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Area 51

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Datei:Area51.jpg
Groom-Lake-Salzsee und Militärbasis (Bild aus NASA World Wind)

Area 51 ist ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada (USA), im Besitz der United States Air Force und dem amerikanischen Verteidigungsministerium. Innerhalb des großen Luftwaffenübungsgeländes Nellis befindet sich eine zusätzlich gesicherte militärische Anlage, deren bloße Existenz von der amerikanischen Regierung bis vor wenigen Jahren geheim gehalten wurde. Die Air Force testet dort neue experimentelle Flugzeuge. Um den Komplex ranken sich viele Verschwörungstheorien, vor allem bezüglich der Erforschung Außerirdischer auf der Militärbasis.

Geografie

Karte der Region

Area 51 ist ein Gebiet von etwa 100 km² in Lincoln County, Nevada, 110 km nordnordwestlich von Las Vegas. Den größten Teil davon macht das Emigrant Valley aus. Es wird von den Groom- und Papoose-Gebirgszügen eingerahmt. Zwischen den beiden Gebirgen liegt der Groom Lake, ein ausgetrockneter Salzsee von etwa fünf Kilometern Durchmesser.

Am südwestlichen Ausläufer dieses Sees wurde ein Luftwaffenstützpunkt errichtet. Es gibt mindestens eine weitere Startbahn einige Kilometer weiter im alten See.

Area 51 grenzt an die Yucca-Flats-Region, die zum ehemaligen Nevada-Testgelände (Nevada Test Site (NTS)) gehört, auf dem das amerikanische Energieministerium auch Tests von Nuklearwaffen nach dem ersten Atombombentest an der Trinity Site (New Mexico) durchführte (siehe Manhattan-Projekt). Das Nuklear-Lager von Yucca Mountain liegt etwa 65 Kilometer südwestlich von Groom Lake.

Die Bezeichnung Area 51 für die Anlage am Groom Lake rührt von den alten Gebietseinteilungen auf Karten des Nevada-Testgeländes her.

Shuttle-Flugzeuge befördern täglich ca. 1000 im Großraum Las Vegas wohnende Bedienstete hin und her.

Operationen am Groom Lake

Warnschild vor dem Gelände der Area 51 mit Wächtern im Hintergrund

Kampfeinheiten der US-Armee sind nicht am Groom Lake, sondern auf der nahegelegenen Nellis AFB stationiert. Stattdessen wird der Stützpunkt für die Entwicklung und Erprobung neuer Flugzeuge benutzt. Mit Beginn der Serienproduktion dieser Flugzeuge werden die Prototypen zu ihren neuen Einsatzbasen verlegt. Groom soll aber auch der Heimatstützpunkt einiger weniger Flugzeuge sowjetischen Entwurfes sein (die aus verschiedenen Quellen stammen, z.B. Überläufer aus dem Kalten Krieg oder ganz offizielle Aufkäufe moldawischer MiG-29). Diese werden dort analysiert und zur Feinddarstellung für die Piloten der Nellis AFB genutzt.

Senior Trend / U-2-Programm

Groom Lake wurde während des Zweiten Weltkriegs als Bomben- und Artillerieschießplatz verwendet, dann jedoch bis 1955 stillgelegt, als es vom Team der Lockheed Advanced Development Projects Unit (besser bekannt als Skunk Works) als der ideale Platz für Testflüge des U-2-Spionageflugzeugs ausgewählt wurde. Der See war ein idealer Start- und Landeplatz für das schwer zu handhabende Testflugzeug, und die Gebirgszüge sowie das ohnehin abgesperrte Nevada-Testgelände schützten das geheime Flugzeug vor allzu neugierigen Blicken.

Lockheed baute am Groom Lake eine Behelfsbasis, die aus ein paar Bunkern, Fertigungshallen und einer Wohnwagensiedlung bestand. Die erste U-2 startete im August 1955, und ab Mitte 1956 begannen die von der CIA eingesetzten U-2 von Groom Lake aus ihre Überflüge über sowjetisches Territorium.

Während dieser Zeit führte das NTS eine neue Serie atmosphärischer Nuklear-Explosionen durch. Die Operationen mit der U-2 mussten daher im Verlauf des Jahres 1957 mehrfach unterbrochen werden. Bei einem Versuch ging nuklearer Fallout über Groom Lake nieder und zwang zur vorübergehenden Evakuierung des Geländes.

Da die Hauptaufgabe der U-2 der Überflug über sowjetisches Territorium war, wurden sie auf Stützpunkte nahe den sowjetischen Grenzen verlegt, beispielsweise Incirlik Air Base in der Türkei oder Peshawar in Pakistan.

