Große Landesausstellung Baden-Württemberg
Unter der Bezeichnung große Landesausstellung können die staatlichen Museen aus Baden-Württemberg ihre Bestände zu ausgewählten Themen präsentieren. Die Landesausstellungen befassen sich hauptsächlich mit Themen, die einen Bezug zum südwestdeutschen Raum haben. Durch die Ausrichtung auf das Land, seine Kultur und seine Geschichte soll die Landesidentität gefördert werden. Einige Ausstellungen befassen sich mit allgemeinen Themen aus Kunst, Kultur und Naturwissenschaften.
Das Land Baden-Württemberg fördert die Landesausstellungen mit Zuschüssen. Für das Jahr 2008 sind hierfür etwa 3,5 Millionen Euro vorgesehen. Die einzelnen Ausstellungen werden in der Regel zusätzlich durch Sponsoren unterstützt.
Geschichte
Als erste große Landesaustellung gilt die Staufer-Ausstellung, die 1977 zum 25-jährigen Landesjubiläum vom Landesmuseum Württemberg durchgeführt wurde. In sporadischen Abständen folgten weitere große Landesaustellungen.
- 1981 widmete sich eine Landesausstellung dem Barock in Baden-Württemberg. Neben Gegenständen aus der bildenden Kunst stand die die barocke Architektur auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württembergs im Fokus. Die Ausstellung hatte 110.000 Besucher und wurde vom badisches Landesmuseum (BLM) durchgeführt.
- 1986 fand im Heidelberger Schloss die Ausstellung die Renaissance im deutschen Südwesten statt. Anlass war das 600jährige Gründungsjubiläum der Uni Heidelberg (70.000 Besucher, BLM).
- 1987 Baden und Württemberg im Zeitalter Napoleons: Ausstellung des Landes Baden-Württemberg aus Anlass des 125jährigen Bestehens des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart im Stuttgarter Kunstgebäude, Schloßplatz 4. 16. Mai - 15. August 1987
- 1990 besuchten 24.000 Besucher die Landesausstellung Klar und lichtvoll wie eine Regel. Planstädte der Neuzeit die zum 275jährigen Gründungsjubiläum der Stadt Karlsruhe im Karlsruher Schloss stattfand. Veranstalter war das badische Landesmuseum.
- 1997 fand eine Große Landesausstellung zu den Alamannen in Stuttgart statt. Die Ausstellung wurde vom archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM) konzipiert.
- 1998 wurde eine Landessausstellung mit dem Titel 1848/49 - Revolution der deutschen Demokraten in Baden im Karlsruher Schloss durchgeführt (145.000 Besucher, BLM).
- 1999 reiste die Wanderausstellung Vorderösterreich im Rahmen der Landesausstellung von Stuttgart über Rottenburg am Neckar und Schallaburg nach Freiburg im Breisgau. Initiiert wurde die Ausstellung vom württembergischen Landesmuseum.
- 2001 wurde die große Landesausstellung Troia - Traum und Wirklichkeit in Stuttgart, Braunschweig und Bonn gezeigt. Im Rahmen der Ausstellung wurde der Traum Troja, vertreten durch Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, der historischen Wirklichkeit gegenübergestellt. Insgesamt besuchten 850.000 Besucher die Ausstellung an den drei Standorten. Die Ausstellung wurde vom ALM erarbeitet[1].
- 2002 wurde das das spätmittelalterliche Leben und Kunstschaffen in den Städten entlang des Oberrheins in der großen Landesausstellung Spätmittelalter am Oberrhein dokumentiert[2].(150.000 Besucher, BLM)
2003
- Die Ausstellung Alte Klöster - Neue Herren des württembergischen Landesmuseums lockte 155.000 Besucher nach Bad Schussenried . Thema war das 200jährige Jubiläum der Säkularisation, durch die im Jahr 1803 Klöster aufgelöst und geistliche Territorien eingezogen wurden.
- Im Rahmen der großen Landesausstellung Eugène Delacroix wurden mehr als 200 Exponate in der Kunsthalle Karlsruhe gezeigt. Die Ausstellung fand 90.000 Besucher [3].
2005
- Die große Landesausstellung Imperium Romanum wurde als Doppelausstellung in Karlsruhe und Stuttgart ausgerichtet. In Stuttgart wurde die römische Kultur und Herrschaft in Südwestdeutschland von den letzten zwei Jahrzehnten v. Chr. bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. dargestellt. Die Karlsruher Ausstellung befasste sich mit dem Niedergang des Römischen Reiches von der Mitte des 3. Jahrhunderts bis zum Ende des 5. Jahrhunderts. Die Ausstellung in Karlsruhe (BLM) erreichte 110.000 Besucher, die Stuttgarter Ausstellung (ALM) 150.000 [4].
