Stadt Großalsleben

Großalsleben ist eine ehemalige Kleinstadt, die heute ein Stadtteil von Gröningen ist. Großalsleben liegt im Landkreis Börde im Land Sachsen-Anhalt.
Geographie
Der Ort liegt zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Harz. Die nächsten Städte sind Gröningen (5km), Oschersleben (5km) und Halberstadt (18km).
Stadtgliederung
Großalsleben ist in eine Ober- und eine Unterstadt gegliedert,die einen Höhenunterschied von 10 bis 15m ausweisen. Verursacht wird dieser Höhenunterschied durch das Steilufer eines historischen Armes der Bode, die bis ins 10. Jahrhundert an dieser Stelle floss. Straßennamen wie Wasserstraße zeugen noch heute davon.
Geschichte
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zulässig.- 3000 v.Chr. älteste Zeugen menschlicher Besiedlung (Einzelfunde in der Gemarkung des Ortes).
- 3.-6.Jhd.n.Chr Entstehung des Ortes durch eingewanderte Warnen (Endung -leben).
- 961 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung. Kaiser Otto II. bestätigte eine Schenkung des Markgrafen Gero an das Kloster Gernrode. Es wurden neben Groß Alsleben (Alslevu) und Klein Alsleben (Nian-Alslevu) auch Egeln, Gröningen, Frose und Nienburg genannt. Damit begann die Herrschaft des Klosters Gernrode über den Ort.
- 1227 Papst Gregor IX. bestätigt in einem Schutzbrief die Besitzugen des Klosters Gernrode (Darin werden 12 Hufe Land als Abteibesitz genannt. Die Rechte des Klosters werden durch Amtmänner wahrgenommen, welche auch den Amtshof bewirtschaften.Die Einkünfte aus Groß Alsleben erhält die Pröbstin (stellv.Äbtissin).
- 1311 die erste Windmühle im Ort wird erwähnt.
- 1353 wird zum ersten Male ein Amtmann namentlich erwähnt (Friedrich Bode von Eisleben). Für seine Dienste erhält er eine Hufe Land und eine Wiese auf Lebenszeit, 1358 noch ein Stück Acker in Klein Alsleben.
- um 1350 wird das Kloster Gernrode in ein adliges Damenstift umgewandelt.Die benachbarten Feudalherren reißen sich den Besitz des Klosters Stüch für Stück an sich.Die Grafen von Anhalt werden zu Schutzherren des Stifts auserkoren.
- 1390 endet ein seit 1378 andauernder Streit um den Besitz von Groß Alsleben und Klein Alsleben durch Eingreifen des päpstlichen Gerichts.Der Erzbischof von Magdeburg muß eine Entschädigungssumme an das Stift Gernrode zahlen.
- 1418 die Gernröder Äbtissin ordnet die Befestigung des Ortes durch Graben und Zingel(Wall mit Palisaden)an.Der Gemeindekrug wird erstmalig erwähnt.
- 1483 sprechen die Urkunden erstmalig von einem Tor, dem Viehtor.Später werden noch die Oeselpforte, das Stuben- und das Klaustor(daran erinnert heute die Klausstraße)genannt.
- 1560 obwohl Groß Alsleben noch ein Dorf ist, wird ein Rathaus erwähnt.Der Ort hat bereits eine Fleckenverfassung, es gibt einen Bauermeister und 2 Geschworene.
- 1563 im Protokoll der Kirchenvisitation wird erstmals eine Schule erwähnt.
- 1566 das Wohnhaus auf dem Amtshof wird neu gebaut.
- 1589 als Besitz des Amtshofes werden 20 Hufen Acker(150 ha),Wiesen,die Meyerweiden(ein Waldstück),eine Brauerei und 3 Krüge genannt.
- 1610 die Fürsten von Anhalt eigen sich durch Säkularisation den Besitz des Stifts Gernrode an. Damit beginnt die anhaltinische Herrschaft über Groß Alsleben und die zugehörigen Dörfer.
Kultur
ehemalige Bauwerke
- Sumpfburg an der Grenze zur Gemarkung Hordorf aus dem 9./10.Jahrhundert.Als Flurnamen tauchen noch "Alte Burg", "Bei der alten Burg" und "Markgrafengrund" auf. Otto v.Heinemann vermutet in ihr den Stammsitz des Markgrafen Gero
- ehemalige Burg nordwestlich der Stadt(im Probsteiregister von 1495 wird noch ein Bergfried erwähnt)im Bereich des heutigen Mühlenberges.