A-12 Oxcart / SR-71-Blackbird-Programm

Datei:A-12 Oxcarts.jpg
Oxcart Flugzeuge auf dem Vorfeld von Groom Lake im Jahre 1964. Von den 10 Flugzeugen auf dem Photo sind die ersten acht OXCART-Maschinen, die hinteren zwei sind YF-12As der Air Force

Noch bevor die Entwicklung der U-2 abgeschlossen war, begann Lockheed mit den Arbeiten an deren Nachfolger, dem Projekt Oxcart, einem Aufklärungsflugzeug mit Höchstgeschwindigkeit Mach 3 für große Höhen, das später zur SR-71 Blackbird weiterentwickelt wurde. Die Flugeigenschaften und Wartungsanforderungen der Blackbird erforderten einen umfangreichen Ausbau der Anlagen am Groom Lake, insbesondere der Startanlagen.

Als der erste Prototyp der A-12 Oxcart 1962 flog, war die Hauptstartbahn auf 2600 m verlängert worden, und die Basis beherbergte ständig 1000 Mann Personal. Sie besaß ein Treibstofflager, einen Tower (Rufzeichen: „Dreamland“) und sogar einen Baseball-Platz. Auch die Sicherheit wurde drastisch erhöht, so wurde die kleine zivile Mine am See geschlossen, und das Gebiet rund um die Basis wurde zum stark gesicherten Sperrgebiet. Eindringlinge durften ohne Vorwarnung erschossen werden.

Have Blue / F-117 Nighthawk-Programm

Der erste Have-Blue-Prototyp des späteren Tarnkappenbombers Lockheed F-117 absolvierte seinen Erstflug in Groom Ende 1977. Die Tests der geheimen Prototypen dauerten bis Mitte 1981, danach begann die Serienproduktion. Außer den Tests der Flugeigenschaften wurden in Groom auch das Radarprofiling, Waffentests mit der F-117 und das Training der ersten Gruppe von F-117-Piloten in Kampfeinheiten durchgeführt. Die ersten Operationen der F-117 im aktiven Dienst wurden dann auf den nahegelegenen Landestreifen in Tonopah verlegt. Dabei bestand immer noch eine hohe Geheimhaltungsstufe.

Spätere Operationen

Seit die F-117A 1983 einsatzbereit war, gingen die Aktivitäten am Groom Lake unvermindert weiter. Die Basis und das dazugehörige System von Landeplätzen wurden ausgebaut. Neueste Satellitenfotos lassen auf eine ständig mit 1000 Personen besetzte Basis schließen, zu denen noch einmal 1000 täglich von Las Vegas eingeflogene Pendler kommen. Diese Pendelflüge erfolgen mit Boeing 737-200-Jets vom Flughafen Las Vegas (McCarran) mehrmals am Tage. Die Flugzeuge haben alle beim Rufzeichen das Präfix Janet und sind am weißen Anstrich mit einer roten Linie auf Fensterhöhe erkennbar. Die Heckflosse ist ebenfalls in reinem Weiß lackiert. Das Terminal für diese Flüge befindet sich in der Nähe des Mandalay-Bay Hotels in Las Vegas. Janet steht unbestätigten Gerüchten zufolge für Joint Airforce Navy Employee Transport, was wiederum darauf hinweisen würde, dass die Basis sowohl von der Airforce als auch der US Navy betrieben wird.

1995 dehnte die Regierung das Sperrgebiet um die Basis auf einige nahegelegene Hügel aus (White Sides und Freedome Ridge), von denen man vorher einen recht guten Blick auf die Basis hatte. Der zurzeit einzige Punkt, von wo aus man bedingt eingeschränkten Einblick in das Sperrgebiet hat, ist Tikaboo Peak. Es handelt sich hierbei um einen 1852 m hohen, etwa 42 km östlich gelegenen Bergrücken.

Gerüchten nach wurden am Groom Lake auch die Stealth-UAV-Aufklärungsdrohne, ein kleiner Stealth-Truppentransporter, eine ebenso getarnte Cruise Missile und das hypothetische Aurora-Flugzeug getestet.

Die Air Force bleibt bei ihrer Linie, Gerüchte über Groom Lake und die Aktivitäten dort weder zu bestätigen noch zu dementieren.

Stellungnahmen der US-amerikanischen Regierung

standardisierte Stellungnahme der US Airforce bezüglich Area 51

Die US-amerikanische Regierung bestätigt die Existenz der Area 51 am Groom Lake nicht explizit, obwohl sie die Existenz der Luftwaffenbasis offen zugibt.

