Nikolaus von Kues
Nikolaus von Kues (* 1401 in Kues an der Mosel, † 11. August 1464 in Todi, Umbrien) war ein Philosoph im Mittelalter.
Leben
Nikolaus von Kues (latinisiert: Nicolaus Cusanus) wurde als Nikolaus Krebs und Sohn eines wohlhabenden Weinbauern 1401 in Kues an der Mosel geboren. Mit fünfzehn beginnt er zu studieren, 1417 beginnt er in Padua ein sechsjähriges Studium. Padua ist das geistige Zentrum der damaligen Zeit.
Nikolaus studiert Mathematik, Physik, Astronomie, Medizin, antike Philosophie und Jura - nur nicht Theologie. Mit 22 erwirbt er seinen Doktortitel in Jura. Danach studiert er in Köln Theologie. Er beginnt eine kirchliche Laufbahn: mit 26 Dekan in Koblenz, mit 29 Sekretär des Erzbischofs von Trier. Von Kues weilt als Advokat auf dem Basler Konzil; 1450 erhält er das Bistum von Brixen in Südtirol. Die letzten sechs Jahre ist er als Generalvikar Ratgeber Pius II. Nikolaus von Kues stirbt am 11. August 1464 in Todi, Umbrien.
Denken
Kues glaubte daran, dass die Menschen Gott nicht erfassen können. Die von ihm entwickelten Ideen erscheinen im heutigen Licht sehr modern: Unendlichkeit des Alls, die Erde nicht im Mittelpunkt des Universums, Erdrotation, bewohnte extra-solare Planeten, Relativität von Maßen und daraus folgend das Fehlen einer absoluten Exaktheit von Messungen, um nur einige zu nennen. Er beschäftigte sich auch mit diagnostischer Medizin, Botanik und Kartografie und führte wissenschaftliche Experimente durch. Er nahm die Ideen vieler Denker vorweg, wie etwa von Giordano Bruno, Kopernikus, Johannes Kepler, Galileo Galilei, Isaac Newton und Albert Einstein. Die paradoxale Grundfigur seines Denkens ist die coincidentia oppositorum, das Zusammenfallen des Entgegengesetzten.
Werke
- De concordantia catholica (1434),
- De Visione Dei (1453),
- De principio (1459) und
- De cribratione Alchoran (1461).
Referenzen
- Staguhn, Gerhard: Gott oder die Grenze, in: Die ZEIT, Nr. 34, 6. August 2001, S. 74
- Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie: Nikolaus von Kues, 1999