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Katarina Kosača-Kotromanić

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Katarina Kosača-Kotromanić (*? in Mostar, + 25. Oktober 1478 in Rom), Tochter von Jelena und Stjepan Vukčić Kosača, war die letzte bosnische Königin. Mit ihrem Mann Stjepan Tomaš Kotromanić, König von Bosnien und Herceg-Bosna, hatte sie zwei Kinder, Šimun und Katarina. Bis zum Ende des bosnischen Königreiches residierte sie in Kraljeva Sutjeska. 1463 unterwarf sich Stjepan Tomaš Kotromanić dem Osmanischen Reich. Nach seiner Hinrichtung floh die Königin, die Kinder gerieten in türkische Gefangenschaft und konvertierten unter Zwang zum Islam.

Auf ihrer Flucht kam Königin Katarina nach Kupres. Dort sammelte sie nochmals Streitkräfte für den Kampf gegen die Türken. In diese Zeit erbaute sie die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit im Ort Vrila (heute Otinovci). Nach kurzer Zeit mußte Katarina auch von Kupres über Konjic und Ston nach Dubrovnik flüchten. Dort hinterließ sie den Säbel von Stjepan Tomaš Kotromanić, mit der Bitte, diesen für ihren Sohn Šimun aufzubewahren, bis er aus der Gefangenschaft befreit werde, damit er mit dem Säbel seines Vaters in der Hand Bosnien und Herceg-Bosna von den Türken befreien könne. Als die Stadt Dubrovnik ebenfalls in Gefahr geriet, Teil des Osmanischen Reiches zu werden, verließ die Königin die Stadt und kam nach Rom. Dort wirkte sie für die Befreiung ihres Landes.

Ohne ihre Absetzung als Königin je anerkannt zu haben, starb Katarina Kosača-Kotromanić am 25. Oktober 1478 in Rom. Ihr Leichnam ruht in Ara Coeli. In ihrem Testament hinterließ sie Bosnien und Herceg-Bosnu ihren Kindern, falls diese zum katholischen Glauben zurückkehrten; andernfalls solle ihr Land an den Heiligen Stuhl (den Vatikan) fallen. Papst Johannes Paul II. hätte demnach mit der Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas 1992 Anspruch auf die bosnische Krone erheben können.

Die Königin wurde selig gesprochen, ihren Tag feiert man am 25. Oktober. Noch immer tragen die Frauen von Kraljeva Sutjeska und Vareš als Verehrung für ihre Königin ein schwarzes Kopftuch und ein tätowiertes Kreuz an ihren Händen.