Selbstverbrennung
Selbstverbrennung ist ein Akt des Menschen, bei dem der Mensch sich selbst mit Brandbeschleuniger begießt und anzündet. Die Gründe für eine Selbstverbrennung können unterschiedlich sein. Die Handlung erfolgt stets in suizidaler Absicht, häufig mit dem Ziel gegen einen Sachverhalt (meist Besetzung oder Unterdrückung eines Staates oder Volkes) zu protestieren. Damit soll gesagt werden, Lieber tot, als so!.
Selbstverbrennung als Suizid
Die Selbstverbrennung ist eine extrem schmerzhafte und wenig erfolgversprechende Suizidmethode. Verbrennungspatienten bleiben während des Brandes sehr lange bei Bewußtsein und erleben dadurch die Schmerzen. Zudem kann die moderne Verbrennungsmedizin auch Schwerstverbrannte erfolgreich am Leben erhalten, oft genug ist eine spätere Entlassung aus dem Krankenhaus möglich, allerdings mit schweren Behinderungen und Entstellungen.
Da diese Suizidmethode in aller Regel Aufmerksamkeit erregen soll, wird häufig ein öffentlicher Platz gewählt, was die Erfolgsaussichten weiter verringert, da sehr schnell Löschversuche von Dritten unternommen werden.
Selbstverbrennungen in der Geschichte
1965 verbrannte sich Thich Quang Duc, ein buddhistischer Mönch in Saigon.
Am 16. Januar 1969 verbrannte sich Jan Palach, ein tschechischer Philosophie-Student aus Protest gegen die Besatzung bzw. das Diktat der Sowjetunion. Einen Monat später wiederholte Jan Zajic am selben Platz die Tat.
Am 18. August 1976 verbrannte sich in Zeitz der Pfarrer Oskar Brüsewitz aus Protest gegen politische Verhältnisse in der damaligen DDR.
Am 23. Mai 1989 verbrannte sich Karl Koch, berühmt geworden durch Computerspionage in Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst KGB, in einem Birkenwald nahe Hannover, aus Gründen über die bis heute nur spekuliert werden kann. Abnehmende Anerkennung und Verlust von Freundschaften, aber auch Angst vor einer Verschwörung der Illuminaten können als Gründe angegeben werden. Karl Koch war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt und Kronzeuge im Prozess um den "KGB-Hack".
Nach der Festnahme von Abdullah Öcalan am 15. November 1999 durch türkische Sicherheitskräfte kam es europaweit zu Demonstrationen und einzelnen Selbstverbrennungen.