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Winkhaus (Unternehmen)

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Winkhaus

Datei:WH LOGO.jpg
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1854
Sitz Telgte
Leitung Hans Winkhaus
Wolfgang Winkhaus
Sofie Winkhaus
Hilmar Welpelo
Stefan Wemhoff
Mitarbeiterzahl 2.200
Umsatz 300 Millionen €
Branche Metall
Website http://www.winkhaus.de/

Die Winkhaus Gruppe' ist eine Weltweit operierende Unternehmensgruppe. Die Winkhaus Gruppe besteht aus mehrer Firmen, größte ist die Aug. Winkhaus GmbH & Co KG. es ist ein westfälisches "Familienunternehmen", dessen Hauptsitz in Telgte liegt. Es wurde am 01.09.2007 aus den Firmen Winkhaus Türtechnik GmbH & Co.KG, Winkhaus Fenstertechnik GmbH & Co KG. sowie der Aug Winkhaus GmbH & Co KG. gebildet, bis dahin bildete die Aug Winkhaus GmbH & Co KG. mit den anderen Firmen der Gruppe eine Holdingstruktur.

Die Firmen der Winkhaus Gruppe sind in die drei Hauptgeschäftfelder Fenstertechnik, Türtechnik und Automation aufgeteilt. Insgesamt beschäftigt Winkhaus weltweit über 2.200 Mitarbeiter an 17 Standorten.[1]

Geschichte

Gründungsjahre

August Winkhaus gründete 1854 in Halver eine Eisenwahrenhandlung (Kommissionsgeschäft). Im Jahr 1862 wurde das Geschäft nach Hagen verlegt, da es dort eine bessere Verkehrsanbindung gab, und der Standort für ein zukünftiges Wachstum geeignet war. Zusätzlich übernahm August Winkhaus den Verkauf von Vorhängeschlössern einer Düsseldorfer Firma. Im Jahr 1866 stellte diese Firma die Produktion ein. In dieser Situation entschloss sich August Winkhaus, selber zu produzieren.

Im Jahr 1869 übernahm seine Frau die Leitung zusammen mit einem familienfremden Geschäftsführer, da August Winkhaus nach kurzer Krankheit verstarb. Im Jahr 1873 trat der älteste Sohn Rudolf Winkhaus mit 19 Jahren in das Geschäft ein. Als ein Brand die Produktionsstätte für die Vorhängeschlösser zerstörte, wurde das Unternehmen 1879 nach Münster verlegt.

Ende 19. und Beginn 20. Jahrhundert

Im Jahr 1888 nahm Rudolf Winkhaus, der 4 Jahre zuvor die Geschäftsführung übernommen hatte, die Herstellung von Vorhangschlössern und anderen Artikeln auf. Um die Jahrhundertwende wurde die Produktion von Kleineisenteilen eingestellt. Die Fabrik stand am Stadtrand von Münster am Bohlweg direkt an der Bahlinie Münster – Rheine. Schon vor Beginn des 20. Jahrhunderts exportierte Winkhaus das Vorhangschloss nach Kleinasien, Syrien, Ägypten und in den fernen Osten.

Ab 1903 produzierte Rudolf Winkhaus zusätzlich Berliner Bänder, später auch Düsseldorfer Bänder und spezielle Fensterbänder für Exportmärkte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeichnete sich Rudolf Winkhaus durch fortschrittliches Denken aus. So werden viele neue Maschinen angeschafft, die die Arbeit beschleunigen und rationalisieren.

Zeit der Weltkriege

Im Jahr 1914 trat August Winkhaus in das Unternehmen ein. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 200 Menschen bei Winkhaus beschäftigt, und 70 Prozent der Produktionserzeugnisse wurden exportiert. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Produktion zunächst komplett eingestellt, später wurden Heeresartikel in geringem Umfang hergestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Produktion mit 50 Mitarbeitern wieder aufgenommen. Die Produktion war bereits nach wenigen Jahren wieder voll ausgelastet.

