Olin D. Johnston

US-Senat
Olin DeWitt Talmadge Johnston oder Olin D. Johnston (* 18. November 1896 nahe Honea Path, South Carolina; † 18. April 1965 in Columbia, South Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker aus dem Bundesstaat South Carolina und Mitglied der Demokratischen Partei. Er war zwischen 1935 und 1939, sowie zwischen 1943 und 1945 US-Gouverneur von South Carolina. Des Weiteren war er von 1945 bis zu seinem Tod im Jahre 1965 US-Senator von South Carolina.
Werdegang
Olin DeWitt Talmadge Johnston wurde am 18. November 1896 nahe Honea Path, South Carolina geboren.
Johnston schrieb sich 1913 an dem Textile Industrial Institute, heute Spartanburg Methodist College, ein und graduiete dort ein Jahr später. Anschließend schrieb er sich 1915 an dem Wofford College ein. Als sich die Vereinigten Staaten entschlossen in den ersten Weltkrieg einzutreten, unterbrach Johnston sein Studium und verpflichtete sich in der United States Army. Er wurde der 42. Infanteriedivision zugeteilt und diente mit ihr im Dienstgrad eines Sergeant in Frankreich. Nach dem Krieg kehrte Johnston an das Wofford College zurück und graduierte dort 1921. Danach besuchte er die University of South Carolina Law School.
1923 wurde er als Demokrat für den Wahlbezirk Anderson County in das Abgeordnetenhaus von South Carolina gewählt. Er vertrat diesen Bezirk nur eine einzige Wahlperiode. Anschließend wurde er noch einmal in das Abgeordnetenhaus von South Carolina gewählt. Dieses Mal vertrat er den Wahlbezirk Spartanburg County und dies für zwei Amtsperioden.
Als junger Abgeordneter, war Johnston ein Fürsprecher der staatlichen Textilfabrikarbeiter. Seine Hauptleistung lag in einer Gesetzeseinführung, die zu folge hatte, dass die Fabrikbesitzer ein Kanalisationsnetz in den Fabrikdörfern bauen mussten.
Johnston bestritt 1930 seinen ersten Wahlkampf um die Stelle des Gouverneurs von South Carolina. Bereits da führte er die innerparteiliche Kandidatenliste bei der Vorwahl. Bei der darauf folgenden Stichwahl erlitt er jedoch eine Niederlage. Der Vorsprung seines Konkurrenten lag bei ungefähr 1.000 Stimmen.
Nicht abgeschreckt durch die Niederlage, versuchte es Johnston 1934 wieder einmal und gewann. Er hatte das Amt des Gouverneurs eine einzige Amtszeit inne. Bereits bei der Übernahme dieses Amtes schlug Johnston eine Reihe von Gesetzesentwürfen vor, die die staatlichen Textilarbeiter unterstützen sollten. Als leidenschaftlicher New Dealer, führte Johnston forcierend sein Gesetzesprogramm durch das Abgeordnetenhaus, um im Senat zu scheitern. Es wurde der berühmteste Kampf zwischen einem Gouverneur und der Gesetzgebung in South Carolina's Geschichte.
Johnston entließ eine Anzahl von Mitgliedern der einflussreichen State Highway Commission (SHC). Nichtdestotrotz weigerten sich die Kommissare ihre Posten zu räumen, so dass Johnston die National Guard mobilisierte, um die Büros des Highway Departments einzunehmen. Letztendlich verlor Johnston seinen Kampf mit der Highway Commission und seine schwer kränkenden und schon dürftigen Beziehungen zu der Gesetzgebung. Ferner verlor Johnston seine Befugnis zur Ernennung der Highway Kommissare, eine Vollmacht, die die Gouverneursbehörde nie mehr wieder zurück gewonnen hat.
In seiner Amtszeit wurde das erste staatliche Arbeitsministerium und die erste Industriekommission gebildet. Des Weiteren wurde unter seiner Führung ein bedeutendes großes ländliches Elektrifizierungsprojekt gestartet.
Politisch nicht mehr in der Lage sich noch einmal 1938 für eine Wiederwahl in das Abgeordnetenhaus von South Carolina aufstellen zu lassen, forderte Johnston "Cotton Ed" Smith bei der Wahl für den US-Senat heraus. Das Wettrennen zwischen den beiden Kontrahenten bescherte erst ab dem Punkt nationales Interesse, als sich Smith zu einen Gegner des New Deals entwickelt hatte, wobei Johnston ein starker Unterstützer dessen war.
