Jitzchak Kadouri
Rabbi Yitzchak Kaduri (hebräisch יצחק כדורי; * 7. September (?) 1898 oder früher in Basra oder Bagdad als Yitzchak Diba; † 28. Januar 2006 in Jerusalem) war ein orthodoxer Rabbiner in Israel.
Geboren im Osmanischen Reich als Sohn von Ze'ev Diba, einem Gewürzhändler. Sein Geburtstag war ein Samstag in hebräischen Monat Tischri, in den Tagen zwischen Sukkot, bekannt als Chol HaMo'ed.
Schon in jungen Jahren maß Kaduri der Tora große Bedeutung bei. Er war Schüler von Ben Ish Chai (Rabbi Yosef Chaim von Bagdad) und studierte an der Zilka Jeschiwa in Bagdad.
1922 ins britische Protektorat Palästina ausgewandert, änderte er seinen Namen. Er trat in die britische Armee ein und arbeitete als Übersetzer. Nach dem Militärdienst ging er zur Shoshanim Ledavid Yeshiva für Kabbalisten im Irak, später studierte er an der Porat Yosef Yeshiva in der Altstadt Jerusalems mit Rabbi Silman Eliyahu, Vater von Rabbi Mordechai Eliyahu. Nachdem das jüdische Viertel 1948 im Arabisch-Israelischen Krieg in die Hände der jordanischen Armee fiel, zog er ins Bucharim-Viertel, wo er seine Studien fortsetzte und als Buchbinder arbeitete, was er schon in Bagdad gelernt hatte. Rabbi Kaduri war bekannt für sein fotografisches Gedächtnis und sein Wissen über den Talmud, Raschi und Tosafot. Selbst publizierte er jedoch keine Bücher. Zwar schrieb er über die Kabbala, veröffentlichte seine Schriften jedoch nur zu privaten Zwecken.
In den 1960er Jahren, nach dem Tod von Rabbi Ephraim Cohen, einem Führer der Porat Yosef Yeshiva, begann seine Popularität zu wachsen. Im Laufe der Jahre besuchten ihn tausende Menschen, um ihn um Rat zu fragen, um Heilung zu bitten oder Amulette weihen zu lassen. Er lehrte die Geheimnisse der Kabbala-Amulette von Yehuda Patia. Seine Nachfolger erzählten auch von Wundern.
Kurz vor seinem Tode, am 4. November 2003, will Rabbi Kaduri der Person begegnet sein, die dazu ausersehen sei der Messias zu werden. Er hat später den Namen desjenigen, den er für den zukünftigen Messias hielt, Yarim Ha’Am Veyokhiakh Shedvaro Vetorato Omdim, kurz "Yehoshua", in Form einer kurzen Notiz niedergeschrieben. Dieser Name wurde, wie von Kaduri bestimmt, ein Jahr nach seinem Tode veröffentlicht. Andere, einschließlich seines Sohnes, halten die Notiz für eine mögliche Fälschung.
Sein Sohn, Rabbi David Kaduri, gründete die Jeschiwa Yeshivat Nachalat Yitzchak. Seine erste Frau, Sarah, starb 1990, 1993 heiratete er Rabbanit Dorit Kaduri.
In seinen letzten Lebensjahren wurde er mehrfach für politische Zwecke angesprochen. Rabbi Kaduri flog 1996 mit einem Helikopter zu verschiedenen Veranstaltungen der Shas-Partei, für die er auch Amulette weihte.
Im Januar 2006 wurde Rabbi Kaduri mit einer Lungenentzündung ins Bikur Holim-Krankenhaus in Jerusalem eingeliefert. Dort starb er gegen zehn Uhr abends am 28. Januar 2006.
An seiner Beerdigung tags darauf, welche mit einem Trauerzug an der Nachalat Yitzchak Yeshiva durch Jerusalem zum Givat Shaul-Friedhof begann, nahmen zwischen 100.000 und 300.000 Menschen teil.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kaduri, Yitzchak |
KURZBESCHREIBUNG | orthodoxer Rabbi in Israel |
GEBURTSDATUM | 7. September 1898 |
GEBURTSORT | Basra oder Bagdad |
STERBEDATUM | 28. Januar 2006 |
STERBEORT | Jerusalem |