Im Jahr 1922 wurde das Unternehmen in eine Kommandit-Gesellschaft umgewandelt, die weiterhin von Rudolf Winkhaus als Komplementär geführt wurde. Ein Jahr später trat Erich Winkhaus als Ingenieur in das Unternehmen ein. Im Jahr 1929 beschäftigte Winkhaus etwa 300 Mitarbeiter, konnte aber aufgrund des Wachstums der Stadt Münster nicht mehr expandieren. Heute liegt die Winkhaus Türtechnik GmbH und Co. KG direkt in Münster. Im Jahr 1932 unterzeichnete August Winkhaus deshalb einen Pachtvertrag mit Vorkaufrecht für das Gelände der heutigen Winkhaus Fenstertechnik GmbH und Co KG in Telgte. Bereits im Oktober des Jahres begann dort die Produktion. Im Jahr 1935 beschäftigte Winkhaus 450 Mitarbeiter an den beiden Standorten.

Während des Zweiten Weltkrieges produzierte Winkhaus hauptsächlich Eisenkerne für Patronen, hatte aber bei einer Bombardierung Münsters im Jahre 1943 Glück, da die Firma nur wenig beschädigt wurde. Wie nach dem Ersten Weltkriegt, erholte sich die Firma auch jetzt relativ schnell. Bereits 1946 waren wieder über 200 Mitarbeiter bei Winkhaus beschäftigt. Im Jahr 1950 trat Wolfgang Winkhaus als jüngster Sohn von August Winkhaus in das Unternehmen ein. Als 1951 August Winkhaus im Alter von 60 Jahren starb, benannte die Gemeinde Telgte ihm zu Ehren den Weg, an dem der Telgter Standort liegt in August-Winkhaus-Straße um.

Nachkriegszeit bis zur Wende

In den 1950er-Jahren wurden Vorhängeschlösser, Fahrradschlösser, Fahrradglocken und Baubeschläge hergestellt. Im Jahr 1954 stellte Winkhaus seinen ersten Dreh-Kipp-Beschlag vor. 1956 beginnt Winkhaus mit annähernd 1000 Mitarbeitern die Produktion der ersten Zylinderschlösser unter dem Markennamen TOK. Diese haben 5 Stiftzuhaltungen und einen verzinkten Stahlschließbart. Diese neue Technik hält auch bei Fahrradschlössern und Vorhängeschlössern Einzug.

Im Jahr 1959 trat Hans Winkhaus, der Sohn von Erich Winkhaus, in das Unternehmen ein. 1960 wurde in Herbern ein neuer Standort eröffnet. Die Firmierung des Unternehmens wurde in Aug. Winkhaus Telgte - Münster - Herbern geändert. 1964 wurde die Produktion der Bänder und Fitschen eingestellt. Im selben Jahr stellte die Firma den verdeckten Dreh-Kipp-Beschlag vor, bei dem Drehen und Kippen mittels Knopf gewählt wird und das gesamte Gestänge versteckt liegt.

Im Jahr 1970 lag die Belegschaft mittlerweile bei etwa 1200 Mitarbeitern, und Winkhaus stellte den neuen VS-Schließzylinder vor, der mit fünf bis sieben Stiftzuhaltungen und acht Sperrstiften eine höhere Variabiliät bietet. Der Drehkipp Eins, der Anfang der 1970er-Jahre vorgestellt wurde, ist ein Dreh-Kipp-Beschlag, der ohne Knopf mit einer Hand bedient werden kann, und zusätzliche eine rundumlaufende Verriegelung und dadurch höheren Aufbruchschutz bietet. Im Jahr 1972 wurde die Fahrradglockenproduktion eingestellt. In den 1980er-Jahren wurde die Produktion um Sicherheitsartikel zum Nachrüsten, wie verdeckte Türspione, Alarmschlösser und ähnlichem, erweitert.

Im Jahr 1981 änderte sich auch das Logo. Aus den drei Vorhängeschlösser wurde ein zweizeiliger Namenszug, wie er auch heute noch in ähnlicher Form verwendet wird. 1982 wurde die Abteilung für Zuführsysteme aus der Winkhaus Technik GmbH ausgeglieder und firmierte nun als Winkhaus Zuführ-Systeme GmbH. Das Unternehmen siedelte sich in Telgte an der von-Siemens-Straße an. Weitere Umstrukturierungen folgten im Jahr 1985. Unter der Firmierung Winkhaus Sicherheit-Systeme GmbH stellte der Standort in Münster fortan Schließanlagen, Schließzylinder und mechanische Sicherheitsgeräte sowie Alarmtechnik her. Für die Dreh-Kipp-Beschläge und Einbohrbänder ist weiterhin die Winkhaus Technik zuständig, die aber in eine GmbH & Co. KG umgewandelt wurde.

Winkhaus heute

Zum 01.09.2007 wurde die Holdingstruktur zurükgebaut, und die 2 Hauptfirmen, Fenstertechnik und Türtechnik mit der ehemaligen Muttergesellschaft vereinigt.

Standorte/Strukturen

Die 17 Standorte der Winkhaus Gruppe, sind in Europa, Asien und Amerika angesiedelt.

Deutschland

Es gibt in Deutschland sechs Standorte von Winkhaus. Allerdings sind nur vier der Standorte produzierende Standorte. An diesen werden die Produkten der drei verschiedenen Produktfamilien produziert.

Telgte
Der Winkhaus Produktionsstandort in Telgte

In Telgte ist der größte produzierende Standort der Winkhaus Gruppe. Außerdem ist in Telgte der Standort der Winkhaus Data GmbH, die für die anderen Mitgliederder Gruppe dei EDV als Dienstleistung anbietet. Insgesamt arbeiten etwa 700 Angestellte und Arbeiter in den zwei Firmen der Gruppe in Telgte. In Telgte werden Fensterbeschläge hergestellt. Einige der bedeutendsten Innovationen im Bereich der Fensterbeschläge wurden von Winkhaus entwickelt.

Münster
Der Winkhaus Produktionsstandort in Münster.

In Münster ist der Sitz 2 größte Standort, hier konzipiert und baut Winkhaus hauptsächlich Schließanlagen, aber auch Zutrittskontroll- und Zeiterfassungssysteme gehören zum Produtkionsprogramm. Es werden von den etwa 480 Mitarbeitern mechanische, mechatronische und elektrische Schließanlagen hergestellt.

Meiningen

In Meiningen wird mit ca. 180 Mitarbeiten Sicherheitstechnik für Türen hergestellt, z.B. automatische Schlößer, Schlößer mit besonderen Einbruchsicherrungen oder Panickschlößer für Fluchttüren.

Everswinkel

Die Winkhaus Automation GmbH & Co KG liegt in Everswinkel. Dort werden automatische Zuführsysteme entwickelt, getestet und gebaut. Dieser Produktionsbereich entstand aus der Notwendigkeit von Zuführsystemen für die eigenen Werke und entwickelte und baute die Zuführsysteme zuerst nur für Winkhaus. Allerdings wurde bereits später diese Systeme für den offenen Markt angeboten.

Österreich

Die Winkhaus Austria, ist die erste Auslandsgesellschaft die von der Familie Winkhaus gegründet wurde, sie enstand bereits (Jahr suche). Fortsetzung folgt....

Polen

Die Winkhaus Polska ist die größte Ausländische Geselschaft. Fortsetzung folgt....

Literatur

  1. Winkhaus 1854 - 2004 in der Deutschen Nationalbibliothek

Quellen

  1. Winkhaus International

Kategorie:Unternehmen (Kreis Warendorf) Kategorie:Produzierendes Unternehmen Kategorie:Unternehmensverbund Kategorie:Schließtechnik