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Gustav-von-Schmoller-Schule Heilbronn

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Die Gustav-von-Schmoller-Schule ist ein nach Gustav von Schmoller benannter Komplex, der als Vereinigte Wirtschaftschulen bezeichnet wurde. Diese bestehen aus der Kaufmännischer Berufsschule, Höherer Handelsschule und Wirtschaftsgymnasium, befinden sich an der Weststraße 33 in Heilbronn und wurden am 07. Januar 1958 [1] fertiggestellt.

Geschichte

Die Bauten der 50er Jahre wurde nach Entwürfen der Architektengemeinschaft Stuber & Erich Hess und die Bauten aus der Jahrtausendwende von der Architektengemeinschaft Arno Lederer & Jorunn Ragnasdottir und Marc Oei entworfen. Die Profanbauten repräsentieren daher die lokale Bautradition der Pavillonbauweise der Sechziger und gleichzeitig die Moderne der Jahrtausendwende.

Die Bauten der 50er Jahre

Der Kunst- und Architekturhistoriker und Leiter der Unteren Denkmalpflegebehörde der Stadt Heilbronn Joachim J. Hennze meint zu dem Bau der 50er Jahre folgendes [2]:

Gelungen auch der Entwurf von Erich Hess, der 1958 für die Gustav-von-Schmoller-Schule einen Neubau entwarf. Er überzeugt durch sein klares Fensterraster und den Pavillon im Hof mit seinem wellenförmigen Dach.

Die Bauten der Jahrtausendwende

Joachim J. Hennze bemerkt zu dem Bau von 2003 folgendes [3]:

Eine ähnliche schwierige Aufgabe lösten die Stuttgarter Architekten Arno Lederer, Jorunn Ragnasdottir und Marc Oei 2003. Zwischen bereits bestehende Schulbauten aus den Fünfzigerjahren und die vielbefahrene Weststraße setzten sie den Neubau der Gustav-von-Schmoller-Schule. Die leichte, durch phantasievolle Öffnungen bestimmte Architektur fällt mit ihrer blauen Kachelfassade auf. Das tiefe Blau geht bei unterschiedlicher Beleuchtung mit der Sonneneinstrahlung ein raffinertes Wechselspiel ein und schafft so ein freundliches Gelände. Die Klassenzimmer öffnen sich zum ruhigen Innenhof und kommunizieren mit den vorhandenen Gebäuden. Die gerundeten Treppenhäuser ermöglichen eine schnelle vertikale Erschließung.

Auszeichnung Guter Bauten

Die Gustav-von-Schmoller Schule erhielt 2004 die Auszeichnung Guter Bauten


Die Jury der Architektenkammer begründet die Auszeichnung folgendermaßen [1]:

Die schwierige Aufgabe, an einer vielbefahrenen Straße ein Schulgelände zu errichten, ist vorbildlich gelöst worden. Hinter dem geschlossenen Baukörper öffnen sich kommunikative Flure mit Wartezonen. Demgegenüber tritt die Öffnung der Klassenzimmer zum ruhigen Innenhof mit den bereits bestehenden Schulgebäuden. Hohe Innenraumqualität durch indirekten Lichteinfall und gute Details begünstigen die Konzentrationsfähigkeit und Motivation der Schüler. Die blauen Fliesen werden als Reverenz an die vorhandene Schulfassade aufgefasst.



Der Entwurf für die Erweiterung eines Schul-Ensembles aus den sechziger und siebziger Jahren reagiert mit seiner räumlichen Gliederung auf die stark befahrene Weststraße. Das zur Verfügung stehende Grundstück ist ausreichend groß, die Schule so zu konzipieren, dass ein Lärmschutz gegen die laute Straße möglich wird: Hinter der spürbar geschlossenen Fassade zur Weststraße befindet sich ein durchgängiger Flur, der die Klassenräume miteinander verbindet. Flur und Klassenräume zeichnen die Figur eines rechten Winkels nach und schaffen, zusammen mit dem gegenüberliegenden Schulbau, einen introvertierten Pausenhof, der zwischen Alt und Neu vermittelt.