- Die Ausstellung Einstein begreifenwurde im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim gezeigt. Experimente, Animationen, Computersimulationen und biographische Objekte stellten Einsteins Arbeiten dar (90.000 Besucher).
2006
- In der Staatsgalerie Stuttgart wurde die große Landesausstellung Claude Monet - Felder im Frühling gezeigt. In 41 Gemälden stellte die Ausstellung eines der wichtigsten Themen im Schaffen des impressionistischen Malers Claude Monet, die Darstellung von Feldern und Wiesen, dar. [5]. Insgesamt wurden 260.000 Besucher gezählt.
- Die Austellung das Königreich Württemberg 1806–1918 Monarchie und Moderne des Landesmuseums Württemberg befasste sich mit der Zeit von der Erhebung Württembergs zum Königreich bis zum Ende der Monarchie 1918. Neben dem württembergischen Königshaus wurde auch das Leben der Bevölkerung dargestellt [6].
2007
- Vor 12.000 Jahren in Anatolien - Die ältesten Monumente der Menschheit - die Ausstellung des BLM präsentierte neue archäologische Erkenntnisse und nie zuvor ausgestellter Funde über den den Wandel vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern und Viehzüchter.
- Die Landesausstellung Abenteuer Raumfahrt – Aufbruch ins Weltall im Mannheimer Landesmuseum für Technik und Arbeit zeigte, was schon getan wurde und was noch fehlt damit der Mensch sich dauerhaft ins All erheben kann (180.000 Besucher).
- Saurier - Erfolgsmodelle der Evolution: Diese Ausstellung zeigte die Saurier als überaus erfolgreiche Tiere, die unseren Planeten 250 Millionen Jahre bevölkerten. 328.000 Besucher kamen zu der Ausstellung in das Naturkundemuseum Stuttgart [7].
Aktuelle Landesausstellungen
Ägyptische Mumien - Unsterblichkeit im Land der Pharaonen - 6. Oktober 2007 bis 24. März 2008 im Landesmuseum Württemberg Stuttgart.
Der Schwerpunkt der Ausstellung dreht sich um das Mumifizierungswesen der Alten Ägypter, das über fast vier Jahrtausende nachvollziehen lässt. Etwa 350 Objekte aus kooperierenden Museen werden gezeigt [8].
Grünewald und seine Zeit - 8. Dezember 2007 bis 2. März 2008 in der staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.
160 Ausstellungstücke von Matthias Grünewald und anderen Künstlern der Epoche ermöglichen einen Blick auf das Werk von Grünewald [9].
Geplante Landesausstellungen
2008
- 90 Fußballgeschichten aus Baden-Württemberg, Ausstellung in Bregenz , 1. Halbjahr, Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Im Rahmen der Europameisterschaft 2008 sollen berühmte Spieler, Trainer oder Mannschaften aus Baden-Württemberg gewürdigt werden.
- Matisse-Portraits, 2. Halbjahr, Staatsgalerie Stuttgart. Thematisch soll insbesondere auf den Einfluss der Dialoge zwischen dem Künstler und seinen weiblichen Modellen auf die Portraits eingegangen werden.
2009
- Jeff Koons, 1. Halbjahr, Kunsthalle Baden-Baden
- Eiszeitkultur/ Eiszeitkunst (Arbeitstitel) im Kunstgebäude Stuttgart, 2. Halbjahr, Archäologisches Landesmuseum
- Vandalen und Westgoten in Spanien und Nordafrika (Arbeitstitel), 2. Halbjahr, Badisches Landesmuseum Karlsruhe
- Die Integration der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge nach 1945 in Baden-Württemberg (Arbeitstitel), 2. Halbjahr, Haus der Geschichte Stuttgart
- Qatna vor 3.500 Jahren - Residenz und Grablege altsyrischer Könige (Arbeitstitel) 2. Halbjahr, Landesmuseum Württemberg Stuttgart
Einzelreferenzen
- ↑ http://www.troia.de
- ↑ http://landesmuseum.de/sonder/2001/mittelalter/blm/set.html
- ↑ http://www.baden-wuerttemberg.de/land/agent/index.php3?id=49746
- ↑ http://landesmuseum.de/sonder/2005/imperium/start.htm
- ↑ http://www.staatsgalerie.de/aus_monet/
- ↑ http://www.koenigreich-wuerttemberg.de
- ↑ http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1558089
- ↑ http://www.mumien-stuttgart.de
- ↑ http://www.matthias-gruenewald.com
Quelle
Minsiterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg