Alexa (Einkaufszentrum)

Alexa ist ein Einkaufszentrum am Berliner Alexanderplatz. Mit einer Vermietungsfläche von 56.200 m² ist es nach den Gropius Passagen das zweitgrößte Einkaufszentrum Berlins.[1]
Lage
Das Einkaufszentrum liegt südöstlich des Alexanderplatzes zwischen Alexanderstraße und Dircksenstraße bzw. der parallelen Stadtbahn bis zur Magazinstraße an der Stelle des ehemaligen Berliner Polizeipräsidiums. Südöstlich angrenzend an das Alexa befindet sich eine noch unbebaute Freifläche.
Gebäude und Geschäfte

Das Alexa ist ein fünfgeschossiges Gebäude mit einer unterirdischen, mehrgeschossigen Tiefgarage mit 1600 Parkplätzen. Im Stadtplanerjargon hat sich in der städtebaulichen Planungsphase aufgrund ihrer geschwungenen Grundriss-Form die Bezeichnung Banane eingebürgert, hinzu kamen dann, aufgrund der umstrittenen Farbgebung und der wenigen Fensterflächen, die umgangssprachlichen Bezeichnungen rosaroter Bunker und Pharaonengrab.
Der Gebäudekomplex präsentiert sich nach außen mit einer weitgehend fensterlosen rosa- bis rotfarbenen Fassade. Die Dekorformen sollen nach eigenen Angaben an das Art Déco erinnern und umfassen unter anderem ineinander verlaufende Rundbögen an den Eingangsbereichen und geschwungene, goldfarbene Vordächer. Die Farbgestaltung soll sich gemäß der Planung bewusst von den Farben des Alexanderplatzes abheben.
Im Alexa befinden sich rund 180 Geschäfte und ein Food-Court mit 17 gastronomischen Einrichtungen. Die Gesamtfläche teilt sich in 43.000 m² Verkaufsfläche, 2.000 m² Gastronomie und 9.000 m² Freizeit- und Unterhaltungsfläche.
Bei den Mietern handelt es sich zum einen um eine Vielzahl kleinerer Läden, jedoch auch um die für Einkaufszentren typischen Handelsketten. Die Media-Saturn-Holding betreibt am nordwestlichen Ende des Gebäudes auf vier Etagen ihre größte Media-Markt-Filiale auf 8000 m²[2]. Weitere Ketten sind Ernsting's family, Vero Moda, Jack & Jones, Gerry Weber, Comma, Seidensticker, Betty Barclay, Carlo Colucci, H&M, Thalia, Esprit, Zara, Reichelt, Rossmann, Mexx, Street One, S.Oliver, Douglas und Intersport.
Der Investor sieht ungefähr die Hälfte der Fläche für Mode- und Accessoire-Geschäfte und rund ein Viertel für Elektronik und Bücher vor.
In die Alexa umgezogen ist die „Loxx Miniatur Welten“; eine Modelleisenbahnlandschaft, die auf 600 m² Berlin nachempfindet, derzeit um 100 m² erweitert wird und in den kommenden Jahren weiter wachsen soll.
Planung und Bau

Die Alexa ist Teil der Umgestaltung und Neustrukturierung des Alexanderplatzes und seines Umfeldes auf Grundlage des Planwerks Innenstadt. Der erste Spatenstich erfolgte am 29. Oktober 2004. Dabei wurde die breite Verkehrsschneise der Alexanderstraße zugunsten des Alexa-Grundstücks zurückgebaut.
Der portugiesische Investor Sonae Sierra (siehe auch: Belmiro de Azevedo), ein Spezialist für Shoppingcenter, und der französische Investor Foncière Euris investierten in das Gebäude rund 290 Millionen Euro. Das Grundstück gehörte früher der Berliner Degewo AG zur Baurechtschaffung.
Neben dem Neubau haben die Investoren auch die anliegenden 18 S-Bahnbögen zwischen Gruner- und Voltairestraße von der Bahn langfristig gemietet. Diese sollen für kleine Läden und Restaurants genutzt werden.
Die Eröffnung war am 12. September 2007.
Pannen
Verletzte bei der Eröffnung
Am 11. September öffnete der Media Markt schon kurz vor Mitternacht. Auf Grund von Sonderangeboten erschienen über 5000 Personen. Es kam zu Tumulten. Im Gedränge wurden 15 Menschen verletzt, Glastüren, Fenster und Rolltreppengeländer gingen zu Bruch. Die Diebstahlsicherungen wurden auch komplett demoliert. Die Berliner Polizei war mit über 100 Einsatzkräften vor Ort. Der Sachschaden belief sich auf 10.000 Euro. Bereits um 1:20 Uhr musste der Markt wegen des Chaos wieder schließen.[3][4]
Kritik am Bauprojekt und seiner Umsetzung
Keine Fahrradabstellanlagen
Obwohl die Berliner Bauordnung 188 Fahrradbügel für ein Gebäude dieser Größe fordert, war bei der Eröffnung kein einziger vorhanden.[5]
Kritik an dem äußerlichen Erscheinungsbild
Die Architektur und das äußere Erscheinungsbild des Einkaufszentrums wurde schon vor der Fertigstellung und auch nach der Eröffnung in der Presse intensiv kritisiert. Begründet wird diese Kritik gern historisch, da auf dem Gelände des heutigen Alexas das ehemalige Polizeipräsidium und spätere Gestapohauptquartier mit dem Beinamen die „Rote Burg“.[6][7] stand.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Welt Online: Countdown für Shoppingcenter Alexa
- ↑ BerlinOnline: Erster Blick in den neuen Einkaufspalast
- ↑ Der Tagesspiegel: Alexa Eröffnung, „Spiegel der Gesellschaft“
- ↑ Der Spiegel: „Verletzte bei Kaufhaus-Eröffnung“
- ↑ ADFC-Pressemitteilung
- ↑ stand. Der Spiegel: „Berlins Graus-Haus“
- ↑ Die Welt: „Diese Alexa ist haesslich wie die Nacht“