Auf der Seite des US-Verteidigungsministeriums wird erklärt, dass Area 51 keine offizielle Bezeichnung sei, allerdings als Teil der Nellis Test Range Testgebiet für Technologien und Waffensysteme sowie Trainingsbereich für die Effektivität der US-Streitkräfte und die Sicherheit der Vereinigten Staaten zuständig ist. Es wird zugegeben, dass es teilweise besondere Aktivitäten auf der Basis gegeben hat, die jedoch Verschlusssache sind. Der Originaltext lautet:

„"Area 51", is not an Air Force designation, but the area referred to is part of the Air Force’s Nellis Complex. The complex is used for testing technologies and systems, and training for operations critical to the effectiveness of U.S. military forces and the security of the United States. One part of the complex is located near Groom dry lake. Some specific activities and operations conducted on the Nellis Range, both past and present, remain classified and cannot be discussed.“

Die Gegend taucht auf den meisten Karten als ein großes Sperrgebiet auf, östlich der Bundesstraße 95 (von Las Vegas nach Reno). Das Gebiet wird in den von der Regierung veröffentlichten Satellitenfotos der Vereinigten Staaten nicht aufgeführt. Auf der militärischen Luftraumkarte Nellis AFB Range Chart, die das gesamte Gebiet der Nellis Range abdeckt und die von der Defense Mapping Agency herausgegeben wird, wird nur Nellis Air Force Base, ohne Erwähnung einer sogenannten „Area 51“, angezeigt. Seit langem ist das Gebiet jedoch in guter Auflösung bei Google Maps zu sehen. Private Interessenten haben in Moskau zusätzlich die Möglichkeit, hochauflösende Satellitenaufnahmen kaufen und veröffentlichen zu können. Mittlerweile hat die Federation of American Scientists (FAS) auf ihrer Seite Bilder des Satelliten IKONOS publiziert mit einer Auflösung von einem Meter, welche verschiedenste Anlagen innerhalb Nellis Air Force Base zeigen. Mit der Veröffentlichung der Programme „Google Earth“ oder „Worldwind“ ist es möglich, sich Satellitenbilder dieses Ortes über ein Geländemodell gezogen anzusehen.

Anders als der Rest des Nellis-Übungsgeländes, soll das Gelände um den Trockensee auch für normalen militärischen Luftverkehr permanentes Sperrgebiet sein (Luftraum R4808 N). Es soll durch Radarstationen, versteckte Bewegungsmelder und auf menschliche Ausdünstungen reagierenden Schweißsensoren gesichert sein. Befürworter der Existenz der Area 51 sprechen auch von bewaffneten Wachen eines zivilen Wachdienstes und weisen auf eine Anweisung des US-Präsidenten hin, in der das Operationsgebiet der Air Force nahe dem Groom Lake, Nevada von den geltenden Umweltschutzgesetzen ausgenommen wird. Area 51 dient offenbar als Testflugbasis. Direkt neben dem Sperrgebiet Area 51 liegt ein weiteres Gebiet, welches in zivilen Karten als Waffentestgebiet ausgezeichnet ist.

UFO- und Verschwörungstheorien in Verbindung mit der Area 51

Datei:GreyAlien.Roswell.jpg
Verbreitete Vorstellung eines Aliens

Geheimhaltungsmaßnahmen dieser militärisch genutzten Anlage und die unzweifelhafte Verbindung zu geheimer Flugzeugforschung, zusammen mit Berichten über unübliche Phänomene, machten die Area 51 zu einem zentralen Bestandteil moderner UFO- und Verschwörungstheorien. Zu den unkonventionellen Aktivitäten, die angeblich auf der Area 51 stattfinden, gehören:

  • Lagerung, Untersuchung und Reverse Engineering abgestürzter außerirdischer Raumschiffe (u. a. Material des 1947 bei Roswell abgestürzten Objektes), die Untersuchung der jeweiligen (toten oder lebenden) Besatzungen, und die Herstellung von Flugzeugenlalalala, die auf außerirdischer Technologie basieren.
  • Treffen und geheime Gespräche mit extraterrestrischen Lebensformen.
  • Entwicklung exotischer Energiewaffen (für die Strategic Defense Initiative oder andere Anwendungen, wie z. B. Wetterkontrolle).
  • Aktivitäten in Verbindung mit der Schattenregierung der Welt durch die Illuminaten und andere Geheimbünde.
  • Geheime Filmstudios, in denen die Bilder von den Apollo-Landungen auf dem Mond gedreht worden sein sollen (siehe Verschwörungstheorien zur Mondlandung).