Bauwerke

- evangelische Kirche "St.Petrus"
Es handelt sich um eine neogotische Backsteinkirche, die 1885 erbaut wurde.Der Kirchturm ist mit 47m Höhe der zweithöchste des Alt-Bördekreises.Der gotische Vorgängerbau (eine einschiffige Dorfkirche)aus dem 16.Jhd.löste die romanische Dorfkirche, welche 964 und 1207 genannt wird ab. Der aus der Mitte des 15.Jhd.stammende Altar ging beim Neubau der Kirche zu Bruch. Es befinden sich 4 Glocken im Turm von 1463,1663 und 1743. Ein romanischer Taufstein sowie ein Tympanon befinden sich in der Stiftskirche Gernrode
- katholische Kirche "Herz-Jesu"
Der Bau der Kirche wurde 1904 begonnen und 1906 vollendet.Auch sie ist im neogotischen Backsteinstil errichtet. Mit der Ausmalung der Kirche 200? konnte die aufwendige sich seit 1971 hinziehende Sanierung der Kirche abgeschlossen werden. Die Einrichtung ist modern gehalten (Bänke beheizbar)und besonders die Glasbetonfenster in der Apsis (Prof.Nawrod)bilden im Schein der aufgehenden Sonne einen architektonischen Hochgenuß. Der gepflegte Pfarrgarten ist Besuchern zu empfehlen.
- ehemaliger Gutshof (Komplex aus mehreren Gebäuden)
Er umfaßt die Gebäude Kirchstraße 7-10. Dabei handelt es sich von Westen beginnend um das ehemalige Amtshaus, das die Äbtissin Elisabeth von Gernrode(auch Fürstin von Anhalt)1566 erbauen ließ.Ihr fürstliches Wappen (1545)ist noch heute zu sehen.Daran an schließt sich ein Wohn-und Speicherhaus aus dem 16/17.Jahrhundert.Es folgt das ehemalige Stadtgefängnis von 1609. Es handelt sich um einen imposanten Bau, der im Erdgeschoss aus massivem Bruchstein und im Obergeschoß aus Eichenfachwerk besteht.Das letzte Gebäude des Komplexes ist das Gutshaus, das 1753 erbaut wurde und in den Jahren 1922/23 vom damaligen Domänenpächter Ernst Giesecke umgebaut wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
ansässige Firmen
- Morgenstern Bedachungs GmbH
- Agrar GmbH Großalsleben
- Milchviehbetrieb Lünenborg
- Spedition Rosenberg
- Schemmel-Transporte
Verkehrsanbindung
Der Ort ist über die Landesstaße 24 von Oschersleben und Gröningen aus zu erreichen.Über diese beiden Orte besteht auch Anschluß ans Bundesstraßennetz. Die nächsten Bahnstationen liegen in Krottorf, Oschersleben und Halberstadt. Die Anschlüsse zur Autobahn 2 und 14 sind ca.25km entfernt. In Cochstedt befindet sich der nächste Regionalflugplatz.
öffentliche Einrichtungen/Bildung
- freie Grundschule nach dem Konzept von Maria Montessori
- Kindertagesstätte "Wichtelstübchen"
Die nächste Sekundarschule befindet sich noch in Gröningen, das nächste Gymnasium in der ehemaligen Kreisstadt Oschersleben.
- das 1999 sanierte Freibad
Freizeit/Sport
- Sportverein SV Sturm 07
- Schützenverein von 1799 e.V.
- Laienspielgruppe
- Freiwillige Feuerwehr Großalsleben
- Karnevalsgruppe "Grün-Weiß" der kathol.Gemeinde "Herz-Jesu"
- Monty-jazzband
- röm.-kathol.Männergesangs-und Saufverein "St.Lullus"
Höhepunkte des kulturellen Lebens in der Stadt sind solche jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen wie das Volks-und Schützenfest,die Sportwoche,der Adventslauf,der Weihnachtsmarkt mit Theateraufführung,der kathol.Karneval,das Freibadfest,das Monty-Jazzfest usw. Vorlage:Koordinate Artikel