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Basalt

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Basaltprismen am Gangolfsberg in der Rhön

Basalt ist ein basisches (kieselsäurearmes) Ergussgestein. Es besteht vor allem aus einer Mischung von Eisen- und Magnesium-Silikaten mit Olivin und Pyroxen sowie calciumreichem Feldspat (Plagioklas). Basalt ist das vulkanische Äquivalent zum Gabbro (Plutonit), der die gleiche chemische Zusammensetzung hat.

Wortherkunft

Das Wort Basalt ist seit dem 18. Jahrhundert im Deutschen nachweisbar[1] und wurde aus dem lat. basaltēs entlehnt, das wiederum eine Verschreibung des griechischen βασανίτης [λίθος], basanítēs [líthos], „Prüfstein“ bzw. βάσανος, básanos, „Grabstichel-Stein“ ist; ursprünglich stammt das Wort eventuell[1] aus dem Ägyptischen.

Als Diabas und Melaphyr werden geologisch alte Basalte bezeichnet, die außerdem eine leichte Veränderung ihres Gefüges und ihrer Mineralzusammensetzung durch Metamorphose erfahren haben.

Entstehung

Basalt entsteht, wenn dünnflüssiges, kieselsäurearmes Magma an der Erdoberfläche austritt und relativ schnell zu Basaltlava erkaltet.

Aussehen

Basaltsäulen am Svartifoss, Island

Basalt ist für gewöhnlich dunkelgrau bis schwarz. Er besteht zum größten Teil aus einer feinkörnigen Grundmasse. Gröbere, mit bloßem Auge zu erkennende Einsprenglinge sind relativ selten, können aber bei einigen Basaltvarietäten häufiger vorkommen.

Die Erscheinungsform erkalteter basaltischer Lava ist hauptsächlich von zwei Faktoren abhängig. Eruptierte Lava kühlt recht schnell aus zu einem zusammenhängenden Gesteinsgefüge, das je nach Temperatur und Gasgehalt als Pahoehoe-Lava oder als Aa-Lava erstarrt. Findet die Abkühlung jedoch verzögert statt, entstehen durch das Zusammenziehen nicht selten mehreckige meterlange Basaltsäulen, die sich senkrecht zur Abkühlungsfläche bilden. Dabei bilden sich bevorzugt sechseckige Säulen.

Zusammensetzung

Alle Basalte haben eine basische Zusammensetzung, das heißt, sie sind arm an SiO2. Vorherrschende Mineralgruppen sind Plagioklase (meist Labradorit) und Pyroxene, überwiegend als Augit. Olivine und Foide treten in einigen Basaltvorkommen auf; sie können aber auch fehlen. Auch Biotit und Hornblende können auftreten. Alkalifeldspat und Quarz kommen in Basalten hingegen nicht oder nur untergeordnet vor.

Insgesamt erweisen sich Basalte von ihrer chemischen Zusammensetzung her als ausgesprochen variable Gesteine, was im Widerspruch zu ihrem recht einheitlichen Aussehen steht. Je nach Entstehungszone (siehe nachfolgenden Abschnitt) kann die Mineralzusammensetzung stark schwanken. Man unterscheidet daher nach ihrer chemischen Zusammensetzung mehrere Untertypen:

  • Tholeiitbasalt - Plagioklas, Augit und (Ortho-)Pyroxen überwiegen
  • Olivinbasalt - mit deutlichem Olivingehalt, kein Orthopyroxen
  • Alkalibasalt und Alkaliolivinbasalt - mit Olivin und deutlichem Nephelingehalt
  • als Basanite bezeichnet man mit dem Basalt eng verwandte Gesteine, die sehr große Gehalte an Foiden und Olivin besitzen. Sie liegen daher in einem anderen Feld des Streckeisendiagramms.

Entstehungszonen

Basalt auf Island in Kirkjubæjarklaustur

Basalt ist, betrachtet man sowohl die Festländer als auch den Grund der Meere, das Gestein mit der größten Verbreitung. Nahezu alle tiefen Ozeanböden bestehen aus Basalt, der dort nur von einer mehr oder minder mächtigen Decke jüngerer Sedimente bedeckt wird. Entlang den weltumspannenden mittelozeanischen Rücken steigt die Lava empor und erzeugt durch die erkaltende Gesteinsschmelze neuen Ozeanboden zwischen auseinanderweichenden tektonischen Platten. Es gibt aber auch andere Entstehungsräume für marinen Basalt. Je nach Entstehungsort bezeichnet man den Basalt als

  • MORB (mid ocean ridge basalt, an Spreizungszonen zwischen zwei ozeanischen Platten),
  • CMB (continental margin basalt, an Subduktionszonen zwischen ozeanischer und kontinentaler Platte),
  • IAB (island arc basalt, an Subduktionszonen zwischen zwei ozeanischen Platten) oder
  • OIB (ocean island basalt, an Hot-Spots innerhalb einer Platte).

Die Basalttypen unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Entstehungsprozesse in ihrer chemischen Zusammensetzung.

Basalt kommt aber auch weit verbreitet auf dem Festland vor und ist meist an tektonische Schwächezonen wie etwa Grabenbrüche oder auf dem Festland auftretende Hot Spots gebunden. Es gilt die Regel: viel Basalt - wenig Rhyolith.

Basalt auf anderen Himmelskörpern

Basalt ist darüber hinaus ein häufiges Gestein auf allen terrestrischen Planeten (Merkur, Venus, Mars) und dem Mond. Auch viele Meteoriten besitzen die gleiche chemische Zusammensetzung wie Basalt. Mit ihrer Hilfe kann man Rückschlüsse auf die Entstehung unseres Sonnensystems ziehen.

Basalt als Baustoff

Als Baustoff findet Basalt aufgrund seines druckfesten, schwer zu bearbeitenden, aber nicht zu spröden Charakters hauptsächlich für den Unterbau von Straßen und Bahngleisen Verwendung. Bis in die Jahre 1950/1960 wurde es als Mosaik-, Klein-und Großpflaster im Wege- und Straßenbau verarbeitet. Bis heute wird es im Garten- und Landschaftsbau als Pflaster (neu/gebraucht) immer wieder gern verwendet. Als Beispiel sei der Blau- oder Hartbasalt (Foidit-Lava) genannt. In der Nähe von Vulkanen werden auch Häuser aus basaltischem Gestein errichtet, was den Dörfern ein dunkles Gepräge gibt, z. B. Ortschaften in der Eifel (Mendig) und um den Ätna auf Sizilien.

Eine Sonderform stellt der so genannte Sonnenbrennerbasalt dar, der leicht zerfällt, und daher für viele technische Anwendungen nicht geeignet ist. Die Ursache für den Zerfall liegt in seinem hohem Gehalt an Analcim, welches gegenüber der Verwitterung extrem anfällig ist.

Natursteinsorten

Vorkommen von Basalt

Stich einer Basaltformation. Aus: Alberto Fortis, Della valle vulcanico-marina di Roncà nel territorio veronese. (1778)

Mitteleuropa

außerhalb Mitteleuropas

Siehe auch

Liste der Gesteine, Zeolithgruppe

Quellen

  1. a b Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage
Commons: Basalt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Basaltlava aus Mayen

Vulkanpark, Basalt in der Eifel

Mayen-Basaltsteinbruch, historische Gewinnung mit Kranen

Basalt-Steinbruch in Italien bei Bolsena