Meilenwerk
Meilenwerk ist der Markenname für das Angebot von Dienstleistungen, Einzelhandelsgeschäften, Händlern und Veranstaltungen im Bereich Klassiker unter einem Dach. Meilenwerke an den Standorten Berlin und Düsseldorf bieten zur Zeit dieses Mix an. Meilenwerke verstehen sich als „Kompetenz-Zentren“ im Bereich Oldtimer und Klassiker auf zwei und vier Rädern.
Seit Mai 2003 gibt es das Meilenwerk Berlin und seit September 2006 das Meilenwerk Düsseldorf. Bis Frühjahr 2009 soll in Böblingen auf dem dortigen ehemaligen Flughafen]] ebenfalls ein Meilenwerk entstehen. Auch für weitere deutschsprachige Städte wie Hamburg, Wien, Zürich, München, und Frankfurt werden zukünftig Standortanalysen durchgeführt und die mögliche Projektierung weiterer Meilenwerke überlegt.
Geschichte
Als Dozent an der Hochschule European Business School auf Schloss Reichartshausen in Oestrich-Winkel hatte der damals knapp 30-jährige Wirtschaftsingenieur Martin Halder im Jahre 2000 seinen Studenten die Frage gestellt: „Wie muss ein Gebäude aussehen, das die Wünsche und Bedürfnisse einer bestimmten Zielgruppe rational und emotional erfüllt?“ Was als wissenschaftliche Forschungsarbeit begann, mündete in ersten Projektideen. Ein Meilenwerk könnte die verschiedenen Anbieter stimmungsvoll unter einem Dach vereinen. Martin Halder begab sich mit seiner Idee auf die Suche nach dem passenden Gebäude und einem finanzstarken Investor, der das Projekt und damit die Idee realisieren könnte.
Es fand sich eine Berliner Unternehmerfamilie mit Immobilienerfahrung, die vom Konzept überzeugt war, Begeisterung für denkmalwürdige Gebäude empfand und als Investor in Berlin schließlich das erste Meilenwerk realiserte. Für den Standort Düsseldorf entschied sich die gleiche Familie die Pläne vom erweiterten Team Martin Halder und Dirk Petersmann zu realisieren und das Meilenwerk Düsseldorf Wirklichkeit werden zu lassen. In Düsseldorf wurde das Konzept von Dirk Petersmann und Martin Halder im Sinne der Investoren umgesetzt. Martin Halder betreute den bautechnischen Projektteil, Dirk Petersmann ergänzte ihn porfessionell - war aber der maßgebliche "Macher" des Meilenwerks im Hinblick auf Mieterauswahl, Konzeption und das einmalige Ambiente.
Für den angedachten neuen Standort Stuttgart wurde ebenfalls ein Investor gefunden, der im Raum Stuttgart schon seit längerer Zeit eigene Pläne für einen meilenwerk-ähnlichen Platz als Klassiker-Zielgruppen-Immobilie hatte.
Als Gebäude eignen sich immer alte Gebäude, die im Idealfall etwas mit "Verkehr oder Fortbewegung" zu tun haben: Straßenbahn in Berlin, Eisenbahn in Düsseldorf und vielleicht bald ein Flugplatzhangar in Stuttgart.
Konzept

"Lebendiges Museum", unter diesem Überbegriff kann man die Meilenwerke sehen. Hier sind Besucher gern gesehen, aber auch Mechaniker, Verkäufer und Klassiker-Interessierte - aber auch Unternehmen, die Events in den Gebäuden veranstalten wollen. Beim Konzept geht es um die Umsetzung aus alt und neu. Das heißt, dass das Alte nicht verjüngt wird, aber umgekehrt auch das Neue nicht künstlich gealtert wird. Es gibt also keine künstliche Patina im Meilenwerk. So findet sich in Berlin an der Decke des Gebäudes notdürftig geflickte Bombenlöcher, die an die Angriffe während des Zweiten Weltkriegs erinnern. Auch an der Einfahrt des ehemaligen Straßenbahndepot erinnert ein altes Schild mit der Aufschrift "Achtung, Gefahr, Torpfeiler" an die frühere Nutzung. In Düsseldorf sind die alten Abzugsschornsteine über den Lokplätzen im Rund des Ringlokschuppens zu sehen, genauso wie die alten verwitterten Emaille-Schilder mit den Nummern der Einstellplätze und große Lichtbänder mit nur zum Teil ersetztem Fensterglas (Loft-Charakter).
