Liste von Persönlichkeiten der Stadt Radebeul
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In dieser Liste sind Persönlichkeiten in zeitlicher Reihenfolge aufgeführt, die mit der Stadt Radebeul in Sachsen oder ihren weiteren Ursprungsgemeinden in Verbindung standen oder stehen. Im zweiten Abschnitt sind Persönlichkeiten aufgeführt, die in Radebeul oder ihren weiteren Ursprungsgemeinden geboren wurden.
Persönlichkeiten
- Markgraf Wilhelm I. der Einäugige kaufte 1401 den Burggrafen von Dohna das Presshaus und umliegendes Gelände der Hoflößnitz ab. Damit konzentrierten die Wettiner den Weinbau der Umgebung für fast 5 Jahrhunderte auf dieses Hofgut.
- Johann Georg I., Kurfürst von Sachsen, unterschrieb am 27. August 1645 in Kötzschenbroda den Waffenstillstand von Kötzschenbroda. Er baute 1650 ein Schlösschen neben das Presshaus der Hoflößnitz.
- Sein Sohn Johann Georg II. feierte in der Hoflößnitz alljährlich die Weinlese und beschäftigte den Niederländer Albert Eckhout als Hofmaler.
- Christoph August von Wackerbarth (* 1662; † 1734), sächsischer Feldmarschall, ließ 1727 - 1729 Schloss Wackerbarth ("Wackerbarths Ruhe") in der Lößnitz als Alterssitz erbauen.
- Reichsgräfin von Cosel (* 17. Oktober 1680 auf Gut Depenau, Holstein; † 31. März 1765 in Stolpen), Mätresse August des Starken, besaß seit 1707 das Spitzhaus, bevor sie es 1710 an August den Starken weitergab.
- Heinrich Graf von Brühl (* 13. August 1700 in Weißenfels; † 28. Oktober 1763 in Dresden), sächsischer Premierminister, erwarb 1763 den Rooseschen Weinberg (später Altfriedstein) und nannte ihn Mon repos.
- Carl Christian Meinhold (1740−1827), sächsischer Hofbuchdrucker.
- August der Starke lud seine Jagdgesellschaften nach Hoflößitz ein und veranstaltete Tanzfeste mit Weinausschank. Er hegte erste Pläne für ein weiteres Lustschlösschen auf der Höhe.
- Sein Sohn August III. ließ deshalb 1749 das Spitzhaus nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann komplett umbauen.
- August Josef Ludwig von Wackerbarth (* 1770 in Kuschendorf b. Cottbus; † 1850 in Niederlößnitz), Kunsthistoriker, Historiker, Kunstsammler
- Hans Georg von Carlowitz (* 1772 in Großhartmannsdorf; † 1840 in Kötzschenbroda), sächsischer Minister und Bundestagsgesandter.
- Karl August Friedrich von Witzleben (* 27. März 1773 in Tromlitz, heute Blankenhain; † 9. Juli 1839 in Dresden), preußischer und russischer Offizier, deutscher Schriftsteller, bekannt unter dem Pseudonym A. von Tromlitz, erwarb 1831 das Weingut Kynast in Zitzschewig, um dort seiner Schriftstellerei nachzukommen.
- Moritz Retzsch (* 9. Dezember 1779 in Dresden, † 11. Juni 1857 in Dresden), deutscher Zeichner, Maler und Radierer verbrachte den größten Teil seines Lebens in der Weinbergsbesitzung (Retzsch-Haus) in der Oberlößnitz.
- Albert von Carlowitz (* 1. April 1802 in Freiberg (Sachsen); † 9. August 1874 in Niederlößnitz), sächsischer und preußischer Politiker.
- Christian Friedrich Gille (* 12. März 1805 in Ballenstedt, † 9. Juli 1899 in Wahnsdorf), deutscher Maler, Zeichner, Kupferstecher und Lithograph.
- Julius von Leypold (* 1806 in Dresden, † 1874 in Niederlößnitz), deutscher Maler.
- Karl Andree (* 20. Oktober 1808 in Braunschweig; † 10. August 1875 in Bad Wildungen), deutscher Geograph, Publizist und Konsul zu Dresden. Der Grabstein seiner Ehefrau Adelheit (1807-1864) steht auf dem Kirchhof zu Kötzschenbroda.
- Constantin Julius Becker (* 1811 in Freiberg; † 1859 in Oberlößnitz), Musiktheoretiker
- Johann Georg Theodor Grässe (* 1814 in Grimma; † 1885 in Niederlößnitz), Bibliothekar, Kunsthistoriker, Literaturwissenschaftler, Sagenforscher.
- Herbert König (* 1820 in Dresden; † 13. Juni 1876 in Niederlößnitz), deutscher Zeichner und Illustrator.
