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Winterkrieg

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Der Winterkrieg (finn. Talvisota, schwed. Vinterkriget, russ. Зимняя война (Simnjaja wojna)) war ein zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragener Krieg, der vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 andauerte.

Verlauf des Winterkrieges

Ursachen und Ausgangslage

Politische Vorgeschichte

Seit der Mitte der 1930er-Jahre war die sowjetische Führung durch das Wiedererstarken Japans und den Aufstieg Hitlers in Deutschland vom Kommen eines neuen Krieges zwischen den Großmächten überzeugt. Das Baltikum und Finnland wurde von der militärischen und politischen Führung der UdSSR als strategisch wichtig angesehen. Der finnische Meerbusen und die Küste der baltischen Staaten wurden als potentielles Einfallstor zur zweitgrößten Stadt Leningrad gesehen. Ebenso war man überzeugt, dass etwaige Küstenbefestigungen Finnlands und der baltischen Staaten die Aktionsfähigkeit der sowjetischen Baltischen Flotte in der Ostsee im Kriegsfall empfindlich einschränken könnten. Im Falle eines Landkrieges sah die Führung der Sowjetunion die baltischen Staaten als notwendiges Durchmarschgebiet für einen Einsatz ihrer Truppen gegen potentielle Gegner in Mitteleuropa und den finnischen Teil Kareliens als ein mögliches Aufmarschgebiet zu Lande für fremde Mächte gegen Leningrad. Ebenso betrachtete Stalin Finnland als mögliche Basis für Luftangriffe einer fremden Macht gegen sowjetisches Territorium.[1]

Bis zum Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts im September 1939 und dessen Ausführung im Angriff auf Polen versuchte die sowjetische Führung, die Neutralisierung des strategisch wichtigen Gebiets durch Nichtangriffspakte mit den Anrainerstaaten zu verwirklichen. Durch die Zerstörung Polens als Staat hatte sich das Gleichgewicht in Osteuropa allerdings geändert. Stalin versuchte nun Estland, Lettland und Litauen durch Bündnisse und die Stationierung sowjetischer Truppen in das Verteidigungssystem der Sowjetunion einzugliedern. Dies gelang ihm nach kurzen Verhandlungen im Herbst 1939, wobei die Drohung mit militärischer Gewalt ein Hauptfaktor dabei war, von den kleineren Nachbarn Zugeständnisse zu erhalten. Einen Sonderfall stellte Litauen dar, das durch die Überlassung von Vilnius aus dem sowjetisch besetzten Ostpolen überzeugt werden konnte.[2]

Am 11. September 1939 begann die Sowjetunion eine neue Verhandlungsrunde mit Finnland. Stalin forderte darin die Abtretung der befestigten Karelischen Landenge im Austausch gegen andere karelische Gebiete. Ebenso forderte er die Verpachtung der Halbinsel Hanko, die Überlassung von Inseln im finnischen Meerbusen und die Fischer-Halbinsel an der Küste des Nördlichen Eismeeres. Die finnische Regierung leitete daraufhin eine Teilmobilmachung ihrer Armee ein und versuchte erfolglos, sich mit Schweden zu verbünden. Auch eine Anfrage zwecks diplomatischer Unterstützung an Deutschland erbrachte keinen Erfolg. Die Verhandlungen gingen noch bis zum 13. November weiter, ohne dass jedoch eine Einigung erzielt werden konnte. Der finnische Außenminister Eljas Erkko ging davon aus, die Sowjetunion werde keinen Krieg beginnen, da der finnische Nachrichtendienst die Rote Armee als nicht einsatzbereit bezeichnete. Auch die Einschätzung der Regierung, dass das Parlament keinen Gebietsabtretungen zustimmen würde, trugen zur ablehnenden Haltung Finnlands bei.[3]

