Bodrum
Bodrum | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | ![]() | ||
Provinz (il): | Muğla | ||
Landkreis (ilçe): | Bodrum | ||
Koordinaten: | |||
Höhe: | 1050 m | ||
Telefonvorwahl: | (+90) 252 | ||
Postleitzahl: | 48 xxx | ||
Kfz-Kennzeichen: | 48 | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Mazlum Ağan (CHP) | ||
Website: |
Bodrum ist eine Stadt mit 35.000 Einwohnern im Südwesten der Türkei, in der Provinz Muğla.
Geografie
Geografische Lage
Die Küstenlandschaft bei Bodrum ist durch Inseln, Halbinseln, Buchten und Kaps reich gegliedert. In etwa einer halben Stunde erreicht man per Schiff die griechische Insel Kós.
Die Stadt liegt dem Binnenland abgewandt in einem natürlichen Südtheater, das die Natur aus den letzten Ausläufern des Taurusgebirges gebildet hat.

Geschichte
Bodrum, das antike Halikarnassos, ist vor allem berühmt durch das Mausoleum, ein Grabmal, das sich der persische Satrap und König von Karien Mausolos noch zu Lebzeiten errichten ließ. Das „Mausoleum“ galt als eines der sieben Weltwunder der Antike. Es wurde vermutlich durch ein Erdbeben zerstört; Reste des Baus sind im Johanniterkastell St. Peter verbaut. Einige der Skulpturen wurden ins Britische Museum nach London gebracht.
Nach der Zerstörung durch Alexander den Großen erlangte Halikarnassos nie mehr seine frühere Bedeutung.
Die Burg St. Peter wurde 1420 von Kreuzrittern errichtet und fiel 1523 den Osmanen kampflos in die Hand, als die Johanniter Rhodos aufgaben. Unter den Osmanen wurde sie bis ins 20.Jahrhundert als Verbannungsort genutzt. In der frühen Neuzeit sank Bodrum zu einem unbekannten und abgelegenen Fischerdorf herab. Den Anstoß zu seiner heutigen Entwicklung als Erholungsort und Künstlerkolonie gab der Dichter und Maler Çevat Şakir. Selbst nach Bodrum verbannt, versammelte er seine Künstlerfreunde um sich, begründete die „Blauen Reisen“ mit den ortsüblichen Gulets und kreierte das inzwischen typische weißgestrichene Flachdachhaus mit den charakteristischen Dachecken. So wurde der „Fischer von Bodrum“ zum Begründer des heutigen Touristenbooms und des Ortes und der gleichnamigen Halbinsel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das äußerst sehenswerte Unterwassermuseum befindet sich im Kastell von St. Peter. Prunkstück ist das Schiff von Uluburun, ein Wrack aus der Bronzezeit, das samt Fracht und Ausstattung gehoben wurde. Über die Herkunft des Schiffes gibt es viele Vermutungen, die jedoch nicht sehr weit führen, da man im Wrack Gegenstände aus Mykene, Zypern, Kanaan, Persien, Ägypten und Assyrien fand und die persönliche Habe der Besatzung ebenfalls aus vielen Ländern stammte. Möglicherweise war ein großer Teil der Ladung für einen mykenischen Palast bestimmt, aber es kann auch sein, daß Kaufleute an Bord waren, von denen einer jene hölzerne Schreibtafel benutzte, die ebenfalls erhalten blieb.
Bauwerke
Aus der Antike erhalten blieben das Myndos-Tor mit Teilen der Stadtmauer, ein Theater am Berghang mit der südlichen Ägäis als Prospekt, sowie einige Tempelreste und im ganzen Ort verteilte Spolien.
Bodrums charakteristische weiße Häuser ziehen sich ringsum an den Hängen hoch. Die Bühne bildet der ideale natürliche Hafen mit der vorgelagerten Kreuzritterburg.
Das Kastell von St. Peter ist fast vollkommen erhalten und kann sich mit den prächtigsten Ritterburgen Europas wie Chillon oder Château-Gaillard messen, ihre Wehre und Türme sind teils fränkischer, teils türkischer Herkunft. Noch heute beherbergt sie reichen figürlichen Schmuck diverser Epochen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bootsbau
Bodrum war schon in der Antike ein Zentrum des Bootsbaus, mindestens seit der Zeit des Mausolos. Ptolemaios ließ hier im 3. Jahrhundert v. Chr. seine Kriegsschiffe bauen. Heute in der Gegend gebaute Gulets haben große Ähnlichkeit mit den Dickschiffen für den Transport und den Langschiffen der Antike für den Kampf, wie sie auch bei Homer beschrieben sind. Heute sind die traditionellen Segelschiffe wieder ein beliebtes Wirtschaftsgut und eine Wachstumsbranche des Tourismus.
Tourismus
Dank seiner Lage und dem warmen, aber windreichen Mittelmeerklima erfreut Bodrum sich wachsenden touristischen Zustroms, dem die ganze Gegend ihren wirtschaftlichen Aufschwung schuldet. Die Sommergäste kommen vor allem aus Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und in wachsender Zahl aus osteuropäischen Ländern wie Serbien und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Viele Familien aus Istanbul und Ankara verfügen hier über ein Sommerhaus und betrachten die Stadt als ihre Ferienresidenz. Bodrum ist berühmt durch kristallklares Meerwasser, seine Strände, seine idealen Bedingungen für Surfen, Tauchen und alle Arten des Wassersports. Am Hafen ballt sich Handel und Wandel, liegen die Gulets vertäut, reihen sich die Bars und Diskos und hinter ihnen in den engen Gässchen, deren Geometrie wohl mehrere Jahrhunderte alt ist, die Krämerviertel. Bodrum selbst schmückt sich auch gerne mit dem Beinamen "Das St. Tropez der Türkei". Durch örtliche/staatliche Auflagen ist das Bauen in Bodrum nur auf max. 2 Geschosse begrenzt, was Bodrum von anderen türkischen Touristenorten unterscheidet. Keine Beton-Hochbauten, kein Hotel-"Manhattan" wie ansonsten in Antalya/Alanya oder anderen touristischen Regionen. Alles muss sich in den historischen Ortskern integrieren. Und das gibt Bodrum genau diesen Flair eines - wenn auch mittlerweile gewachsenen - Fischerdorfes.
Verkehr
Bodrum besitzt einen Yachthafen sowie den ca. 30 km vom Stadtkern entfernten internationalen Flughafen Bodrum-Milas. Weiter entfernt liegende Flughäfen mit internationalen Anbindungen sind in den Städten Izmir und Dalaman. Vom Autobusbahnhof der Stadt gibt es ausgezeichnete Verbindungen zu zahlreichen Großstädten der Türkei.
Söhne und Töchter der Stadt
- Einer der bekanntesten Söhne des antiken Halikarnassos ist Herodot. Dieser bedeutende griechische Historiker wurde 485 v. Chr. hier geboren und gilt als "Vater der Geschichtsschreibung".
- Der Dichter Heraklit von Halikarnassos
- Geschichtsschreiber Dionysios von Halikarnassos
Siehe auch
Orte
Dem Landkreis gehören folgende Orte an:
Akyarlar, Bitez, Göl Türkbükü, Gündogan, Gümüslük, Ortakent, Turgutreis, Yalikavak.