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Babri-Moschee

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Die Babri-Moschee ist eine 1528 in Ayodhya, Indien errichtete Moschee. Sie wurde auf den Grundfesten eines dort vorher stehenden und von den muslimischen Eroberern zerstörten Hindu-Tempels errichtet. Der Legende nach, die seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert ist, soll an diesem Ort vor 900.000 Jahren Gott Rama geboren worden sein.

In der Nacht vom 22. zum 23. Dezember 1949 stellten Angehörige der Hindu Mahasabha in der Moschee die Bildnisse von Gott Rama und seiner Gattin Sita auf. Der Allgemeinheit wurde der Zutritt zur Moschee untersagt. Am 16. Januar 1950 erstritt sich die Hindu Mahasabha durch eine Zivilklage den freien Zutritt zur Moschee. Das Gericht erließ eine einstweilige Verfügung, laut derer die Hindu-Götterbildnisse nicht beseitigt werden dürfen und die Anbetung dieser Götterbildnisse gestattet werden muss. Dieser Tag wird daraufhin später gerichtlich als Tag des "Status quo" definiert.

Mitte der 1980er Jahre nahmen Rashtriya Svayamsevak Sangh (RSS) und Vishwa Hindu Parishad (VHP) die Forderung der endgültigen Übergabe des Geländes der Babri-Moschee an die Hindus auf. Die Bharatiya Janata Party (BJP) verabschiedete am 9. und 10. Juni 1989 eine gleichlautende Resolution. Am 14. August 1989 urteilte das Oberste Gericht von Uttar Pradesh, dass das Eigentum der Babri-Moschee und deren "Status quo" durch keine Partei verändert werden darf.

Am 9. November 1989 erfolgte am Ende eines monatelangen landesweiten Programms des VHP die Grundsteinlegung für den Tempelneubau für den Ram-Janmabhumi-Tempel auf dem Grundstücksgelände der Babri-Moschee. Die Babri-Moschee wurde erstmalig am 30. Oktober 1990 durch Freiwillige des VHP und des RSS erstürmt. Am 6. Dezember 1992 versammelten sich 100.000 Freiwillige des RSS, des VHP und der BJP in Ayodhya und zerstörten die Moschee. Daraufhin wurde eine Reihe von Politikern verhaftet sowie beteiligte Organisationen verboten. Die Zentralregierung erwarb am 7. Januar 1993 das gesamte Gelände der ehemaligen Babri-Moschee. Der Gottesdienst zur Anbetung Ramas und Sitas wurde zwischenzeitlich in einem temporären Tempelbau gerichtlich wieder hergestellt. Dieser Gottesdienst vollzieht sich seit diesem Tag unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Muslimen wurde das Betreten des Geländes verboten. [1]

Ein Wiederaufbau der Moschee am selben Ort ist seitdem durch das Gericht unterbunden worden. Die Umstände der Zerstörung der Moschee waren Ziel einer Untersuchung des Geheimdienstes, der 42 Personen der Verschwörung beschuldigte. Eine von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission tagt seit 1993, bislang ergebnislos.