Die sowjetische Seite hatte allerdings schon vor dem Ende der Verhandlungen eine militärische Option ins Auge gefasst. Am 3. November 1939 unterstellte der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Molotow in der Prawda Finnland kriegerische Absichten gegenüber dem Sowjetstaat. Am selben Tag erhielt die baltische Flotte den Befehl, in Bereitschaft zu gehen und endgültige Pläne für eine Invasion Finnlands auszuarbeiten. Das Gleiche befahl Stalin dem Leningrader Militärdistrikt der Roten Armee am 15. November. Des Weiteren stellte die Sowjetführung eine kommunistische Gegenregierung Finnlands unter Otto Ville Kuusinen zusammen. Am 26. November inszenierte die Rote Armee einen Grenzzwischenfall, bei dem angeblich sowjetische Truppen von finnischer Artillerie beschossen worden wären. Als die finnische Regierung diese Vorwürfe zurückwies, brach Molotow die Beziehungen zu Finnland ab und kündigte den Nichtangriffspakt. Am 30. November gab Stalin den Befehl zur Invasion des Nachbarlandes, ohne eine formale Kriegserklärung abzugeben.[4]

Kriegspläne

Finnische Soldaten im Winterkrieg

Die finnische Armee selbst war in ihrer Stärke an die im Vergleich zu Russland geringe Bevölkerungszahl gebunden. Insgesamt konnte die finnische Armee rund 160.000 Soldaten ins Feld stellen. Die Sowjetunion wurde vom finnischen Oberkommando in der Vorkriegszeit als einzig realistischer Kriegsgegner betrachtet. Deshalb wurde die karelische Landenge intensiv durch die Mannerheim-Linie befestigt. Hier sah das Kommando unter Mannerheim die entscheidende Front des Krieges, da hier der schnellste Weg nach Viipuri und Helsinki ins finnische Kernland führte. Bereits im Frieden wurde die Grenze durch vier Deckungsgruppen abgeschirmt. Diese verstärkte Mannerheim noch durch 5 Divisionen, gegliedert im 2. und 3. Korps der Armee. Insgesamt hatte der Befehlshaber an der Landenge, Hugo Österman, rund 92.000 Soldaten unter seinem Kommando. Am nördlichen Ufer des Ladogasees war auch genug Infrastruktur vorhanden um eine Offensive einer modernen Armee zu ermöglichen. Um diese Flanke der Mannerheim-Linie zu verteidigen postierten die Finnen hier das 4. Korps unter Woldemar Hägglund. Dem 4. Korps standen zwei Divisionen mit zusammen rund 28.000 Soldaten zur Verfügung. Das finnische Oberkommando dachte, dass die circa 1.000 km lange Grenze mit Russland aufgrund der dichten Bewaldung und mangelnder Straßen für eine Armee unpassierbar sei. Deshalb wurden hier nur improvisierte kleinere Verbände eingesetzt, die die wenigen Verkehrsachsen blockieren sollten. Diese Gruppe Nordfinnland stand unter dem Befehl von General Viljo Tuompo. Mannerheim selbst hielt als Oberbefehlshaber der Armee zwei Divisionen als Reserve zurück.[5] Neben der mangelnden personellen Stärke wurde die finnische Armee noch durch andere Probleme geplagt. Budgeteinsparungen und das Bestreben Rüstungsimporte zu Gunsten heimischer Produktion zurück zu fahren führten in vielen Bereichen zu einem Mangel an Ausrüstung. So hatte die finnische Armee nur 30 Panzer zur Verfügung, die auch erst einige Wochen in Dienst waren. Ebenso herrschte Mangel an automatischen Waffen. Die ganze Armee besaß insgesamt nur 100 Panzerabwehrkanonen, importiert aus Schweden. Die Artillerie stammte oft aus Zeiten des Ersten Weltkriegs, hatte deshalb eine geringe Reichweite und pro Division waren nur 36 Geschütze vorhanden. Darüberhinaus herrschte noch Mangel an Artilleriemunition. Die Luftwaffe Finnland umfasste nur 100 Flugzeuge. An die Kampftruppen selbst konnten keine Flugabwehrkanonen ausgegeben werden, da die verfügbaren einhundert Stück für die Verteidigung der Städte gegen Bombenangriffe verwendet wurden.[6]