- Ernst Engel (* 26. März 1821 in Dresden; † 8. Dezember 1896 in Radebeul), deutscher Statistiker.
- Georg Fritz Weiß (* 1822 in Ehrenfriedersdorf; † 1893 in Niederlößnitz), Sänger, Übersetzer
- Wilhelm Heine (* 30. Januar 1827 in Dresden; † 5. Oktober 1885 in Niederlößnitz), deutscher Maler und Reisender.
- Oscar Pletsch (* 1830, † 1888), deutscher Maler und Illustrator.
- Rudolf Schmitt (* 5. August 1830 in Wippershain/ Hessen; † 18. Februar 1898 in Radebeul), deutscher Chemiker.
- Karl Ludwig Alfred Fiedler (* 5. August 1835 in Moritzburg; † 2. Juni 1921 in Dresden) war Mediziner (Pathologe, Internist) und Leiter des Stadtkrankenhaus Dresden. In seinem Fiedlerhaus in Oberlößnitz war der erste Gemeindesitz des Ortes.
- Lorenzo Riese (1836-1907), ein deutscher Tenor.
- Franz Richard Steche (1837-1893), Kunsthistoriker und Architekt, Begründer des sächsischen Inventarisationswerks, lebte die letzten vier Jahre seines Lebens in Radebeul.
- Gustav Rostosky (* 1839 in Leipzig; † 1898 in Niederlößnitz), MdL, Holzstoff- und Papierfabrikant
- Max Georg Schubert (* 1840 in Leipzig; † 1901 in Niederlößnitz), MdL, Manometerfabrikant
- Carl Friedrich Ernst Beckert (* 30. Oktober 1840 in Eibenberg; † 4. Oktober 1909 in Radebeul), Unternehmer, Erfinder der Nähmaschinennadel.
- Der Schriftsteller Karl May (* 25. Februar 1842 in Ernstthal; † 30. März 1912 in Radebeul) wirkte und starb in Radebeul.
- Richard König, Professor und Bildhauer, lebte bis 1919 in Radebeul.
- Friedrich Eduard Bilz (* 12. Juni 1842 in Arnsdorf b. Penig; † 30. Januar 1922 in Radebeul), deutscher Naturheilkundler und Erfinder der später Sinalco genannten "Bilz-Brause".
- Emil Nacke (* 29. Oktober 1843, Großwiederitzsch bei Leipzig; † 30. Mai 1933, Kötzschenbroda-Naundorf), deutscher Maschinenbau-Ingenieur und der erste Automobilbauer in Sachsen, lebte ab 1897 in Naundorf.
- Ernst von Schuch (* 23. November 1846 in Graz; † 10. Mai 1914 in Niederlößnitz), österreichischer Dirigent, sächsischer Generalmusikdirektor. Er wurde durch seine Zusammenarbeit mit Richard Strauss an der Dresdner Hofoper berühmt.
- Paul Schreiber (* 1848 in Strehla; † 29. Dezember 1924 in Dresden), deutscher Meteorologe und Erfinder, baute 1916 die Wetterwarte auf der Wahnsdorfer Kuppe.
- Berta Behrens, bekannt unter dem Pseudonym Wilhelmine Heimburg (* 7. September 1848 in Thale, Sachsen-Anhalt; † 9. September 1912 in Radebeul), deutsche Schriftstellerin.
- August Ferdinand Koebig (* 11. März 1855; † 22. November 1944 in Radebeul), Unternehmer. Er gründete am 1. Dezember 1890 die Radebeuler Maschinenfabrik A. Koebig & Co., eine Vorläuferfirma der KBA Planeta-Bogenoffset.
- Carl Hauptmann (1858-1921). Der Dramatiker und Schriftsteller heiratete 1884 Martha Thienemann vom Hohenhaus. Sein Bruder Georg heiratete im September 1881 Adele Thienemann.
- Woldemar Lippert (* 17. Oktober 1861 in Dresden; † 10. Juni 1937in Radebeul-Niederlößnitz), deutscher Archivar und Historiker.
- Richard Seifert (* 19. Oktober 1861 in Schmorkau, Oberlausitz; † 25. Juni 1919 in Dresden), deutscher Chemiker, wohnhaft in Radebeul, Direktor der Chemischen Fabrik v. Heyden, Entwickler der Rezeptur für Odol.
- Gerhart Hauptmann (1862-1946). Der Dramatiker hielt sich im Zeitraum von 1881 bis 1885 häufig im Hohenhaus der Familie Thienemann auf. Gerhart und seine beiden Brüder heirateten drei der Thienemann-Töchter (Heirat mit Marie 'Mary' 1885).
