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Der Hund von Baskerville (1959)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel Der Hund von Baskerville
Originaltitel The Hound of the Baskervilles
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1959
Länge 82 Minuten
Stab
Regie Terence Fisher
Drehbuch Peter Bryan
Produktion Anthony Hinds
Musik James Bernard
Kamera Jack Asher
Schnitt Alfred Cox
Besetzung

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Der Hund von Baskerville ist ein Horrorfilm, produziert von Hammer Film Productions, unter der Regie von Terence Fisher. Der Film ist die neunte Literaturadaption[1] von Arthur Conan Doyles gleichnamigem Roman und ist in den Hauptrollen mit Peter Cushing als Sherlock Holmes, André Morell als Dr. Watson und Christopher Lee als Sir Henry Baskerville besetzt.

Handlung

Nachdem sein Vater unter mysteriösen Umständen gestorben ist, kehrt Sir Henry Baskerville in sein Familienanwesen nach Dartmoor zurück und wird mit der übernatürlichen Erscheinung eines Hundes konfrontiert, der angeblich Rache an seiner Familie nehmen will. Der Detektiv Sherlock Holmes und sein Freund und Assistent Dr. Watson werden angestellt um das Geheimnis aufzuklären.

Kritiken

„Neuverfilmung der klassischen Sherlock-Holmes-Geschichte. Eine Adaption ganz im Sinne des Hammer-Studios, in der das kriminalistische Element von einer auf Nervenkitzel angelegten Inszenierung überdeckt wird.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Wer immer die Entscheidung getroffen hat, den ‚Hund von Baskerville‘ in strahlendem Technicolor in einem bestens ausgeleuchteten Studio zu verfilmen, [...] hat völlig außer acht gelassen, welcher Atmosphäre eine alte Mystery Story wie diese bedarf. [...] Abgesehen von dem einen oder anderen Hinweis auf die Existenz dieser Kreatur, sehen wir bis zum Ende nichts von ihr. Und als wir sie dann kurz erblicken, ist es eine Dogge, die so aussieht wie Nachbars Fifi.“

Bosley Crowther: The New York Times[3]

Entstehungsgeschichte

Die Dreharbeiten fanden in den Bray Studios statt. Das Äußere von Baskerville Hall ist wiedererkennbar als das Schloss Draculas aus dem Film Dracula, der im Vorjahr entstanden war. Die Außenaufnahmen fanden vor Ort in Chobham Common und Fransham, beide Schauplätze in Surrey, statt.

Interpretation

Horror-Film oder Routine-Thrill ?

Alle Verfilmungen des Romans Der Hund von Baskerville enthalten einen großen Anteil von Grusel und Atmosphäre, doch die Hammer Studios waren die ersten und bisher eigentlich auch letzten, die ihre Fassung als Horror-Film vermarkteten und dies so gar zu recht. Regisseur Fisher zeigte, dass er auch außerhalb von Gebäuden Stimmung erzeugen konnte und macht dies sehr deutlich. Die Auflösung wird bis zum Ende aufgehoben und ist überraschend (teils auch dadurch, da man das Ende gegenüber dem Roman leicht verändert hatte). Die Kamera, geführt von Jack Asher, ist sehr ruhig und die Atmosphäre des Moors wird nahe zu perfeckt eingefangen. Auch der ausgewählte Drehort für die Moor-Szenen wurde mit Bedacht gewählt. Er ähnelt dem realen Dartmoor sehr und kommt den Beschreibungen Conan Doyles auch nahe, wenn man sich beim lesen nicht soviele Sträucher vorstellt.

Darsteller

Ein Filmwissenschaftler sagte einst, dass britische Schauspieler stets besser sein werden als Amerikanische, da ihre Theater-Erfahrung (vor allem mit Shakespeare) größer ist und sie im Schauspielern mehr eine Kunst sehen, als alle anderen Nationen. Peter Cushing gehört zu solchen Darstellern, die sich auch ein wenig ins Method Acting einführen lassen, ohne es zu bemerken. Er spielte den Holmes einzigartig und hat es sogar geschaft, auf eine Stufe mit Basil Rathbone zu stehen. Seine Darstellung ist mit Rathbones vergleichbar und nicht minder beeindruckender. Er spielt Holmes genau so, wie Conan Doyle ihn einst kreirte. Dennoch zählt Cushing nicht zu den klassischen Holmes-Darstellern, auch wenn er von der Darstellung mit Brett und Rathbone zu den Drei Großen gehört.