Während der laufenden Verhandlungen beauftragte Stalin den Chef des Generalstabs der Roten Armee, Boris Schaposchnikow, mit der Ausarbeitung eines Plans zur Invasion Finnlands. Schaposchnikow skizzierte eine mehrmonatige Operation, welche einen Großteil der Armee benötigt hätte. Dies lehnte Stalin ab und delegierte die Arbeit an den Befehlshaber des Leningrader Militärdistrikts Kirill Merezkow. Dieser General stellte eine Operation in Aussicht, die nur auf wenige Wochen angelegt war und bezüglich der Landstreitkräfte nur den Einsatz der Truppen des Leningrader Militärverwaltungsgebiets vorsah.[7]

Merezkows Plan legte den Hauptaugenmerk auf die karelische Landenge und damit auf die Mannerheim-Linie. Dieses Nadelöhr stellte den kürzesten Weg zur finnischen Hauptstadt Helsinki dar. Des weiteren waren die Straßen- und Eisenbahnverbindungen hier am besten ausgebaut. Die 7. Armee unter Jakowlew sollte mit Hilfe von 200.000 Soldaten und 1.500 Panzern direkt durch die finnische Befestigungslinie durchbrechen. Die 8. Armee unter Khabarov sollte nördlich des Ladogasees die finnischen Befestigungen umgehen und den Verteidigern der Linie in den Rücken fallen. Dazu standen 130.000 Soldaten und 400 Panzer zur Verfügung. Weiter nördlich sollten zwei weitere Armeen an der fast unbewohnten und kaum durch Straßen erschlossenen Grenze der beiden Ländern Angriffe durchführen um die Verkehrsverbindungen abzuschneiden und finnische Truppen zu binden. Dazu stand die 9. Armee unter Duchanow nördlich der sowjetischen 8. Armee. Sie stellte das Bindeglied zur 14. Armee unter Frolow dar, welche nach Petsamo vorrücken sollte. Den beiden Armeen an dieser Nebenfront standen insgesamt 140.000 Mann und 150 Panzer zur Verfügung.[8] Die baltische Flotte sollte in diesem Plan mehrere Aufträge erfüllen. Durch U-Boote sollten die Nachbarländer beobachtet und die Seeverbindungen Finnlands abgeschnitten werden. Marineinfanterie sollte die kleinen Inseln im Finnischen Meerbusen einnehmen, während die Marineflieger die Landstreitkräfte an der Hauptfront unterstützen sollte. Zusätzlich sollte ein sowjetischer Flottenverband mit drei Schlachtschiffen auf dem Ladogasee den Bodentruppen Artillerieunterstützung liefern. Insgesamt hatte die Rote Armee eine Überlegenheit an Soldaten von drei zu eins, an Artillerie von fünf zu eins und an Panzern achtzig zu eins.[9]

Der erste sowjetische Angriff

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Politischer Kommissar der Sowjetunion

In den frühen Morgenstunden des 30. November setzte die Rote Armee ihre Divisionen entlang der Front von Petsamo bis Karelien in Marsch. Die 7. Armee unter Jakowlew benötigte bis zum 6. Dezember um das Vorfeld vor den finnischen Befestigungen zu überwinden und zur Mannerheim-Linie an der Karelischen Landenge aufzuschliessen. Währenddessen war im finnischen Oberkommando eine Kontroverse entbrannt. Mannerheim wollte gegen den Widerstand des Befehlshabers der Landenge Östermann die im Vorfeld eingesetzten Deckungsgruppen offensiv vorgehen lassen, anstatt sie unter hinhaltendem Widerstand auf die Befestigungen zurückziehen zu lassen. Östermann setzte sich in dieser Frage durch. Noch vor den ersten großen Offensiven ließ Stalin den Oberbefehlshaber der 7. Armee Jakowlew durch Kirill Merezkow ersetzen, da er mit dem langsamen Vormarsch an der Landenge unzufrieden war. Merezkow plante Offensiven an zwei verschiedenen Abschnitten der Linie. Am 14. Dezember wurde die UdSSR aus dem Völkerbund anläßlich des Angriffs auf Finnland ausgeschlossen. Dies hatte aber keinen Einfluß auf die sowjetische Kriegsführung. Am 16. Dezember startete er den Angriff am östlichen Rand der finnischen Befestigungen bei Taipale. Der finnischen 10. Division gelang es allerdings diese Angriffe ohne Zuhilfenahme ihrer Reserven abzuschlagen. Ein erneuter Versuch der Sowjets vom 25. bis zum 27. Dezember ihre Offensive zu erneuern führte ebenso zu keinem Durchbruch der Linie. Als eigentlichen Durchbruchsort hatte Merezkow den Abschnitt bei Summa ausersehen. Zeitgleich zur Offensive bei Taipale versuchten hier die sowjetischen Truppen nach einer langen Artillerievorbereitung die Linie zu durchbrechen. Der Versuch wurde aber ähnlich wie bei Taipale von der finnischen 3. Division ohne den Ruf nach Verstärkungen abgeschlagen. Sowohl Mannerheim als auch Östermann sahen Mitte Dezember die Chance einen Gegenangriff zu starten. Am 23. Dezember setzen sie die in Reserve gehaltene 6. Division ein um zusammen mit den bereits im Kampf stehenden Einheiten einen Gegenangriff durchzuführen. Diese Operation wurde aber nach acht Stunden abgebrochen. Den hohen finnischen Verlusten von 1.500 Mann standen keine relevanten Geländegewinne gegenüber. Den Sowjets war es nicht gelungen an der Hauptfront des Krieges eine Entscheidung herbeizuführen, die Finnen vermochten aber auch nicht die sowjetischen Kräfte an der Landenge zu zerschlagen. Nachdem beide Seiten dies erkannt hatten folgte eine Phase relativer Ruhe während das sowjetische Militär die Gründe für ihr Scheitern analysierte.[10]

