Pfedelbach
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Pfedelbach ist eine Gemeinde im Hohenlohekreis.
Geografie
Geografische Lage
Pfedelbach liegt in der Hohenloher Ebene und ist die südlichste Gemeinde des Hohenlohekreises, der im Zuge der Kreisreform 1973 neu gebildet wurde. Die Gemeinde erstreckt sich über ca. 10 km entlang der Ohrn in die Waldenburger Berge hinein.
Geologie
Pfedelbach liegt zwischen 234 (Dengelsgraben) und 469 Meter (Obergleichen) über dem Meeresspiegel, am südlichen Rand einer mächtigen Muschelkalkplatte, die sich vom Kochertal bis zum Rande des Keuperberglandes hinzieht. Am Südende der Markung erhebt sich der Stufenrand der Keuperberge, der vorgelagerte Höhenzug des Mainhardter Waldes. Über der Muschelkalkplatte lagert eine 5 - 20 Meter dicke Schicht Lettenkohle, die entsand, als das Muschelkalkmeeer abfloß und ausgedehnte Sümpfe mit einer starken Vegetation aufkamen. Über der Lettenkohle lagert eine stellenweise recht starke Lößlehmdecke, die einen sehr fruchtbaren Ackerboden abgibt. Sie bilden die Grundlagen für Wein- und Obstbau. Die Schattenseite der Keuperhänge ist für den Ackerbau wenig geeignet und deshalb auch zumeist bewaldet. Nach Süden steigt das Gelände über einen Hangfuß aus Gipskeuper ziemlich steil im Schilfsandstein, der eine Terasse erzeugt, und den Bunten Mergeln bis zum Kieselsandstein an. Dieser bildet auf dem Frauenberg und dem Charlottenberg die Deckschicht. In den Höhen um Gleichen bildet der Stubensandstein das höchste Stockwerk. Auf eine tonige Beschaffenheit des Untergrundes weisen teilweise verlandende Seen auf der Hochebene hin. der Gipskeuper ist arm an Quellen. Der Pfedelbach, Namensgeber des Ortes, entspringt dem Buchhorner See.
Nachbargemeinden
Pfedelbach grenzt an die Gemeinden Öhringen, Neuenstein, Waldenburg, Michelfeld, Mainhardt, und Bretzfeld.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in sechs Ortsteile: Pfedelbach, Heuberg-Buchhorn-Gleichen, Oberohrn, Windischenbach, Harsberg und Untersteinbach.
Geschichte
- 1037 erste urkundliche Erwähnung als Pfadelbach
- 1371 Phfedlbach und seit dem 15. Jahrhundert Pfedelbach
- 1472 Pfedelbach kommt in den Besitz der Grafen von Hohenlohe
- 1663 Pfedelbach erhält das Recht, zwei Jahrmärkte abzuhalten
- 1710 Den evangelischen Pfedelbachern wird Glaubensfreiheit gewährt, während die Hohenloher Grafen (ab 1744 Fürsten) katholisch werden
- 1806 Pfedelbach fällt an Württemberg
- 1956 Eröffnung des damaligen Rathauses, welches 2005/2006 umgebaut und durch einen Neubau ergänzt wurde. Dieser wurde im Juli 2006 feierlich eingeweiht.
Eingemeindungen
- 1. Januar 1971 Oberohrn
- 1. Juli 1971 Windischenbach
- 1. Dezember 1971 Harsberg
- 1. Januar 1972 Untersteinbach
- 1. Januar 1973 Schuppach, Ortsteil der früheren Gemeinde Geißelhardt
Politik
Bürgermeister
- erwähnt 1482 Hans Wollenschlager
- erwähnt 1574 Michael Eck
- erwähnt 1628 Georg Mayer
- erwähnt 1684 Christoph Haag
- ???? - ca. 1714: Seger
- ca. 1714 - 1752: Johann Salomon Heinle
- 1809 - 1815: Johann Gottlieb Muth
- 1815 - 1825: Heinrich von Olnhausen
- 1826 - 1828: ? Arnold
- 1829 - 1839: Anton Bernhard Schmitt
- 1839 - 1840: ? Bauer
- 1840 - 1855: Heinrich von Olnhausen
- 1856 - 1859: ? Staudenmeyer
- 1860 - 1889: Gottlob Dietrich Desselberger
- 1889 - 1921: Albert Westhäußer
- 1921 - 1926: Georg Pflüger
- 1927 - 1933: Heinrich Laub
- 1934 - 1945: Wilhelm Haaf
- 1945 - 1948: Albert Veigel
- 1948 - 1986: Erich Fritz
- 1986 - 2002: Jürgen Wecker
- 2002 - heute: Torsten Kunkel
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWV | 53,3 % | +11,0 | 12 Sitze | +2 |
CDU/FW | 46,7 % | +5,7 | 10 Sitze | +1 |
Andere | 0,0 % | -16,8 | 0 Sitze | -3 |
Wappen und Flagge
Die Blasonierung des Pfedelbacher Wappens lautet: In Silber ein gebogenes rotes Steinbockshorn. Die Flagge der Gemeinde ist Rot-Weiß.
