Fritz Huhn
Fritz Huhn (* 26. September 1900 in Jena, † 8. Juni 1990 in Heidelberg) war ein deutscher Leichtathlet.
Leben
Huhn besuchte von 1914 bis 1918 das Lehrerseminar in Weimar, das von Volkmar Muthesius geleitet wurde. Anschließend war er als Lehrer an verschiedenen Orten in Thüringen tätig, bis er 1927 an die Westschule in Jena versetzt wurde. Nachdem er im selben Jahr seine Turnlehrerprüfung an der Universität abgelegt hatte, war er dort anschließend nebenamtlich als Assistent von Hermann Eitel tätig, der in Jena seit 1. April 1914 als erster hauptamtlicher Turn- und Sportlehrer an einer deutschen Universität angestellt war. Während Huhn mit Eitel harmonisch und erfolgreich zusammenarbeitete, gab er 1935 seine Tätigkeit auf, weil seit Mai 1934 an Eitels Stelle ein Nationalsozialist den Universitätssport leitete, mit dem es zu Meinungsverschiedenheiten kam.
Seit 1952 war er zunächst als Lehrer an der Schule in Radevormwald tätig, dann in Geislingen und schließlich von Ostern 1954 bis 1965 am Wilhelms-Gymnasium in Stuttgart, zuletzt als Gymnasialrat.
Karriere
Huhn gehörte in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts zu den herausragenden deutschen Leichtathleten: Er wurde 1923 und 1926 Deutscher Meister im Hochsprung, 1925 und 1928 Zweiter, 1929 Dritter. In dieser Zeit nahm er auch erfolgreich an verschiedenen Länderkämpfen teil: 1923 in Basel gegen die Schweiz (1. Platz), 1925 in Wien gegen Österreich (2. Platz), 1926 in Basel gegen die Schweiz (2. Platz) 1927 in Frankfurt am Main gegen die Schweiz (2. Platz) und 1929 in London gegen England (1. Platz). Sodann war er 1928 einer der Teilnehmer an der ersten Olympiade, zu der nach dem Ersten Weltkrieg Deutsche wieder zugelassen wurden, in Amsterdam.
Seit 1935 engagierte er sich nebenberuflich als Trainer im Hochsprung. Zu seinen herausragenden Schüler gehörten Luise Lockemann (Vfb Jena, Deutsche Meisterschaften 2. Platz 1937, 3. Platz 1941; andere Goldmedaillen 1938 - 1940), Gustav Weinkötz (ASV Köln, Deutscher Meister 1935, 1936, 1937, 1938; Deutsche Meisterschaften 3. Platz 1939), Horst Schlegel (1. SV Jena, Deutsche Meisterschaften 2. Platz 1940), Hermann Nacke (TSM Otto Schott Jena, Deutscher Meister 1940, 1941) und Karl-Heinz Langhoff (Heinkel Rostock, Deutsche Meisterschaften 2. Platz 1941, Deutscher Meister 1942, 1943). Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin war er Kampfrichter des Sprunggerichts.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Huhn, Fritz |
| GEBURTSDATUM | 26. September 1900 |
| GEBURTSORT | Jena |
| STERBEDATUM | 8. Juni 1990 |
| STERBEORT | Heidelberg |