August Heißmeyer
August Heißmeyer (* 11. Januar 1897 in Gellersen bei Hameln † 16. Januar 1979 in Schwäbisch Hall) war ein ranghohes und führendes Mitglied der SS und ein General der Waffen-SS. Er war der 3. Ehemann der damaligen »Reichsfrauenführerin« Gertrud Scholtz-Klink.
Geschichte
August Heißmeyer wurde im Januar 1897 in dem Ort Gellersen geboren. Nach seinem Schulbesuch trat er ins preußische Militär ein.
Im I. Weltkrieg diente er als Leutnant bei einer Fronteinheit und wurde mehrfach hoch ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Heißmeyer das Eiserne Kreuz I. Klasse.
Nach dem Kriegsende (1918) beschloß Heißmeyer, Jus und Medizin zu studieren. Doch schon recht bald verließ Heißmeyer die Hochschule ohne Abschluß und er betätigte sich nun als Fahrlehrer.
1923 kam August Heißmeyer erstmals in Kontakt mit den Nationalsozialisten, denen er 1925 als 21.573 Mitglied beitrat. Anfang 1926 trat Heißmeyer auch aktiv in die SA ein und baute verantwortlich den »SA-Gausturm Hannover-Süd« auf und war zeitweise dort stellvertretender Gauleiter.
Im Januar 1930 stellte Heißmeyer seinen SS-Aufnahmeantrag. Als »altgedienter Parteigenosse« wurde seine Probezeit dort verkürzt, so daß Heißmeyer bereits am 31. März 1931 als 4.370 Mitglied dort aufgenommen wurde. August Heißmeyer war es durch den Reichsführer-SS Heinrich Himmler erlaubt worden, seinen erreichten SA-Rang auch in der SS weiterhin zu führen. So wurde er auch mit seiner endgültigen SS-Übernahme in den Dienstgrad eines SS-Sturmführers eingesetzt. Bereits am 25. August desgleichen Jahres erhielt er die Ernennung zum SS-Sturmbannführer.
1932 wurde Heißmeyer Mitarbeiter des SS-Hauptamtes, das 1931 von Heinrich Himmler als oberstes SS-Organ gegründet und geleitet wurde. Dort wurde er am 18. März zum SS-Standarten- und am 6. Oktober zum SS-Oberführer befördert.
Nach der Machtübernahme war Heißmeyer ab 1933 an Mitglied des Deutschen Reichstages, dem er bis 1945 angehörte. Am 9. November desgleichen Jahres wurde das nunmehrige Reichstagsmitglied Heißmeyer zum SS-Brigadeführer ernannt.
August Heißmeyer begann nun stetig seinen persönlichen Einfluß in der SS auszubauen. Bereits am 28. Februar 1934 erhielt er die Ernennungsurkunde zum SS-Gruppenführer.
Ab 1935 an war Heißmeyer Chef des SS-Hauptamtes und gelangte so zu einer Schlüsselposition in der SS-Organisationsstruktur, in dem er nun Heinrich Himmler als Amtschef ablöste. Am 9. November 1936 wurde Heißmeyer zum SS-Obergruppenführer und zum »Inspektor der Nationalsozialistische Erziehungsanstalten« ernannt.
1939 wurde Heißmeyer zusätzlich zum SS-Oberabschnittsleiter »Ost« und 1940 zum »Höheren SS- und Polizeiführer Spree« ernannt. Ihm unterstand damit unmittelbar der Raum Berlin-Brandenburg.
Mit dem Beginn des II. Weltkrieges errichtete Heißmeyer nun die »Dienststelle SS-Obergruppenführer Heißmeyer« und war damit für die militärische Ausbildung für die Schüler der NPEA zuständig.
August Heißmeyer übernahm 1940 die »Generalinspektion der verstärkten SS-Totenkopf-Standarten« von seinem Vorgänger Theodor Eicke. Dieser hatte 1939 begonnen, eine Frontdivision zu befehligen und damit gab er seine Oberaufsicht über die Konzentrationslager an das SS-Führungshauptamt zurück. Heißmeyer verwaltete diese Dienststelle nun provisorisch bis Mai 1942. Im Mai 1942 gab er dieses Amt an den neuen »K.L.-Inspektor«, SS-Gruppenführer Richard Glücks, ab.
Am 14. November 1944 erhielt Heißmeyer nun das Recht, den Titel »General der Waffen-SS« hinter seinem SS-Dienstgrad zu führen. Er wurde damit formal in den Geltungsbereich der Waffen-SS überführt. Das hatte schon damit seine Berechtigung, da seit 1940 alle SS-Hauptämter der Waffen-SS zugeordnet waren.
Nach dem Kriegsende wurde August Heißmeyer als Hauptbeschuldigter zu einer Haftstrafe verurteilt und sein gesamtes Privatvermögen wurde von Amtswegen eingezogen.
Nach der Haftentlassung zog Heißmeyer nach Schwäbisch Hall, wo er eine Woche nach seinem 82. Geburtstag verstarb.