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Krahnberg

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Der Krahnberg mit einer Höhe von 431 Meter und dem dazugehörigen Galberg, liegt nordwestlich von Gotha und ist seit etwa 100 Jahren mit wechselnder Geschichte ein beliebtes Ausflugsziel für Natur– und Wanderfreunde.

Geschichte des Krahnberges

Der heutige Krahnberg wurde 1409 als „Brandenburger Holz am Kraynberge“ und darauffolgend als „Kromberg“, „Krompergk“ und „Krambergk“ erstmals erwähnt. Im Mittelalter verlief über den Krahnberg eine Straße von Eisenach nach Gotha. Das Gebiet um den Krahnberg war durch die schlechte Bodenbeschaffenheit (Muschelkalk– und Keuperböden) zur Ansiedlung ungeeignet. Nach Überlieferungen waren Siedlungsversuche wie die Errichtung von Dörfern ohne Erfolg. [1]

Als bevorzugtes Gebiet diente es 1567 als Armeelager den kaiserlich/herzoglichen Truppen während der Gothaer Belagerung und später den Schweden und Franzosen. Kaiserliche und später Wehrmachtstruppen nutzten das Gebiet als Übungsplatz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der gesamte Krahnberg durch die Rote Armee mit ihren Übungsplatz zum Sperrgebiet. Noch heute findet man Spuren dieser Vergangenheit.

Heute ist der Krahnberg wieder ein Naherholungsgebiet der Stadt Gotha und seiner Anliegergemeinden. Die vielfältige Natur, die von großen Laubmischwäldern bis hin zu Offenlandbereichen mit Tümpeln geht, ist ein Rückzugsgebiet für Amphibien und Pflanzen.

Berggarten

Auf dem „Galgenberg“,[2] dem heutigen Galberg erwarb 1794 Ernst Friedrich Arnoldi einen Garten mit einer Größe von 4 Hektar, der seiner Erholung dienen sollte. Dieser Garten wurde mit verschiedenen Gehölzen parkähnlich bepflanzt. In den weiteren Jahren wurden im Auftrag von Ernst Friedrich Arnoldi verschiedene Bauwerke wie das steinerne Gartenhaus, der Arnolditurm und das Sandsteindenkmal erbaut. Die Familie Arnoldi übergab 1872 den Berggarten der Stadt Gotha. Daraufhin wurde vom „Verschönerungsverein der Stadt Gotha“ der Berggarten neu gestaltet und ein Gastwirtschaftsgebäude erbaut. Ab dem 10. Mai 1874 war der Berggarten auch für die Öffentlichkeit zugänglich und es folgte der Bau einer Musikhalle. Die Gaststätte „Berggarten“ mit Gartenbetrieb ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Natur– und Wanderfreunde.

Arnolditurm

Der Arnolditurm war mit einer Höhe von 25 Meter ein Wahrzeichen der Stadt Gotha. Er wurde im Biedermeierstil 1829/30 erbaut. Nach der Übergabe an die Stadt Gotha konnte der Turm ab 1874 als Aussichtsturm öffentlich genutzt werden. Nach 1945 verfiel der Turm und wurde Mitte der 60er Jahre abgerissen. Heute noch kann man die Reste vom Fundament sehen.

Goldfischteich

Der Goldfischteich liegt unterhalb des Lüderitzbrunnen und ist ein angelegter Weiher mit einer Größe von ungefähr 14 ar. Das Wasser kommt zum größtenteil vom Lüderitzbrunnen. Nach erolgten Verdichtungsarbeiten wurden Fische im Weiher gezüchtet. Heute ist es ein Verweilplatz neben dem Hauptweg zur Gaststätte „Berggarten“.[3]

Müller–Tempel

Der Müller–Tempel wurde 1902 als offener eisener achteckiger Pavillion mit zwiebelförmiger Kuppel und Wetterfahne erbaut. Er befindet sich bis heute in diesen Zustand und ist ein beliebter Aussichtspunkt auf dem Weg vom Galberg zum Krahnberg. Eine Eisentafel mit goldenen Buchstaben ist Ernst Adolf Müller [4] für seine gemeinnützige Tätigkeit gewidmet.

Lüderitzbrunnen

Der Lüderitzbrunnen liegt direkt am Berggartenweg und nach Überlieferungen hieß der Brunnen einmal Kreuzbrunnen. Noch heute ist dieser Ort ein Ruhepunkt für Wanderer.[5]

Galgenplatz

Hier fanden die Hinrichtungen der Stadt Gotha durch den Galgen statt. Die Galgenstelle wurde 1829 völlig entfernt und heute erinnern 5 Linden und 1 Kastanie an die schreckliche Geschichte dieses Platzes. Zitat von Peter Mylius aus dem Jahr 1402: „Es liegt ein Hügel nahe bei der Stadt, auf dem man große Hopfengärten angelegt hat und auch etliche Weinberge. Auf diesem Hügel, welcher der Galberg heißt, steht der Galgen, und die Raben halten dort oft eine gräßliche Mahkzeit.“[6]

Wolfsgrund

Alschleben

Mühlsteinbrunnen

Fahner–Blick–Hütte

Frank–Tempel

Grazer Steinbruch

Russenbrunnen

Igelseen

Schwedenschanze

Freunds Ruhe

Liebetrauhütte

Freundwarte

Hennicke–Hütte

Petermann–Hütte

Regiment 95

Wanderwege

Ruheplätze für Wanderer

Geschützte Naturschönheiten

Projekt Krahnberg

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Es deuten Flurnamen wie „Roda“ und „Alschleben“ auf die Ansiedlungsversuche hin.
  2. Der Name kommt daher, da hier die Hinrichtungen der Stadt Gotha stattfanden. Die letzte Hinrichtung war am 8. April 1735.
  3. Als Ansichtskarte von 1911 ist der Goldfischteich mit Blick zu Schloss Friedenstein als Gotha „Stadtpark West“ bezeichnet.
  4. Der Müller–Tempel wurde nach Ernst Adolf Müller benannt.
  5. Nach einer Legende wird dem Wasser Heilkraft nachgesagt und aus Dank für Gesundung soll der Schlossermeister Lüderitz den Brunnen ausgebaut haben.
  6. Landratsamt Gotha Abteilung 6, Umwelt (Hrsg.): Der Krahnberg im Wandel der Zeit. 1. Auflage. Gotha Druck, Gotha 1994, S. 19 (Peter Mylius, das fahrende Schülerlein, schrieb 1402).

Quellenverzeichnis

  • Karl Kohlstock: Entdeckungsreisen in der Heimat; Nordostseite des Galbergs, Krahnberg. 2. vermehrte Auflage. Selbstverlag des Verfassers Karl Kohlstock, Gotha, Reyherstraße 9, Gotha 1926, S. 1–18 (Druck der Stollbergschen Buchdruckerei Gotha, Heft 12).

Literaturverzeichnis

  • Landratsamt Gotha Abteilung 6, Umwelt (Hrsg.): Der Krahnberg im Wandel der Zeit. 1. Auflage. Gotha Druck, Gotha 1994, S. 1–48.
  • Dr. Wolfgang Klug: Streifzüge durch die Heimatliche Natur. Hrsg.: Landratsamt Gotha Bildstelle/Medienzentrum. (Krahnberg und Galberg – Einheit von Urwüchsigkeit und gelungener Landschaftsgestaltung).

Weiterhin wurden Anregungen aus folgenden Publikationen entnommen:

  • Klug, W.: Vegetationskundliche Untersuchungen als Beitrag zur Erarbeitung von Landschaftsplänen für die Fluren der Stadt Gotha. 1990–1993.