bei offenen Meisterschaften wie den GermanCheerMasters oder dem Elite Beach Cup werden oft weitere Kategorien angeboten, wie z. B. Individual, Double Synchro Dance oder Hardest Group Stunt.
Cheerleadingelemente

Motions
Motions sind bestimmte Armbewegungen, die für Spannung und Stärke der Cheerleader entscheidend sind. Diese finden Anwendung in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen. Einige Motions sind:high V, low V, T, half T, K, L, clap, clasp.....
Chants
Unter einem Chant versteht man einen Sprechgesang mit passender mimischer und v. a. gestischer Unterstreichung der Aussagen. Chants können während des gesamten Spiels spontan vom Cheerleader-Team als Anfeuerung eingesetzt werden. Sie werden meistens dreimal wiederholt.
Cheers
Cheers sind, ähnlich wie Chants, Kombinationen aus Worten und Bewegungen, dauern allerdings länger. Sie werden nur während der offiziellen Spielunterbrechung und nach dem Spiel dargeboten. Sie werden nicht wiederholt.
Stunts
Ein Stunt bezeichnet eine "Hebefigur", die aus mindestens zwei Personen besteht. Die Zahl kann auf bis zu fünf beteiligte Personen ansteigen. Die Gruppe wird dann als "Stuntgroup" bezeichnet.
Setzt man mehrere Stunts zu einem größeren Gesamtbild zusammen, bezeichnet man dies als Pyramide. Die Anzahl der beteiligten Personen ist hier unbegrenzt. Pyramiden können bis zu vier Körperlängen hoch gebaut werden. Die "Säulen" der Pyramide bzw. des Stunts bilden die Bases, die die anderen Personen hochheben. Die oberen Personen heißen "Top" oder "Flyer". Sollte die Pyramide drei oder mehr Körperlängen betragen, werden die "mittleren Personen" als "Middle Layer", bezeichnet.
Es gibt hierbei auch eine Kategorie namens "CoEd Group Stunt", in der auch Männer stunten. In der Kategorie "Partner Stunt" treten ein Mann und eine Frau zusammen auf.
Basket Toss
Wird ein Flyer hoch in die Luft geworfen, und macht dort eine bestimmte Bewegung (vergleichbar mit Jumps), so nennt man dies Basket Toss, oder kurz Basket. Die Bases bzw. Tosser, umschließen hierbei ihre Handgelenke so, dass sich eine Art "Korb" bildet. Der Flyer steigt mit seinen Füßen hinein und wird hoch in die Luft geworfen. An einem Basket Toss sind 4-5 Leute beteiligt. Einige Bewegungen sind Salto, Toe touch, Pike etc..
Jumps
Jumps, auf Deutsch Sprünge, können in Cheers, aber auch in Tänze eingebaut werden. Sie sollen Freude zum Ausdruck bringen und werden deshalb auch oft ausgeführt, wenn die Mannschaft punktet. Es gibt Sprünge wie den Toetouch, bei dem man versucht, die Zehen (engl. Toe) über die Hände zu halten. Die Beine befinden sich beim Sprung vor dem Körper. Andere Sprünge sind: Pike, Tuck, Double Nine, Herkey (auch Hurdler genannt), Around the World... Jumps sind besondere Sprünge, die je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliches Training erfordern und mit denen auf Meisterschaften unterschiedliche Punktzahlen erreicht werden können.
Dance
Dance, auf Deutsch Tanz, ist ein wichtiger Bestandteil des Cheerleadings. In vielen Cheerleader-Teams haben sich bereits spezielle Dance-Teams herausgebildet, die sich ausschließlich dem Tanzen widmen.
Spotter
Spotter sind Sicherheitspersonen, die beim Stunten nicht aktiv Gewicht tragen, aber dem Stunt Sicherheit und Stabilität verleihen, indem sie drumherum stehen. Spotter müssen nicht unbedingt die Personen des Stunts berühren (Hands-on-Spotting), sondern können auch in geringer Entfernung davon stehen und nur im "Notfall" mit eingreifen. Auf jeden Fall sollten Spotter immer mit erhobenen Händen nahe am Stunt stehen, bereit einzugreifen, wenn ihre Hilfe nötig ist.
Tumbling
Unter Tumbling versteht man alle Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel Handstand, Flickflack, Salto, Schraube oder Rad, Radwende, Handstandüberschlag... . Diese können ebenfalls während der gesamten Choreographie gezeigt werden. Oft turnen Tumbler, während der Rest des Teams eine Pyramide aufbaut.Manche Teams sind wiederum so gut dass alle Teammitglieder Tumbeln können.
Props (Requisiten)
Props werden die Hilfsmittel genannt, die die Cheerleader während ihrer Performance benutzen können. Am bekanntesten sind die so genannten Pompons, die fälschlicherweise oft als Puschel bezeichnet werden. Auch Fahnen, Schilder, Pappmegaphone und viele andere Props können in einer Cheerleading-Darbietung zu sehen sein.