Es gibt Behauptungen, dass nur für den Zweck von Untersuchungen einer angeblichen Alientechnologie beziehungsweise von Aliens selber am Groom Lake oder am nahen Papoose Lake eine große unterirdische Anlage gebaut worden sei. Einen Beweis für diese Annahme gibt es jedoch nicht. Einer der Berichte darüber ist der des ehemaligen Area-51-Mitarbeiters und Physikers Robert Lazar, in dem er beschreibt, dort den Antrieb eines außerirdischen Raumschiffes untersucht zu haben. Es gibt einige Beweise dafür, dass er tatsächlich an einem geheimen Militärprojekt gearbeitet hat.

Der nächstgelegene zivile Wohnplatz außerhalb der Area 51 ist das kleine Dörfchen Rachel, das dadurch zum Pilgerziel für Verschwörungstheoretiker und UFOlogen wurde. Eine kleine Kneipe dort, das Little A'Le'Inn, mit Bildern von UFO-Sichtungen an den Wänden und einem gehörigen Stapel zum Thema passenden Lesestoffs, lädt Reisende zur Rast. Auch Essen und Übernachtungen werden angeboten. Einige Besucher hatten dort sogar ihre ganz eigene Begegnung der ersten Art, in Form von unüblichen Lichterscheinungen entlang des durch den Ort laufenden Highways 375, der mittlerweile auch offiziell „Extraterrestrial Highway“ heißt. In den meisten Fällen ließen sich diese Erscheinungen jedoch auf Kampfjets der nahegelegenen Nellis AFB zurückführen, die entlang des Highways Zielübungen durchführten.

Area 51 in den (fiktionalen) Medienerzeugnissen

Datei:A51hand.jpg
LCD-Spiel von Tiger Electronics

Die Basis ist aufgrund ihres Bekanntheitsgrades ein beliebtes Thema in den fiktionalen Medien.

Die Basis kommt unter anderen in den Filmen Groom Lake, (T)Raumschiff Surprise – Periode 1, Independence Day und Hulk vor. Auch viele Fernsehserien wie Seven Days, Roswell, Stargate, JAG – Im Auftrag der Ehre, Relic Hunter, Star Trek: Deep Space Nine, Akte X und Taken erwähnen in einzelnen Episoden Area 51. In Comicserien wie Die Simpsons und Futurama werden teilweise ironische Anspielungen eingebaut.

Der von „Vega 7 Entertainment“ gezeigte Film Area 51 ist eine anderthalbstündige Dokumentation über die Miltärbasis Nellis Range und die damit in Verbindung stehenden Geschichten über die Aliens. Es enthält außerdem ein Interview mit einem anonym auftretenden „Viktor“, der ein Mitarbeiter auf Nellis sein soll und für das Interview bezahlt wurde [1] Die Dokumentation wurde 1997 veröffentlicht.

In vielen Computerspielen sind Level oder Abschnitte mehr oder weniger deutlich an die Area 51 angelehnt. Dies zieht sich durch alle Genres, von Ego-Shootern und Flugsimulationen bis zu Rennspielen. Im Computerspiel Grand Theft Auto: San Andreas beispielsweise gibt es im Spielabschnitt Las Venturas ein militärisches Sperrgebiet, das an die Area 51 angelehnt ist. In dem Simulationsspiel Microsoft Flight Simulator X muss man ein Luftfahrzeug mit Arbeitern des Area in den Stützpunkt fliegen. Dort wurde auch der Kult mit Ufos eingesetzt da dort Ufo ähnliche Objekte sichtbar waren. In Tomb Raider III besucht Lara Croft im Nevada-Abschnitt das Area 51. Bei dem Rennspiel World Racing schließlich gibt es eine Rennstrecke durch Nevada, die teilweise über den Stützpunkt führt und bei der Stealth-Jäger und UFOs über dem Gelände kreisen oder auf dem Stützpunkt abgestellt sind. Als kleines Easteregg findet sich darüber hinaus auf den UFOs der Schriftzug Made in Germany, eventuell eine Andeutung auf das deutsche Entwicklerstudio Synetic. Selbst in dem Fantasy-Rollenspiel World of Warcraft gibt es mit einem von Goblin-Ingenieuren betriebenen Stützpunkt namens "Area 52" eine Anspielung auf die Area 51.

Auch bekannte Bands haben Lieder mit Textelementen, die vom Stützpunkt inspiriert wurden, herausgebracht.

Literatur

Commons: Area 51 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.amazon.com/Area-51-Interview-Jeff-Broadstreet/dp/1578003156

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