Ein weiterer wichtiger Punkt im Konzept des Meilenwerkes ist das Angebotsmix in den Gebäuden und eine komplette Auslastung - also eine Vollvermietung, daher sind die Mieten verhältnismäßig niedrig, z.B. kostet eine gläserne Garage in Düsseldorf 180 Euro pro Monat. Auch bei den von Privatfahrern eingestellten Fahrzeugen soll die breite Palette von Fahrzeugen die Kurzformel „Forum für Fahrkultur“ umsetzen. So sollen Mercedes-Kompressoren der Vorkriegszeit und Ferraris oder Bentleys der Nachkriegszeit neben ehemaligen Alltagsfahrzeugen und Wirtschaftswunder-Autos wie ein früher VW Käfer oder ein VW K 70 zu finden sein.
Die Meilenwerke in Berlin und Düsseldorf sind erfolgreich im Besitz der Investorenfamilie aus Berlin und werden von dieser betrieben, verwaltet und mit Leben erfüllt.
Der Eintritt ist für Besucher kostenlos.
Orte
Meilenwerk Berlin
Das Meilenwerk Berlin befindet sich in der Wiebestraße 36-37 (unbenannte Parameter 1:52_31_50_N_13_19_7_E_type:landmark_region:DE-BE, 2:52° 31' 50" N, 13° 19' 7" O ). Die Planung für das Meilenwerk begann 2000, die Eröffnung erfolgte im Jahre 2003. Die Gesamtfläche des Meilenwerkes beträgt ungefähr 12.000 m². Das ehemalige größte Straßenbahndepot Europas dient dabei als Gebäude.
In diesem Meilenwerk gibt es 88 gläserne Einstellboxen, die gemietet werden können. Momentan besteht für diese Einstellboxen eine Warteliste. Weiterhin gibt es im Meilenwerk 30 gewerbliche Mieter, wie zum Beispiel bekannte Oldtimerrestauratoren. Unter diesen gewerblichen Mietern befindet sich auch die Scuderia Berlin, der lokale Ferrari-Händler. Direkt am Meilenwerk angeschlossen befindet sich auch ein Restaurant.
Durchschnittlich besuchen 450.000 Menschen jährlich dieses Meilenwerk. Deshalb wurde dem Meilenwerk als eine der bestbesuchten Dauerausstellung Berlins die Wochenendverkaufsgenehmigung für die Mieter verliehen. Im Meilenwerk gibt es eine Eventfläche, auf der jedes Jahr rund 180 Veranstaltungen statt finden. Unter anderem ist das Meilenwerk ein Etappenziel für Oldtimer- Rally's, für Preisverleihungen oder für Seminare und Auktionen. Jedes Jahr im Juni findet am Meilenwerk ein dreitägiges Oldtimertreffen statt.
Das Gebäude
Das Gebäude, die sogenannten Wiebehallen, wurde von 1899 bis 1901 gebaut und als Straßenbahndepot benutzt. Früher war dieses Depot mit mehr als 10.000 m² das größte Straßenbahndepot Europas. Ab Ende der 60er-Jahren verfielen die Hallen, da im Jahre 1964 der Straßenbahnbetrieb in Westberlin eingestellt wurde. Kurz darauf wurden die Hallen wegen Baumängeln gesperrt. Zwischen 2002 und 2003 wurde das rechteckige Gebäude dann komplett restauriert. Allerdings erinnern viele Kleinigkeiten, wie zum Beispiel historische Schriften, Schäden aus dem 2. Weltkrieg oder Teile von Straßenbahnschienen an die Vergangenheit des Gebäudes. Das fertig gestellte Gebäude wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, beispielsweise mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille 2004.

