Federal Bureau of Investigation
Gegründet: | 26. Juli 1908 |
Direktor: | Robert S. Mueller, III |
Stellvertrender Direktor: | John S. Pistole |
Budget: | 6 Mrd. US-Dollar |
Hauptamtliche Mitarbeiter: | 30.430 |
Das FBI (Federal Bureau of Investigation, dt. etwa „Bundesamt für Ermittlung“) ist die bundespolizeiliche Ermittlungsbehörde des Justizministeriums der Vereinigten Staaten mit Hauptsitz im J. Edgar Hoover Building in Washington D.C..
Auftrag
Sein Einsatzschwerpunkt dient der Aufrechterhaltung von Recht und Gesetz, Schutz vor terroristischen Aktivitäten, Unterstützung und Überwachung untergeordneter Behörden und Organisationen. Insgesamt umfasst der Tätigkeitsbereich mehr als 200 Verbrechenstypen. Die Bekämpfung und Verfolgung von Terrorismus, Drogenhandel, Gewaltverbrechen und Wirtschaftsverbrechen hat höchste Priorität.
Zu den traditionellen Hauptaufgaben des FBI gehört auch die Aufklärung und Verfolgung von Spionage gegen die USA, so dass das FBI nicht nur eine Polizei- und Strafverfolgungsbehörde ist, sondern auch zur US-Nachrichtendienstgemeinde gehört. Mit der Aufgabe Spionageabwehr entspricht das FBI den deutschen Verfassungsschutzämtern, denen aber eigene Polizeibefugnisse fehlen.
Organisation
Das FBI finanziert mit einem Jahresetat von 4,3 Mrd. US-Dollar (2003) 455 Büros in den USA und 46 weitere in anderen Staaten. Die Behörde beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter, darunter 12.000 so genannte Spezialagenten und ist in acht Hauptabteilungen gegliedert:
- Nationale Sicherheit („National Security Division“),
- Kriminalität („Criminal Investigative Division“),
- Information („Criminal Justice Information Services [CJIS] Division“),
- Labor („FBI Laboratory“),
- Information („Information Resources Division [IRD]“),
- Schulung („Training Division“),
- Verwaltung („Administrative Services Division“), sowie
- Finanzen („Finance Division“).
Ausbildung
Das FBI unterhält zur Ausbildung seiner Mitarbeiter eine eigene Schule. Die FBI-Akademie befindet sich auf dem Grundstück der Marinebasis in Quantico, Virginia. Unter anderem bietet die FBI-Akademie hochspezialisierte Ausbildungsgänge für Führungskräfte in der Strafverfolgung an, zu denen auch ausländische Polizeibeamte zugelassen werden.
Geschichte

Die Behörde wurde ursprünglich als Bureau of Investigation (dt. „Ermittlungsbehörde") am 26. Juli 1908 durch Charles Joseph Bonaparte gegründet und trägt ihren aktuellen Namen seit 1935.
1978 werden als Folge der Ermittlungen des Church Committees im Auslandsgeheimdienstüberwachungsgesetz die Zuständigkeiten des FBI als Inlands-Nachrichtendienst und seine Kontrolle durch ständige Ausschüsse des US-Kongresses (Select Committee on Intelligence im Senat und United States House Permanent Select Committee on Intelligence im Repräsentantenhaus) neu geregelt.
Das Hauptquartier des FBI (das sog. Hoover-Gebäude) befindet sich in Washington (D. C.).
Das FBI ist weltweit ein schillernder Begriff und ruft die unterschiedlichsten Assoziationen hervor. Die seit den frühen Jahren mit Nachdruck betriebene Öffentlichkeitsarbeit der amerikanischen Bundesbehörde prägte zunächst das Bild der unbestechlichen, hochprofessionellen „G-Men“ (Government, Regierungsleute), die nahezu allwissend früher oder später jeden Verbrecher aufspüren.
Nach dem Tod des legendären Direktors J. Edgar Hoover, der das FBI über einen Zeitraum von 36 Jahren als quasi autonome Einrichtung leitete, bekam dieses Image aufgrund der bekannt gewordenen Missbräuche und Instrumentalisierungen des „Büros“ zu politischen Zwecken tiefe Kratzer.
Seit dem 11. September 2001 richten sich die Augen vieler Amerikaner wieder mit größtem Interesse auf die „Feds“, die den „Krieg gegen den Terrorismus“ an „vorderster Front" kämpfen sollen.
Kritik
Die massive Ausweitung der Kompetenzen der Sicherheitsbehörden, allen voran des FBI, gibt bisweilen Anlass zur Sorge und Kritik (für eine umfassende Historie des FBI in deutscher Sprache vgl. Ellermann, Europol und FBI, Baden-Baden 2005).
Nach dem Prüfungsbericht des zuständigen Generalinspekteurs des Justizministeriums der Vereinigten Staaten hat das FBI in rund 20 Prozent der Fälle, in denen Unterlagen (über Telefonate, E-Mails und Geldtransaktionen) von US-Bürgern angefordert worden waren, diese in vorgeschriebenen Berichten an den US-Kongress nicht aufgelistet. [1]
Direktoren

- Stanley Finch (1908 bis 1912)
- Alexander Bruce Bielaski (1912 bis 1919)
- Acting director: William E. Allen (1919)
- William J. Flynn (1919 bis 1921)
- William J. Burns (1921 bis 1924)
- J. Edgar Hoover (1924 bis 1935)
Federal Bureau of Investigation (FBI) (seit 1936)
Name | Amtszeit | Bemerkungen |
---|---|---|
J. Edgar Hoover | 1936–72 | bis zu seinem Tod im Jahre 1972 |
L. Patrick Gray | 1972–73 | Acting director |
William D. Ruckelshaus | 1973 | Acting director |
Clarence M. Kelley | 1973–78 | |
James B. Adams | 1978 | Acting director |
William Hedgcock Webster | 1978–87 | |
John E. Otto | 1987 | Acting director |
William S. Sessions | 1987–93 | |
Floyd I. Clarke | 1993 | Acting director |
Louis J. Freeh | 1993–2001 | quittiert nach acht Jahren eines Zehnjahresvertrags den Dienst |
Thomas J. Pickard | 2001 | Acting director |
Robert S. Mueller III | seit 2001 | wurde vom Senat mit einer 98:0-Mehrheit bestätigt |
Siehe auch
Quelle
Literatur
- Jan Ulrich Ellermann: Europol und FBI – Probleme und Perspektiven. Baden-Baden, Nomos 2005
- Ward Churchill and Jim Vander Wall: Agents of Repression, Updated Edition, The FBI's Secret Wars Against the Black Panther Party and the American Indian Movement. Boston, Southend Press 2002
- Ronald Kessler: The Bureau: The Secret History of the FBI. St. Martin's Press 2002
- Athan G. Theoharis: The FBI and American Democracy: A Brief Critical History. University Press of Kansas 2004
Weblinks
- Webseite des FBI
- Hintergrundinformationen und Geschichte auf Deutsch
- Kurzer FBI Artikel Über die Personalstärke des FBI.
- 56 FBI Field Offices mit Adresse und Telefonnummer (englisch)