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Preševo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Прешево
Preševo
Presheva
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Preševo (Serbien)
Preševo (Serbien)
Basisdaten
Staat: Serbien Serbien
Okrug: Pčinja
Koordinaten: 42° 19′ N, 21° 41′ OKoordinaten: 42° 19′ 0″ N, 21° 41′ 0″ O
Fläche: 264 km²
Einwohner: 34.904 (2002)
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 017
Kfz-Kennzeichen: VR
Struktur und Verwaltung
Gliederung: 35 Siedlungen
Bürgermeister: Ragmi Mustafa (PDSh)

Preševo (serbisch Прешево, albanisch Presheva) ist eine serbische Grenzstadt zu Mazedonien. Sie liegt im Süden des Landes, im Morava-Tal und hat mit allen umliegenden Ortschaften eine Fläche von 264 km², auf welcher 34.904 Menschen leben (Volkszählung 2002). 89,1% der Bewohner sind Albaner, damit ist Preševo die größte albanische Gemeinde im engeren Serbien.

Geschichte

Preševo ist eine Stadt mit einer langen und bewegten Vergangenheit.

Das Preševo-Tal galt schon zu Römerzeit als strategischer Ort, durch welche die Linie Belgrad-Nis-Skopje-Thessaloniki läuft. Während der Völkerwanderung wurde eine Burg erbaut zum Schutz vor Slawen welche zu dieser Zeit im Balkan siedelten. Die Burg befindet sich in Crna Gora (türk. Kharadag, alb. Malesia e Presheves oder Karadag). Die Burg wurde von der einheimischen albanischen Bevölkerung erbaut.

Im späten Mittelalter geriet die Stadt samt Umgebung unter osmanische Herrschaft. Die albanische Bevölkerung von Preševo war unter anderem beteiligt an der Liga von Prizren. Zwischen 1840 - 1912 flüchteten viele Albaner aus Toplica sowie Surdulica ins Preševo-Tal und leben da auch bis heute. So bestehen heute einige Ortschaften nur aus Bewohnern dieser Gebiete. Einige Albaner wurden auch in die Türkei vertrieben.

Nach dem Bosnienkrieg sind viele vertriebene Serben in diese Region gesiedelt, was die wirtschaftliche sowie die politische Situation verschlechterte.

Zusammen mit der benachbarten Gemeinde Bujanovac alb.Bujanoc und der etwas nördlicher gelegenen Gemeinde Medvedja alb. Mendvegjeva geriet Preševo 2000/2001 in die Schlagzeilen, weil eine Gruppe militanter Albaner aus der Region und dem benachbartem Kosovo mit der Gründung einer Untergrundarmee, genannt "UÇPMB" ("Ushtria Çlirimtare e Presheves, Medvegjes dhe Bujanovcit", alban. für "Befreiungsarmee von Preševo, Medvedja und Bujanovac" versucht hatte, diese drei Gemeinden zunächst an das Kosovo und danach zusammen mit dem Kosovo in ein ethnisches Albanien. Zur gleichen Zeit führte eine andere Gruppe freiheitsliebender Albaner aus Mazedonien und Kosova, "AKSH" ("Armata Kombëtare Shqiptare", alban. für "Albanische Nationale Befreiungsarmee") genannt, einen bewaffneten Aufstand in dieser Republik durch. Die "UÇPMB" formierte sich in einer 5 km breiten und mehrere Kilometer langen Zone, welcher direkt nach dem Kosovo-Krieg zwischen dieser Provinz und dem Engeren Serbien eingerichtet wurde, um die KFOR und die serbischen Truppen voneinander fernzuhalten. Als der Konflikt in Preševo, Bujanovac und Medvedja (zusammen oft auch als das "Preševo Tal", serb. Preševska dolina alb. Lugina Preshevës, von den alban. Aufständischen auch "Kosova lindore", alban. für "Ostkosovo", genannt) zu eskalieren drohte, genehmigte die NATO der serbischen Armee in die Sicherheitszone, welche die Provinz Kosovo vom restlichen Serbien trennte, zurückzukehren. Die sog. "UÇPMB" zog sich aus der Zone in die Provinz Kosovo zurück, wo sie von der KFOR entwaffnet wurde. Damit war der albanische Aufstand friedlich aufgelöst.

Wirtschaft

Die Jugoslawienkriege, der Kosovokrieg sowie auch der Mazedonienkonflikt führten dazu dass die wirtschaftliche Situation in Preševo miserabel ist. Erst seit 2002 dürfen auch Albaner in Preševo Polizeiposten antreten. Auch andere Staatsbetreibe stellen immern noch proportional zur Bevölkerung wenig Albaner ein. Der Hauptzweig der Wirtschaft besteht aus Landwirtschaft (Weizen, Tabak, Mais, Melonen), und Dienstleistungen (Cafes). Eine Industrie ist nahezu inexistent. Die Baubranche hat auch eine kleine Bedeutung. Über 60% der Bevölkerung sind arbeitslos. Im Dorf Rahovica gibt es einen Stausee, welcher für die Bewässerung der Felder im Tal sowie zum Fischen und auch als Erholungort genutzt wird. Viele junge Menschen studieren in Pristina, Tetovo oder auch Tirana und sehr oft ziehen sie auch weg.

Ortschaften