Diesen grundsätzlichen Ansatz verfolgte bereits ein erster Entwurf, dessen Urheber jedoch verstorben ist. Man suchte nun nach einem Architekturbüro, das auf Grundlage dieses Entwurfes die Schulerweiterung planen sollte. In der Zwischenzeit hatte sich aber ein verändertes Raumprogramm für den Neubau ergeben. So war im Tiefgeschoss ein größerer Schülerarbeitsraum vorgesehen, dessen Größe sich auch für eine Mehrfachnutzung eignete. Die Medienräume hatten sich gegenüber der früheren Planung verändert und wegen der starken Lärmbelästigung hätte man den vorgesehen Baukörper gerne mehr geschlossen. Durch diese Optimierung entstand ein neuer Entwurf, der jedoch in seiner Lage nur wenig vom Vorgänger abweicht.

Heute findet sich - direkt neben dem Eingangsbereich - der mit geschwungenen Wänden ausgestattete Schülerarbeitsraum, der auch als Aula und Vortragsraum genutzt werden kann. Der Eingang selbst wurde dem bestehenden Hauptzugang der alten Schule zugeordnet, dadurch konnte die Position des kleinen, mit Wellendach gedeckten Pavillons als Zugangsbauwerk gestärkt werden. In direkter Nachbarschaft zum Schülerarbeitsraum befindet sich die neue Schulbibliothek. Der daran anschließende Gebäudeteil ruht auf Stützen und einer betont wellenförmigen Wand. Dazwischen spannt sich der Bereich des überdachten Pausenhofs auf. Dieser verbindet, zusammen mit dem Eingangspavillon, den Schulhof in Längsrichtung.

In den drei Obergeschossen gliedern sich die Klassen- und Medienräume entlang der Flure. Gerundete Treppenhäuser, deren markante Form bereits von außen ablesbar ist, ermöglichen an den Flurenden die vertikale Erschließung. Im Sinne einer bestmöglichen Verbindung mit dem vorhandenen Schulgebäude wurden die Flure höhengleich angebunden. Charakteristisch für die Flure ist der indirekte Lichteinfall, der den Kontrast zu den Klassenräumen verstärkt. Treppen- und Flurbereiche werden als Orte des sozialen Miteinanders interpretiert, die weit mehr sind als funktionale Erschließung. Die wellenförmig geschwungenen Fensternischen, die formale Analogien zum Eingangspavillon aufbauen, unterstreichen die Wertigkeit der Flurbereiche.


Pressestimmen

Die Region Heilbronn-Franken ist Spitzenreiter der Architektur-Landesliga [4] [2]:

Heilbronn Die Region HeilbronnFranken führt die inoffizielle baden-württembergische Landesliga für Architektur an. Dies lässt sich aus dem Siegerband zum [...] Kaufmännische Berufsschule Ingelfingen (Meister und Wittich), Erweiterung der Hölderlin-Realschule Lauffen (Mattes und Partner), Peter-Bruckmann-Schule Heilbronn (CCR Architekten), Gustav-von-Schmoller-Schule Heilbronn (Lederer, Ragnarsdóttir, Oei), Fassadensanierung Mönchsee-Gymnasium Heilbronn (Bernd Zimmermann), Dreifeldsporthalle Untereisesheim (Mattes und Partner), Schulsporthalle Bad Mergentheim-Wachbach (Melber und Traurmann), Sporthalle Johannes-Häußler-Schule Neckarsulm (Mattes und Partner), Mediathek Neckarsulm (Bechler und Krummlauf), Kunsthalle Würth Schwäbisch Hall (Henning Larsen Tegnestue), Schwarzer Hof Ingelfingen (Meister und Wittich), Wohn- und Geschäftshaus Weikersheim (Martin Wolf), Gebäudeensemble am Südhang in Heilbronn (Matthias Müller), Werkstatt Dörzbach (Schaudt), Doppelhaus Amorbach (Mattes und Partner), Einfamilienhaus Reischmann Bad Mergentheim (Blocher und Blocher), Wohnhaus Siemann Heilbronn (Matthias Müller). Architektur in Baden-Württemberg: Karl Krämer

Einzelnachweise

  1. Uwe Jacobi: das war das 20. Jhdt in HN, Seite 62
  2. Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, Seite 40 und Seite 41
  3. Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9, Seite 103 und Seiten 40/41
  4. Heilbronner Stimme-Artikel vom 28.11.06, Titel: Region Heilbronn-Franken führt Architektur-Landesliga an