Pribina (Plattensee-Fürstentum)
Pribina (* ?, † um 861) war ein slawischer Stammesfürst, der im 9. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Slowakei wirkte.
Pribina war ein Heide, der schon früh dem Christentum zuneigte. In seinem Stammes- und Erbfürstentum von Nitr ließ er schon um 828 eine christliche Kirche erbauen, die vom Erzbischof von Salzburg Adalram eingeweiht wurde. Dies, als ein Akt der Unabhängigkeit, rief eine heftige Reaktion seines Lehnsherrn, des Herzogs von Großmähren Mojmir I., der 833 Nitr invadierte, Pribina verjagte und sein Fürstentum dem großmährischen Staate einverleibte. Pribina floh mit seinen Getreuen zum Markgrafen der Ostmark Radbod. Dort ließ er sich im Jahre 835 taufen. Wegen Streitigkeiten mit Radbod floh er bald aus der Ostmark nach Bulgarien und später nach Kroatien zu seinem Verwandten Fürst Ratimir. Um 840 kehrte er ins Fränkische Reich zurück und erhielt vom König Ludwig dem Deutschen die Verwaltung des Fürstentums Blatnohrad in Nieder- Pannonien, 846 den lebenslangen und um 848 den erblichen Besitz des Fürstentums. Im Fürstentum entwickelte Pribina eine groß angelegte Kolonisierung und erbaute 15 Kirchen. Bis zuletzt ein treuer Vasall der fränkischen Könige, fiel er während der Kämpfe Karlmanns mit Rastislav von Mähren.
Die Gestalt Pribinas wurde als Symbol der deutsch-slawischen Zusammenarbeit vom Regime der 1. Slowakischen Republik (1939- 1945) vielfach ausgenützt.