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Sewastopol

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Sewastopol (ukrainisch Севастополь) ist die größte Stadt der autonomen Halbinsel Krim, Ukraine. Sie hatte im Jahr 2003 380.000 Einwohner. Gegründet wurde die Stadt im Jahre 1763, als Russland die Krim besetzte. Früher war sie unter dem Namen Sebastopol bekannt, im Türkischen heißt sie Akyar. Am Rande der Stadt befinden sich die Ruinen der griechischen Stadt Chersones, die im 5. Jh. Chr. gegründet wurde.

Auf Grund seiner militärischen Bedeutung war Sewastopol im Krimkrieg zwischen Russland, Frankreich, Türkei und Großbritannien schwer umkämpft.

Die Belagerung 1941 - 1942

Historische Karte der Halbinsel Krim (um 1888)

Im Zweiten Weltkrieg wurde sie von neun Divisionen der 11. Armee unter Generalfeldmarschall Erich von Manstein belagert. Auf dem Seeweg wurde die Stadt weiterhin von Russland unterstützt. Die Stadt liegt an einem Felsmassiv. Mehr als 100.000 Menschen (Soldaten und Zivilisten) hatten sich in einem in den Fels getriebenen Labyrinth versteckt.

In der ersten Juniwoche 1942 begannen heftige Angriffe auf den äußeren Verteigungsring der Stadt. Nachdem deutsche Einheiten oberirdische Zugänge zum unterirdischen Höhlensystem fanden, gossen sie Benzin in das Höhlensystem und entzündeten es. Dabei verbrannten und erstickten Tausende der Eingeschlossenen. Unterstützt wurden die Angriffe von Flugzeugen der Wehrmacht und dem größten Eisenbahngeschütz der Welt, der Dora. Nach dem Angriff blieben neun Gebäude der Stadt unbeschädigt. Auf Grund des beharrlichen Widerstandes gegen die deutschen und rumänischen Belagerer und der hohen Zahl der Todesopfer wurde Sewastopol 1945 zur Heldenstadt erklärt. Nach dem Fall von Sewastopol war den Deutschen ein ungehinderter Zugang zum Schwarzen Meer möglich.

Ruinen von Chersones

Sewastopol als Standort zweier Kriegsflotten
Später hat Russland einen Teil des Hafens für 20 Jahre von der Ukraine gepachtetet; dort befindet sich ein Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Daneben ist die ukrainische Flotte stationiert. Für die Pacht zahlt Russland 500 Millionen Dollar jährlich. Besonders gut kann man die ehemaligen Militäranlagen im Süden von Sewastopol in Balaklawa bestaunen. Dort befindet sich eine in den Berg getriebene, unterirdische U-Boot Werft.

Blick auf das Theater
Blick auf das Theater

Bis vor einigen Jahren war Sewastopol eine geschlossene Stadt; nun kann sie ohne besonderes Visum besucht werden. Dies hat dem Tourismus in der Militärmetropole Aufschwung verschafft. Neben etwa 2000 Denkmälern für die verschiedenen Belagerungen Sewastopols findet sich in Sewastopol auch ein Riesen-Rundgemälde, welches die Belagerung Sewastopols eindrucksvoll darstellt.