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Knüpfel

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Steinmetz-Knüpfel: (Links) kunststoffummantelt, (Mitte) Vollholz, (Rechts) Metall
Klüpfel eines Tischlers

Der Knüpfel, Klipfel, Klüpfel oder Klöpfel ist ein hammerähnliches Werkzeug aus Holz für Holz- und Steinbildhauer, Steinmetzen oder Natursteinmechaniker, Tischler und Zimmerer.

Knüpfel unterscheiden sich von Hämmern darin, dass ihr Kopf eine rundumweisende Schlagfläche hat; man braucht ihn nicht in eine bestimmte Richtung zu drehen, um zu schlagen. Die Schlagfläche der meisten Knüpfel ist nicht parallel zum Stiel, sondern annähernd in einer Achse mit dem Handgelenk.

Der klassische Knüpfel hat einen gedrechselten Holzkörper aus Weißbuche, im Durchmesser 10–24 cm groß und einen faustlangen Holzstiel aus Eiche, Esche oder Akazie mit einem Stildurchmesser von knappen 3 cm. Oft ist der Klüpfel aus mehreren Teilen verleimt, um ein Reißen des Holzes zu vermeiden. Der Kopf kann daneben auch aus anderen Holzarten, wie Bubinga oder Lorbeerholz sowie aus Messing oder Bronze gefertigt werden.

Man unterscheidet zylindrische, kegelförmige und glockenförmige Kopfformen, wobei die gebräuchlichste Form die eines abgerundeten Kegels ist.

  • Der Knüpfel wird von Steinmetzen und Steinbildhauern an Stelle des Handfäustels zum Antreiben der Meißel mit Knüpfelkopf in der Bearbeitung von Weichgestein eingesetzt. Das hölzerne Werkzeug verhindert, dass die Steinoberfläche geprellt wird. Bei diesem Einsatz des Knüpfels werden die Werksteine oder Skulpturen aus Naturstein geformt oder der Knüpfel wird zur Oberflächengestaltung des Weichgesteins (wie z.B. beim Scharrieren) verwendet. Es gibt den Knüpfelkopf für die Steinbearbeitung auch aus Kunststoff. Kunststoffknüpfel haben sich durch den geringeren Verschleiß bewährt, in den Farben -braun- für harten Hieb und -blau- für weichen Hieb. Des Weiteren werden metallene Knüpfel von südländischen Steinmetzen (Frankreich, Portugal) eingesetzt, die mittlerweilen auch in Deutschland Verwendung finden. Knüpfel werden beim Antreiben des Steinwerkzeugs ständig von Hieb zu Hieb in der Hand gedreht. Damit wird eine einseitige Belastung des Handgelenks vermieden.
  • Die Holzbildhauer setzen Knüpfel als sogenanntes „begleitendes Werkzeug“ beim Formen von Skulpturen ein, indem sie dieses Schlagwerkzeug mit einem Stemmeisen (Beitel) verwenden.
  • Knüpfel werden auch von Tischlern anstelle des Klopfholzes verwendet beim Treiben von Stemmeisen und Beiteln.
  • Zimmerer verwenden hierzu größere Zimmermannsknüpfel. Die runde Form schützt hier beim Abrutschen vor Verletzungen der Hand [1]

Damit Holzknüpfel nicht platzen, müssen sie vor Feuchtigkeit, Hitze und Sonneneinstrahlung geschützt werden. Abgenutzte Knüpfel werden nachgedreht, durch Materialabtrag und demzufolge kleinerem Gewicht können solche als Gesimsknüpfel für feinere Arbeiten weiter verwendet werden.

Der Knüpfel ähnelt sehr dem Klopfholz und hat auch das gleiche Einsatzgebiet. Der Unterschied ist lediglich, dass der Kopf des Knüpfels von oben gesehen rund ist, während der Kopf des Klopfholzes ungefähr quaderförmig ist. Wie beim Klopfholz ist beim Knüpfel die Schlagfläche (Bahn) nicht parallel zum Stiel, sondern in einer Achse mit dem Handgelenk.

Typische Varianten des klassischen Knüpfels

  • Ø 115 mm 0,95 kg = Holzknüpfel Ø 120 mm
  • Ø 115 mm 1,05 kg = Holzknüpfel Ø 130 mm
  • Ø 130 mm 1,20 kg = Holzknüpfel Ø 140 mm
  • Ø 130 mm 1,35 kg = Holzknüpfel Ø 150 mm
  • Ø 130 mm 1,50 kg = Holzknüpfel Ø 160 mm
  • Ø 140 mm 1,50 kg = Holzknüpfel Ø 160 mm
  • Ø 140 mm 1,70 kg = Holzknüpfel Ø 170 mm
  • Ø 140 mm 1,90 kg = Holzknüpfel Ø 180 mm

Quellen

  1. Klopfholz