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Landesbank Sachsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sachsen LB - Landesbank Sachsen Girozentrale

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1. Januar 1992
Sitz Leipzig
Leitung Joachim Hoof (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 600
(Stand 2006)
Branche Landesbanken
Website www.sachsenlb.de

Die Landesbank Sachsen Girozentrale (Sachsen LB) ist eine Aktiengesellschaft (seit 26.10.2007). Die Bank wurde am 1. Januar 1992 gegründet und hat ihren Sitz in Leipzig. Die Sachsen LB soll planmäßig am 1. Januar 2008 in den Besitz der Landesbank Baden-Württemberg übergehen.

Aufgaben

Der Bank obliegen die Aufgaben einer Staats-, Kommunal- sowie einer Zentralbank der sächsischen Sparkassen. Sie ist Geschäftsbank und betreibt als öffentlich-rechtliches Wettbewerbsunternehmen Bankgeschäfte aller Art und sonstige Geschäfte, die ihren Zwecken dienen.

Liquiditätskrise 2007

Die Sächsische Landesbank Sachsen LB hatte über die Conduits Ormond Quay und Georges Quay in Irland amerikanische Hypothekenmarktkredite, jedoch nicht aus dem Subprime Segment, aufgekauft.[1] Im Zuge der amerikanischen Hypothekenmarktkrise im Sommer 2007 waren diese Conduits zeitweise nicht mehr in der Lage ausreichend kurzfristige Anleihen auf dem Kapitalmarkt zu platzieren, um ihre erworbenen langfristigen Kredite in vollem Umfang gegenzufinanzieren.[2]

Obwohl die Sachsen LB noch am 10. August 2007 mitteilte, dass sie über ausreichende Liquidität verfüge,[3] mussten ihr nur sieben Tage später die Sparkassen-Organisationen eine Kreditlinie von 17,3 Mrd. Euro zur Verfügung stellen,[4] da aufgrund mangelnder Liquidität ihre Existenz gefährdet war.[5]

In den darauffolgenden Tagen schied zunächst der für das Kapitalmarktgeschäft zuständige Vorstand Stefan Leusder aus dem Unternehmen aus, [6] die Veröffentlichung des Halbjahresberichts wurde verschoben, [7] und es begann die Suche nach einem Investor, um die Sachsen LB durch eine Übernahme vor drohenden Verlusten aus weiteren Kapitalmarktfonds zu retten.[8]

Am 26. August 2007 übernahm die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Sachsen LB mit Wirkung zum 1. Januar 2008 für einen Kaufpreis von zunächst „mindestens 300 Mio. Euro“, dessen endgültige Festlegung aber erst nach einer abschließenden Bewertung des Unternehmens am Jahresende 2007 erfolgen soll. Im Rahmen dieser Übernahme stellte die LBBW weitere 250 Mio. Euro Soforthilfe zur Verfügung.[9] [10]

Ende August 2007 wurden zwei weitere Vorstandsmitglieder abberufen, und der Vorstandsvorsitzende Herbert Süß erklärte seinen Rücktritt zum 15. September 2007.[11] In einer Sondersitzung des Sächsischen Landtags zum Verkauf der Sachsen LB erklärte der sächsische Finanzminister Horst Metz seinen Rücktritt zum 30. September 2007. Der Landtag wurde über den erfolgten Verkauf in der Sitzung lediglich informiert und durfte unter Begründung eines drohenden Finanznotstands nicht selber entscheiden. [12]

Einzelnachweise

  1. [1].
  2. [2].
  3. Mitteilung der Sachsen LB vom 10.08.2007: Stellungnahme zur Situation am ABS-Markt.
  4. Ad-hoc-Mitteilung der Sachsen LB vom 17.08.2007.
  5. Pressemeldung vom 20.08.2007: Unternehmen droht Kreditklemme.
  6. Mitteilung der Sachsen LB vom 23.08.2007: Stefan Leusder scheidet aus dem Vorstand aus.
  7. Mitteilung der Sachsen LB vom 24.08.2007: Sachsen LB veröffentlicht Halbjahresbericht am 31. August 2007.
  8. [3].
  9. Kabinett stimmt Verkauf der Sachsen LB zu, Tagesschau vom 26. August 2007.
  10. Presseinformation der LBBW vom 26.08.2007: LBBW übernimmt Sachsen LB
  11. Mitteilung der Sachsen LB vom 30. August 2007: Veränderungen im Vorstand
  12. Die Zeit: Minister stürzt wegen Bankenkrise

Siehe auch