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Rickman (Unternehmen)

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Die englischen Gebrüder Rickman waren seit 1959 für ihre Eigenbau- Motorräder und vor allem seit den frühen 1970er Jahren für ihren Rahmenbau für die englischen Maschinen von Triumph und Norton sowie die schweren japanischen Motorräder von Honda und Kawasaki bekannt. Sie verwenden für ihre Rahmen mit dem Namen "Metisse" hochwertiges Reynolds-Stahlrohr das hart verlötet wurde. Als Korrosionsschutz wurden die Rahmen und Schwingen anschließend vernickelt. Oftmals dienten die Rahmenrohre zusätzlich als Ölreservoir für die Motorschmierung, weswegen die Rahmen innen selten rosten.

Die besondere Steifigkeit der Rahmen entsteht aus der Verwendung möglichst kurzer und gerader Rohrstücke die auf möglichst direktem Wege Steuerkopf und Schwingenlagerung verbinden.

Den Gebrüdern Rickman gelang es, in Zusammenarbeit mit der Firma AP-Lockheed, die Scheibenbremse am Motorrad zur Serienreife weiterzuentwickeln und erstmals in Serie einzusetzen. In der ersten Serie noch mit den charakteristischen großen Naben, welche die gesamte Bremsanlage umfassen.

Ferner kam an den Metisse-Fahrgestellen eine spezielle Art der Kettenspannung zum Einsatz. Die Spannung der Kette wurde durch verschiedene, unterschiedlich stark, exzentrisch gebohrte Einlagscheiben verändert. Diese Scheiben wurden paarweise am Drehpunkt der Schwingenachse montiert. Dadurch blieb das Hinterrad immer korrekt in der Spur und konnte nicht falsch montiert werden.

Rickman-Motorräder und –Rahmen genießen Kult-Status unter Liebhabern sowohl englischer wie auch älterer japanischer Motorräder. Vergleichbare Wertschätzung haben allenfalls die italienischen Bimota-Maschinen als Umbauten von Ducati- und japanischen Motorrädern, sowie die Produkte von Fritz Egli aus der Schweiz. Gründe zur Wertschätzung sind

  • die wesentlich verbesserten Fahrleistungen
  • über stabilere Fahrwerke
  • mit stabileren Telegabeln
  • und weitaus besser gelagerten Hinterradschwingen, die den hohen Motorleistungen besser angepasst waren, als dies vergleichsweise die Serien leisteten,
  • weiter die exzellente handwerkliche Verarbeitungsqualität (u.a. weitaus bessere Lötnähte),
  • dann die Dauerhaltbarkeit durch die Verwendung hochwertiger Stahlrohre,
  • und teils sicherlich auch der Statusgewinn unter Kennern, mit einem solch erkennbar aufwändig gebauten Fahrzeug unterwegs zu sein.

Man kann das Tuning mit feinen Komponenten zeitgenössischer Motorrad-Liebhaberei durchaus als Kapitalanlage betreiben: es lohnt sich, zu Zeiten niedriger Gebrauchtpreise derartige Dinge (Teile sowohl wie Komplettfahrzeuge) zu suchen und zu beschaffen, sie einzulagern für spätere Verwendung: die Wertsteigerung ist normalerweise vorprogrammiert - eine ähnliche Liebhaberei wie das Sammeln von Porsche oder Ferrari, auch von gleich hohem technischen Anspruch, jedoch auf niedrigerem Kostenniveau – und langfristig ertragsstark.