Meilenwerk Düsseldorf
Das Meilenwerk Düsseldorf befindet sich in der Harffstraße 110a (unbenannte Parameter 1:51_11_42_N_6_49_24_E_type:landmark_region:DE-NW, 2:51° 11' 42" N, 6° 49' 24" O ). Das Meilenwerk wurde am 16. September 2006 eröffnet. Die Gesamtfläche beträgt mehr als 19.000 Quadratmeter. Die Bauzeit betrug mehr als 1 Jahr - rund 15 Millionen Euro wurden investiert.
Am Standort erwartet man durchschnittlich etwas mehr als 1.000 Besucher pro Tag.
Das Gebäude
Hauptartikel: Bahnbetriebswerk Düsseldorf Abstellbahnhof

Das Meilenwerk Düsseldorf befindet sich in einem ehemaligen Ringlokschuppen im Düsseldorfer Stadtteil Wersten. Die Halle entstand zwischen 1929 und 1931. Das Gebäude hat einen Halbkreis als Grundfläche. Vom Mittelpunkt des Gebäudes bis zu den Außenmauern mißt der Lokschuppen fast 160m und gehört damit zu den größten erhaltenen Lokschuppen dieser Art in Europa.Der Bereich der ehemaligen Drehscheibe wurde behutsam mit einer modernen Konstruktion überdacht und mit Büros, zwei Restaurants und dem Ausstellungsbereich der Händler ausgestattet.
Im Meilenwerk Düsseldorf gibt es 80 Einstellboxen aus Glas, die zur Zeit alle vermietet sind. Auch hier gibt es - wie in Berlin - eine Warteliste.In Düsseldorf gibt es 35 Mieter - unter Ihnen Händler, anerkannte und erfahrene Restauratoren, Werkstätten, Shops für Bekleidung und Automobilia, ein Gourmet Restaurant, ein Bistro sowie einen sommerlichen Biergarten. Den Bereich der Dienstleistungen ergänzen ein Fahrzeug-Pflege-Anbieter, ein Sattler, ein bundesweit tätiges Sachverständigen-Büro sowie Oldtimervermieter und Motorrad-Spezialisten.
Düsseldorf verfügt über eine große Eventhalle, die von Unternehmen für Präsentationen, Tagungen und Vertriebsmeetings gebucht wird. Ein Caterer ist vor Ort und kümmert sich um das leibliche Wohl. Am Standort finden Rallyes statt, starten Rundfahrten oder oldtimerbezogene Großevents. Am ersten Oktoberwochenende und am ersten Aprilwochenende hat sich am Meilenwerk das "Saisonfinale" bzw. das "Frühlingserwachen" als Event in der deutschen Klassikerszene etabliert.
Meilenwerk Stuttgart
Am 15. Juli 2007 wurde vom Investor in Stuttgart bekannt gegeben, dass sein bis dahin geplanter Standort am ehemaligen Flughafen Böblingen zukünftig auch unter dem Namen "Meilenwerk" weiter projektiert wird. Somit kann bei Stuttgart ein weiteres Meilenwerk entstehen. Genauso wie in den anderen Meilenwerken, soll auch in Stuttgart alles in einem Gebäude zu finden sein, die Oldtimerclubs, Einstellboxen, die Dienstleister, Hädnler und die Gastronomie.
Damit wird ein weiteres Klassiker-Kompetenz-Zentrum geplant. Im Herbst 2007 soll der Umbau, die Rennovierung und das Einrichten des Gebäudes starten. Im Frühjahr 2009 sollen die Tore eröffnet werden.
Das Gebäude
Das Meilenwerk Stuttgart wird einem denkmalgeschützen Hangar des ehemaligen Flughafens in Böblingen-Sindelfingen in der Wolfgang-Brumme-Allee errichtet. Eine ambitionierte Neuerung gegenüber den beiden bestehenden Meilenwerken ist, dass in Stuttgart auch ein Hotel gebaut werden soll. Touristen und Oldtimer-Rallye-Fahrer könnten somit in der Nähe des Meilenwerkes übernachten.