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Expressed-Emotion-Konzept

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Expressed Emotion-Konzept (EE) ist eine Theorie, die Aussagen über den Therapieverlauf bei psychiatrischen Erkrankungen wie der Schizophrenie innerhalb der Familienbindungen empirisch belegt. Angehörige haben demnach entscheidenden Einfluss auf den Krankheitsverlauf . In einem Testverfahren kann ermittelt werden, ob die Angehörigen einem high-expressed-emotion- oder low-expressed-emotion-Status angehören.

High-Expressed-Emotions (HEE) bedeutet dabei, dass die Familienangehörigen gegenüber dem Patienten übermäßig häufig Kritik äußern, Feindseligkeiten zeigen oder von einem emotionalen Überengagement gekennzeichnet sind.

Der Einfluss auf den Verlauf von Schizophrenie wurde mittlerweile nachgewiesen. So modulieren die "expressed emotions" die Rückfallquote (Patienten aus sogenannten High-Expressed-Emotions-Familien (HEE) haben eine Rückfallquote von 76 % pro Jahr). Möglicherweise gelten ähnliche Aussagen bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.

Als Ursache dafür, werden zwei Erklärungen herangezogen:

  • die Coping-Mechanismen der Patienten, die bei einer Schizophrenie ohnehin schon reduziert sind, werden durch HEE-Familien überstrapaziert.
  • Patienten aus HEE-Familien sind bereits initial gestört.