Beim Pfedelbacher Wappen handelt es sich um das Wappen der Herren von Pfedelbach, des ehemaligen Ortsadels, das die Gemeinde nach einem Vorschlag der württembergischen Archivdirektion vom 29. März 1927 annahm und spätestens seit 1930 in ihren Dienstsiegeln führte. Die vom Wappen abgeleite Flagge wurde der Gemeinde am 28. Januar 1980 vom Landratsamt des Hohenlohekreises verliehen.[1]
Partnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Pfedelbach, an der Württemberger Weinstraße gelegen, ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Lindelberg im Bereich Württembergisch Unterland gehören.
Ansässige Unternehmen
- Scheuerle Fahrzeugfabrik GmbH (Schwerlasttransporter)
- Elbe Willi Gelenkwellen GmbH & Co. KG
- Hosti International GmbH Hohenloher Papptellerfabrik
- Wöhwa Waagenbau GmbH
- Druckerei Bauer GmbH
- Weingärtnergenossenschaft Heuholz e.G.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Heimatmuseum im Marstallgebäude
- Weinbaumuseum mit 64.664 Liter fassendem Fürstenfass von 1752
Bauwerke
- Sechseckiger Limeswachturm (WP 51) in Gleichen ca. 155 n. Chr.
- ehemaliges Wasserschloss, 1568 - 1572 erbaut, 1962 von der Gemeinde Pfedelbach erworben und renoviert.
- Gasthaus "Sonne" und dem früheren fürstlichen Witwensitz. 1662 Jahreszahl am Kellereingang. 1992 - 1995 renoviert
Weltkulturerbe Limes
- Die Gemeinde Pfedelbach wird durch den Limes geteilt. Seit etwa 50 n. Chr. begannen die Römer das neu erobrrte Gebiet zwischn Rhein und Donau durch eine von Truppen bewachte, befestigte Grenze zu sichern, den Limes. [1]
Am 15. Juli 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, am 5. Juli 2006 in Aalen die entsprechenden Urkunden der UNESCO an die Vertreter der vier beteiligten Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern übergeben. Die beteiligten Bundesländer haben zu ihrer Koordination die Deutsche Limeskommission (DLK) gegründet. Bestandteil des Welterbes ist nur die Hauptlinie des Obergermanisch-Raetischen Limes in ihrem umfassenden Ausbauzustand. Sie schließt einen Teil der dahinter liegenden Infrastruktur mit ein.
Der Obergermanisch-Raetische Limes ist kein selbständiges Weltkulturerbe, sondern zweite Position der Welterbestätte „Grenzanlagen des Römischen Reichs“, dessen erste Position der Hadrianswall in England einnimmt, der 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ziel des Projekts „Grenzanlagen des Römischen Reichs“ ist, – zunächst – alle europäischen Staaten, durch die der Limes verläuft, mit den auf ihrem Territorium befindlichen Anlagen, in das Welterbe einzubinden. Nächster Schritt wird wohl die Anmeldung des Antoninuswalls in Schottland sein.
Mit Unterstützung der Deutschen Limeskommission und des baden-württembergischen Landesamtes für Denkmalpflege gründete sich im Februar 2005 der Verband der Limes-Cicerones, dessen Mitglieder als qualifizierte Gästeführer am Obergermanisch-Raetischen Limes tätig sind und so eine Aufgabe im Rahmen des Limesentwicklungsplans erfüllen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Leonhard Klenk, Metzgermeister * 1857 - † 1933
- Willy Scheuerle, Fabrikant * 1912 - † 1985
- Erich Fritz, Bürgermeister * 1919 - † 1989
Sonstige Persönlichkeiten
- Barbara Juliane Penzel,(Daphne) Dichterin (* 1636 in Nürnberg † 1673 in Pfedelbach)
- Joachim Georg Creutzfelder, Maler (* 1622 bis † 1702)
Söhne und Töchter der Gemeinde

- Claudia Wieland, zweifache Weltmeisterin im Kunstradfahren 2004 und 2005
- Andreas Wolf [2], Motorsportler mit Herz
- Jens Weinmann [3], Junioren - Weltmeister im Mannschaftskegeln 2006
Literatur und Einzelnachweise
- Pfedelbach 1037–1987. Aus Geschichte und Gegenwart. Hrsg. von der Gemeinde Pfedelbach. Thorbecke, Sigmaringen 1987, ISBN 3-921429-30-7, ISBN 3-7995-7630-1 (Forschungen aus Württembergisch-Franken, 30)
- Das Schloss Pfedelbach 1572–1988. Sonderdruck aus: Württembergisch Franken Band 77 (1993) Herausgeber: Historischer Verein für Württembergisch Franken, ISSN 0084-3067, Gesamtherstellung: Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen
- ↑ Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 114