- Selmar Werner (* 12. Dezember 1864 in Thiemendorf; † 19. August 1953), deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker, verkehrte ab 1901 bei Karl May. Er malte und bildhauerte viele May-Kunstwerke.
- Otto Julius Bierbaum (* 28. Juni 1865 in Grünberg in Schlesien, † 1. Februar 1910 in Kötzschenbroda), deutscher Literat.
- Jeanne Berta Semmig (* 16. Mai 1867 in Orléans; † 28. Juli 1958 in Radebeul), deutsche Schriftstellerin und Dichterin.
- Martin Andersen-Nexø, auch Andersen-Nexö (* 26. Juni 1869 in Kopenhagen; † 1. Juni 1954 in Dresden; eigentlich Martin Andersen), dänischer Schriftsteller, lebte 1951-52 in Radebeul.
- Wilhelm Buck (* 12. November 1869 in Bautzen; † 2. Dezember 1945 in Radebeul), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen von 1920-1923.
- Karl Otto Uhlig (* 12. April 1872 in Neuwelschhufe bei Dresden; † 27. April 1950 in Radebeul) war ein SPD-Politiker, MdL und in den Jahren 1919 und 1920 sächsischer Innenminister.
- Wilhelm Kreis (* 17. März 1873 in Eltville; † 13. August 1955 in Bad Honnef), gehörte zu den bedeutenden deutschen Architekten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Verkehrte mit Karl May, baute den Radebeuler Bismarckturm.
- Patty Frank, bürgerlicher Name Ernst Tobis, (* 19. Januar 1876 in Wien; † 23. August 1959 in Radebeul), deutscher Artist, Museologe und Indianerforscher.
- Walter König (* 26. September 1878 in Annaberg; † 2. Februar 1964 in Radebeul) war ein deutscher Chemiker. Er erschloss 1922 das Gebiet der Polymethinfarbstoffe.
- Fritz Pfleumer (* 20. März 1881 in Salzburg, † 29. August 1945 in Radebeul), deutscher Ingenieur und Erfinder des Tonbands.
- Burkhart Ebe (* 4. November 1881 in Berlin; † 16. Februar 1949 in Radebeul), deutscher Bildhauer.
- Wilhelm Claus (* 1882 in Breslau; † 1914 in Paris), deutscher Maler, ab 1905 in Dresden und Radebeul, wohnte im Grundhof in Niederlößnitz.
- Alfred Fellisch (* 1. Juni 1884 in Fraustadt; † 4. März 1973 in Radebeul), deutscher Politiker, sächsischer Landesminister und Ministerpräsident von Sachsen.
- Paul Wilhelm (* 1886 in Greiz; † 1965 in Radebeul), deutscher Maler, wohnte im Grundhof in Niederlößnitz.
- Karl Kröner (1887-1972), deutscher Maler, wohnte im Grundhof in Niederlößnitz.
- Gerhard Madaus (* 25. Februar 1890 in Nestau, Kreis Uelzen; † 26. Februar 1942 in Dresden), Arzt, gründete 1919 mit seinen zwei Brüdern ein Pharma-Unternehmen, die spätere Madaus AG, dessen Hauptsitz er 1929 nach Radebeul verlegte.
- Georg Richter-Lößnitz (1891-1938), ein deutscher Maler und Radierer, lebte lange Zeit in Kötzschenbroda.
- Liesel von Schuch (* 1891 in Dresden; † 1990 in Dresden), deutsche Opernsängerin (Sopran), lebte mit ihren Eltern in Niederlößnitz (Schuchstraße).
- Gertrud Busch (* 2. Juli 1892 in Dresden; † 15. Februar 1970 in Radeberg), deutsche Schriftstellerin, lebte die ersten 15 Jahre in Radebeul.
- Alice Sommer (1898-1982), Dresdener Zeichnerin, lebte von 1928-1970 in Radebeul.
- Hans Stosch-Sarrasani vom Zirkus Sarrasani lebte von 1901 bis 1912 in Radebeul.
- Karl Fritsch (1901-1944), sächsischer Innenminister, bewohnte die Villa Hoflößnitzstraße 72
- Theodor Rosenhauer (1901-1996), ein deutscher Künstler, lebte lange Zeit in Radebeul.
- Hans Theo Richter (1902-1969), ein deutscher Maler und Grafiker, lebte lange Zeit in Niederlößnitz/ Radebeul.
- Richard Müller (* 17. Juli 1903 in Hartha; † 7. Juli 1999 in Radebeul), deutscher Chemiker, gilt als "Vater der Silikone".
