Staufer
Die Staufer (früher auch Hohenstaufen genannt) sind ein Adelsgeschlecht, dessen Aufstieg nach gängiger Ansicht im Jahre 1079 begann, als Friedrich I. (Schwaben) von Kaiser Heinrich IV. zum Herzog von Schwaben ernannt wurde und des Kaisers Tochter Agnes heiratete. Nach dem Aussterben der Salier 1125 erwartete sein Neffe Herzog Friedrich v. Schwaben, dass er nach Geblütsrecht zum König gewählt würde, stattdessen einigten sich die Wähler jedoch auf Herzog Lothar v. Sachsen, der mit einem Eheversprechen den bairischen Herzog Heinrich den Stolzen auf seine Seite ziehen konnte. Danach begann ein Bürgerkrieg, der sich v.a. um die ungeklärte Frage drehte, wem die salischen Hausgüter zustanden: den Privaterben (=Stauferbrüder) oder dem König (=Lothar). Dabei wurde Herzog Friedrichs jüngerer Bruder Konrad zum Gegenkönig gekrönt. Dieser Kampf mußte um 1130 gegen die sächsisch- welfische Übermacht aufgegeben werden, aber die Staufer behielten ihr Herzogtum Schwaben. Nach dem Tod Kaiser Lothars 1137 drehten die Staufer den Spieß um und 1138 wurde der erste Staufer Konrad III. zum König gewählt.
Neuere (umstrittene) Forschungen heben dagegen hervor, dass die Staufer bereits vor 1079 eine höchst vornehme Adelsfamilie waren.
Als Hauskloster der Staufer gilt das um 1100 von ihnen gestiftete Kloster Lorch bei Schwäbisch Gmünd.

Der Name leitet sich von der Burg Stauf auf dem Hohenstaufen (am Nordrand der Schwäbischen Alb bei Göppingen) ab.
- Konrad III. (HRR), 1138-1152
- Friedrich I. (Barbarossa), König 1152-1190 Kaiser ab 1155
- Heinrich VI., 1190-1197 Kaiser ab 1191
- Philipp von Schwaben, 1198-1208
- Friedrich II., König 1212-1220, Kaiser 1220-1250
- Konrad IV., 1237-1254
Vor allem seit der Zeit des Humanismus bewegte das tragische Schicksal des letzten Staufers Konradin, der 1268 in Neapel hingerichtet wurde, nicht nur die Gelehrten. Nach dem so genannten Interregnum etablierten sich die Habsburger mit Rudolf von Habsburg als neue Königsdynastie.
Literatur
- Odilo Engels: Die Staufer. 8. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-017997-7