Smith war einer von den Senatoren, die der Präsident Franklin D. Roosevelt versucht hat los zu werden. Letztendlich verlor Johnston das Rennen gegenüber Smith.
Danach stellte Johnston sich noch einmal 1941 für den US-Senat in einer Sonderwahl auf, um James F. Byrness zu ersetzen, verlor aber gegenüber Burnet R. Maybank.
Ein Jahr später, 1942, stellte sich Johnston als Kandidat für den Posten des Gouverneurs von South Carolina auf und siegte mit einer knappen Mehrheit. Als im selben Jahr die Vereinigten Staaten in den zweiten Weltkrieg eintraten, musste Johnston seine politische Ausrichtung ändern, da Gewerkschaftsthemen nicht mehr bestimmend waren.
Während seiner zweiten Amtszeit veranlasste Johnston Gesetzesentwürfe, welche dem Urteil Smith v. Allwright über South Carolina Democratic Party, einer privatwirtschaftlichen Organisation, versuchten zu unterlaufen. Am 3. Januar 1945 gab er seinen Rücktritt als Gouverneur von South Carolina bekannt, um die Stelle im US-Senat anzutreten. Er besiegte nämlich Ende 1944 seinen Kontrahenten "Cotton Ed" Smith im Ringen um den Senat. Nach dieser Amtsperiode wurde Johnston noch drei weitere Male wieder gewählt und hielt so das Amt des Sentors von South Carolina bis zu seinem Tod 1965 inne.
Über etliche Jahren war er der Vorsitzender des nicht mehr bestehenden Post Office Committee.
Johnston war nicht so konservativ, wie die meisten anderen Südstaatensenatoren. Er behielt sich stets eine populistische Haltung zu viele wirtschaftliche Themen. Anders als die meisten Südstaatendemokraten, war Johnston gegen das gewerkschaftsfeindliche Taft-Hartley Wirtschaftsgesetz von 1947. Zu Merken war dies zum Beispiel 1964 bei seiner Abstimmung über zwei Gesetzesentwürfe, den War on Poverty und Medicare, was in seinem letzten Jahr im Amt geschah. Dennoch war Johnston, wie alle anderen Politiker aus dem tiefen Süden während dieser Periode, altgläubig gegenüber der "Rassenfrage", sowie gegen alle Bürgerrechtsgesetze. So ist es nicht verwunderlich, dass er das Southern Manifesto, ein Protestschreiben, dass gegen die Rassenintegration war, 1956 unterzeichnete.
Indes war Johnston landesweit nicht eine herausragende Figur, aber doch in seinem Heimatstaat sehr gut etabliert. Er könnte der einzige Senator sein, der zwei angehende Senatoren besiegt hatte. Er behielt ungeachtet der Herausforderung von Strom Thurmond 1950 und von Ernest Hollings 1962 seinen Sitz in den demokratischen Vorwahlen. In beiden Fällen war Johnston der freiheitliche Kandidat. Hollings, damals Gouverneur, griff den Senator mit der Kritik "das Werkzeug der nördlichen Wirtschaftsbosse" zu sein an. Dennoch wurde Johnston in einem Verhältnis von 2 zu 1 besiegt.
Olin DeWitt Talmadge Johnston verstarb am 18. April 1965 in Columbia, South Carolina. Er wurde auf dem Barkers Creek Baptist Church Cemetery in Honea Path, South Carolina beerdigt.
Familie
Johnston's Tochter, Elizabeth Johnston Patterson, vertrat den vierten Kongressbezirk von South Carolina im US-Repräsentantenhaus zwischen 1987 und 1993. Sie war auch 1994 demokratische Kandidatin für das Amt des Vizegouverneurs von South Carolina.
Bibliography
- Dictionary of American Biography; Huss, John. Senator for the South: A Biography of Olin D. Johnston. Garden City, N.Y.: Doubleday, 1961.
Weblinks
- Biographie vom Biographical Directory of the United States Congress
- Olin D. Johnston von Find A Grave
- Olin D. Johnston vom NGA Biography
- Olin D. Johnston von SCIway Biography
Personendaten | |
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NAME | Johnston, Olin DeWitt Talmadge |
KURZBESCHREIBUNG | US-Senator von South Carolina, US-Gouverneur von South Carolina |
GEBURTSDATUM | 18. November 1896 |
GEBURTSORT | nahe Honea Path, South Carolina |
STERBEDATUM | 18. April 1965 |
STERBEORT | Columbia, South Carolina |