- Erhard Hippold (* 1909 in Wilkau-Haßlau; † 1972), deutscher Maler
- Gussy Hippold-Ahnert (1910 in Berlin; † 2003), deutsche Malerin, Meisterschülerin von Otto Dix
- Walter Howard (* 4. November 1910 in Jena, † 9. Mai 2005 in Friedewald), deutscher Bildhauer, lebte hier über 30 Jahre. Er schuf u.a. Die Sterngucker vor der Sternwarte.
- Wolfgang Mischnick (1921-2002), der ehem. Bundesminister der FDP, ging im Radebeuler Gymnasium Luisenstift zur Schule.
- Lieselotte Finke-Poser (* 1925), freischaffende Malerin und Grafikerin, lebt seit 1953 in Radebeul.
- Kurt Biedenkopf (* 28. Januar 1930 in Ludwigshafen) (ehemaliger Ministerpräsident des Freistaates Sachsen), lebte einige Jahre mit seiner Frau Ingrid in einer Villa in den Weinbergen in Radebeul.
- Heinrich Magirius (* 1. Februar 1934 in Dresden), deutscher Kunsthistoriker in den Bereichen Baugeschichte und Denkmalpflege, lebt heute in Radebeul.
- Gottfried Thiele (* 23. 11. 1936; † 9. 2. 2006), Hobby-Historiker und Sammler
- Hermann Kokenge (* 12. Mai 1949 in Cappeln), Rektor der TU Dresden, lebt seit ca. 1993 in Radebeul.
- Jochen Bohl (* 19. April 1950 in Lüdenscheid/Westfalen), derzeitiger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, war ab 1995 Direktor der Diakonie in Radebeul, er lebt heute noch in Radebeul.
Söhne und Töchter der Stadt
- Christophorus Bulaeus (* 1602 in Kötzschenbroda; † 1677 in Dresden), Theologe, Superintendent in Dresden
- Carl August von Schimmelthor (* 17. Juli 1766 in Radebeul; † 11. Januar 1848 in Lecco (Italien)), Publizist, Schriftsteller.
- Carl August Flemming (* 17. Dezember 1775 in Kötzschenbroda; † 1832 in Dresden), Mediziner.
- Christian Gottlieb Ziller (1807–73), Radebeuler Baumeister, bereits zweite Generation der Ziller-Baudynastie. Vater von Ernst, Moritz, Gustav und Paul.
- Elise Polko (* 13. Januar 1822 auf Wackerbarths Ruh; † 15. Mai 1899 in München), deutsche Dichterin und Sängerin.
- Ernst Ziller (auch Ernestos Tsiller), (* 22. Juni 1837 in Oberlößnitz; † 4. November 1923 in Athen, Griechenland) war ein deutsch-griechischer klassizistischer Architekt und Bauforscher.
- Moritz Ziller (1838–1895), Radebeuler Zimmermann und Baumeister, übernahm das väterliche Geschäft und machte es zur Radebeuler Baufirma „Gebrüder Ziller".
- Gustav Ziller (1842–1901), Radebeuler Maurermeister, schloss sich mit dem Bruder Moritz zur Radebeuler Baufirma „Gebrüder Ziller" zusammen.
- Paul Ziller (1846–1931), jüngster Sohn von Christian Gottlieb, Architekt.
- Walter Steinbeck (* 26. September 1878 in Niederlößnitz; † 27. August 1942 in Berlin), deutscher Schauspieler.
- Georg Graf Vitzthum von Eckstädt (* 14. Mai 1880 in Oberlößnitz; † 16. Dezember 1945 in Göttingen), deutscher Kunsthistoriker.
- Bruno Rüger (* 14. Juli 1886 in Radebeul; † 24. September 1972 in Dresden), Go-Lehrer und -Schriftsteller, Herausgeber der Deutschen Go-Zeitung.
- Irma Ursula Johanna Richter (* 23. Juni 1886 in Radebeul; † 9. August 1946 in Greifswald), Fotografin.
- Artur Missbach (* 21. September 1911 in Radebeul; † 4. September 1988 in Bremen), deutscher Politiker und Bundestagsabgeordneter.
- Erik S. Klein (1926–2002), deutscher Schauspieler.
- Wolfgang Ecke (1927–1983), deutscher Schriftsteller.
- Lothar Schmid (* 1928), Schachgroßmeister und Verleger.
- Konrad Petzold (1930–1999), DEFA-Regisseur.
- Frank Hoffmann (* 16. Juli 1938), deutsch-österreichischer Schauspieler.
- Klaus Vogelgesang (* 27. April 1945), deutscher Maler und Zeichner.
- Frank-Jürgen Weise (* 1951), Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit.
- Angelika Handt, verheiratete Kahl (* 10. Juli 1954 in Radebeul), Leichtathletin, Europameisterin.
- Silvio Schröter (* 1979), Fußballspieler von Hannover 96.