André Morell spielte den intelliegenten Dr. Watson, was sehr schön mit anzu sehen ist. Watson ist zwar nicht so scharfsinnig wie Holmes, doch nach diesem der zweit Klügste im Raum, vergleichbar mit einem Facharzt, der mehr Wissen besizt, als erfordert. Morell's Einzelleistung zählt zu den besten der Geschichte, auch wenn Morell, wie Cushing, nicht zu den bekannten Darstellern seiner Rolle gehört.

Im ganzen hatte Autor Bryan die Charaktere der Dartmoor-Bewohner schon verändert, fortführend Mr. Frankland und Beryl Stapleton. Doch ausgerechntet die Hauptfiguren (Sherlock Holmes, Dr. Watson und Sir Henry Baskerville) werden so werktreu wie in keiner weiteren Verfilmung wiedergegeben und dargestellt.

England bleibt England

Der Film enthält einige englische Sitten, die zunächst gar nicht ins Auge fallen, da sie sehr selbstverständlich und natürlich gezeigt werden. Dies liegt daran, da es eine englische Produktzion ist und diese Sitten demnach für die Darsteller und die Crew sehr gewöhnlich waren. Dies ist der Unterschied zu anderen Holmes-Filmen, die nicht aus England oder Großbritanien stammen. Sie enthalten diese "Sitten" entweder gar nicht, oder betonen sie zu stark, indem diese Sitte in den Vordergrund der Szene geraten. Bei den englischen Fassungen sind sie beiläufig und nur für den nicht-englischen Zuschauer besonders. Bestes Beispiel dafür ist die letzte Szene des Films. Holmes und Watson sind wieder in der Baker Street und beabsichtigen zu Frühstücken. Sie unterhalten sich über den Fall und schenken sich Tee ein. Wer genau hinsieht bemerkt, dass Holmes zuerst Milch und dann den Tee eingißt. Dieser Vorgang wird in dieser Szene zweimal gezeigt und ist ideal als Beispiel, da Cushing sich nicht darauf konzentrieren muss, es nicht zu vergessen, da es seine eigene Natur ist und es dementsprechen sowieso machen würde.

Unterschiede zwischen Buch und Film

Zwischen dem Roman und dessen Verfilmung fallen signifikante Differenzen auf. Einige davon sind:

  • Im Roman erleidet Sir Henry im Gegensatz zum Film keinen leichten Herzinfarkt.
  • Im Buch geschieht nichts, was mit einem rituellen Opfer, einer Tarantel oder einer Mine zu tun hat.
  • Cecile Stapleton ist in der gedruckten Fassung nicht die Tochter, sondern die Ehefrau Stapletons und heißt dort Beryl. Außerdem hasst sie Sir Henry nicht, wie in dieser Verfilmung gezeigt wird.
  • Im Hotel gibt es keinen Anschlag auf Sir Henrys Leben.
  • Das Gemälde neben dem Treppenaufgang geht im Roman nicht verloren, da der Hinweis darauf nicht so offensichtlich ist wie im Film; also besteht angeblich keine Gefahr für denjenigen, der es herausfindet.
  • Frankland ist im Roman weder Bischof noch Geistlicher.

Synchronisation

Rolle Darsteller Synchronstimme[4][5]
Sherlock Holmes Peter Cushing Erich Fiedler
Dr. Watson André Morell Curt Ackermann
Sir Henry Baskerville Christopher Lee Gert-Günther Hoffmann
Sir Hugo Baskerville David Oxley Gert-Günther Hoffmann
Bischof Frankland Miles Malleson Siegfried Schürenberg
Jack Stapleton Ewen Solon Werner Peters
Lord Caphill Michael Hawkins Harry Wüstenhagen

Einzelnachweise

  1. 1. Rudolf Meinert (D, 1914); 2. N.N. (F, 1914); 3. Richard Oswald (D, 1917); 4. Maurice Elvey (GB, 1921); 5. Richard Oswald (D, 1929); 6. V. Gareth Gundrey (GB, 1931); 7. Carl Lamac (D, 1936); 8. Sidney Lanfield (USA, 1939)
  2. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=13314&sucheNach=titel
  3. vgl. Ronald M. Hahn und Volker Jansen: Lexikon des Horrorfilms, Bastei-Lübbe, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-13175-4
  4. http://www.synchronkartei.de/index.php5?action=show&type=film&id=1545
  5. http://www.synchrondatenbank.de/movie.php