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Xetra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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XETRA ist die Abkürzung für "Exchange Electronic Trading". Es handelt sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen. An diese Zentralrechner können sich Client-Rechner weltweit über das Internet oder Standleitungen verbinden.

Durch hohe Ordervolumina - auch Liquidität genannt - wird eine Wertpapierorder, besonders in den DAX-Werten, am Handelsplatz XETRA schneller und zu marktgerechteren Preisen ausgeführt als an anderen Handelsplätzen (Präsenzbörsen). Dieses Prinzip wird zusätzlich durch Liquiditätsversorger - die sogenannten Designated Sponsors - unterstützt; diese haben zu ausgewählten auf XETRA gehandelten Wertpapieren laufend verbindliche An- und Verkaufspreise - sogenannte Quotes - in den Markt einzustellen. Da der gesamte Handel elektronisch vollzogen wird, kann es in XETRA häufiger zu Teilausführungen der Aufträge kommen als an Präsenzbörsen. Um unerwünschte starke Preisschwankungenzu vermeiden, kann für den Handel in einem Wertpapier automatisiert eine Volatilitätsunterbrechung (Volatility Interruption) vorgenommen, bzw. kann das Wertpapier von der Marktüberwachung (Market Supervison) der Deutschen Börse manuell vom Handel ausgesetzt werden.

Über 90 Prozent des gesamten Aktienhandels an deutschen Börsen werden über das XETRA Handelssystem abgewickelt (Stand 2004).

XETRA ist an Handelstagen der Frankfurter Wertpapierbörse von 9:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. An der Präsenzbörse in Frankfurt am Main wird hingegen bis 20:00 Uhr gehandelt.

Mit Einführung von XETRA im Jahre 1998 konnten die Vorteile eines elektronischen Handelssystems - wie z.B. marktgerechte Ausführungspreise, geringe Transaktionskosten, Gleichberechtigung und Anonymität der Handelspartner - für den Deutschen Kassamarkt umgesetzt werden. Andererseits besteht auch die ständige Herausforderung, das XETRA System in puncto Stabilität, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Latenz den hohen Ansprüchen internationaler Handelsteilnehmer - insbesondere bei langfristig steigender Marktaktivität - gerecht zu werden.

Die XETRA-Technologie wird auch für die Irische Börse, die Wiener Börse, den Leipziger Strommarkt EEX sowie in Zukunft auch für die Shanghai Stock Exchange eingesetzt.