Ran (Sportsendung)
ran – Sat.1 Bundesliga (alternativ: ran – Sat.1 Fußball) hieß die Sendung des deutschen Fernsehsenders Sat.1, in der von 1992 bis 2003 die Fußball-Bundesliga im Free-TV präsentiert wurde.
Vorgeschichte
1986 zeigte Sat.1 erstmals Bundesliga-Fußball in seinem Programm. Man übertrug am vorletzten Spieltag der Bundesliga-Saison 1985/1986 das Spiel zwischen Tabellenführer Werder Bremen und Verfolger Bayern München. Obwohl damals Privatfernsehen von vielen Fernsehzuschauern nicht empfangen werden konnte, erreichte der Sender durch Übertragungen auf Großbildleinwänden und Gaststätten eine gute Quote. Deswegen wollte Sat.1 bereits 1986 pro Spieltag der Fußball-Bundesliga ein Spiel live übertragen. 1988 unterlag man im Bieterkampf RTL plus, 1992 erwarb schließlich die Rechteagentur ISPR um Leo Kirch die Erstverwertungsrechte an der Fußball-Bundesliga im Free-TV für Sat.1 und es kam am 14. August 1992 zur ersten Ausstrahlung der neuen Fußballshow [1].
Aufbau und Kritik an der Sendung
In der Anfangszeit erntete die Sendung viel Lob von den Kritikern und erreichte Spitzenquoten von bis zu acht Millionen Zuschauern. Aufgrund der vielen Werbeunterbrechungen musste die Sendung im neuen Jahrtausend jedoch vermehrt Kritik einstecken. Als 2001 der Beginn der Sendung auf 20:15 Uhr verschoben wurde, um dem damals angeschlagenen Bezahlsender Premiere einen größeren Vorteil bei der Rechteverwertung zu schaffen, zog sie sich den Unmut vieler Fans zu. Nach wenigen Wochen mit desolaten Quoten wurde der Beginn schließlich wieder auf 19:00 Uhr vorverlegt.
Ende der 1990er Jahre wuchs die Kritik, dass der Sender zu sehr das Showelement des Fußballs betone. So begann Sat.1 seine Live-Übertragungen immer eine Stunde vor Anstoß und sendete in dieser Zeit Show-Auftritte und viel Werbung. Hinzu kam, dass man nun auch Kameras auf Spielerfrauen richtete. Was zunächst als willkommene Abwechslung gefeiert wurde und einen gewissen Voyeurismus des Publikums bediente, wurde später als „unwichtig“ und „dem Fußball nicht dienend“ kritisiert.
Ende von ran
Sat.1 bezahlte für die Bundesligarechte jährlich bis zu 80 Millionen Euro, konnte diese jedoch nur zu Hälfte refinanzieren. Aus diesem Grund zog sich der Sender 2003 aus der Bundesliga-Berichterstattung zurück, seit diesem Zeitpunkt wird die Bundesliga wieder von der ARD-Sportschau präsentiert. Sat.1 erwarb stattdessen die Free-TV-Rechte für die Champions League.
2006 zeigte Sat.1 am ersten Spieltag der neuen Bundesligasaison die Samstagskonferenz live, um für den neuen Bezahlsender Arena zu werben. Die Quoten blieben jedoch unter den Erwartungen, die Übertragung erreichte nur 2,6 Millionen Zuschauer[2] und der Sender musste Kritik einstecken, weil er vor und nach den Spielen zu viel Werbung gesendet hatte.
Moderatoren
Moderator(in) | Jahr(e) |
Johannes B. Kerner | 1992–1997 |
Reinhold Beckmann | 1992–1998 |
Gabriele Papenburg | 1992–2003 |
Jörg Wontorra | 1993–2003 |
Oliver Welke | 1997–2003 |
Lou Richter | 1997–2003 |
Steffen Simon | 1998–2000 |
Monica Lierhaus | 1999–2001 |