Nach dem Plan des sowjetischen Oberkommandos sollte die 8. Armee den Ladogasee binnen 10 bis 15 Tagen umgangen haben um den Verteidigern der Mannerheim-Linie in den Rücken zu fallen. Auch an dieser Front verlief der sowjetische Vormarsch schleppend. Infolgedessen wurde der Befehlshaber der Armee Divisionskommandeur I.N. Chabarow am 3. Dezember durch den Korpskommandeur W. Kurdionow ersetzt. Der sowjetische Vormarsch konnte in der Schlacht von Kollaa zum 9. Dezember aufgehalten werden. Ab dem 27. Dezember konnte das finnische IV. Korps unter Hägglund die ihr gegenüberstehenden zwei sowjetischen Divisionen in die Defensive zwingen. Dabei wurden zwei Divisionen in sogenannten Mottis eingekesselt. Die eingekesselte 18. Division wurde am 29. Februar 1940 zerstört, die 168. Division konnte sich bis Kriegsende halten. Weiter nördlich standen der finnischen Gruppe Talvela unter Paavo Talvela drei sowjetische Divisionen gegenüber. Diese Einheiten sollten dem IV. Korps in die Flanke fallen und dadurch die Bewegung zur Umgehung der Mannerheim-Linie unterstützen. Den finnischen Truppen gelang in diesem Sektor die sowjetische 139. Division und die 75. Division bis zum 23. Dezember bei der Schlacht von Tolvajärvi zurückzutreiben. Ebenso gelang es den finnischen Truppen die 155. Division aufzuhalten und in die Defensive zu drängen. Die geplante Umgehung der Mannerheimlinie scheiterte somit für die Sowjets unter großen Verlusten. Die eingekesselten sowjetischen Kräfte banden aber bis Kriegsende finnische Truppenteile, die Mannerheim eigentlich so schnell wie möglich an die Landenge verlegen hätte wollen.[11]

Die sowjetischen Offensiven in Nordfinnland stießen zu anfangs auf geringen Widerstand, da der finnische Generalstab nicht mit einem Angriff in diesem Landesteil gerechnet hatte. Der sowjetischen 104. Division gelang es schließlich nach wenigen Kriegstagen den Hafen Petsamo einzunehmen. Die Einheit sollte sich mit der 88. und 122. Division zum Vormarsch auf die Hauptstadt der Region Lappland vereinigen. Die beiden letzteren Divisionen wurden in der Schlacht von Salla von improvisierten finnischen Verbänden am Vormarsch gehindert. Die 104. Division selbst ereilte nach dem Erfolg in Petsamo das selbe Schicksal. In der Schlacht von Suomussalmi schafften es die Finnen durch das Aufbieten einer Reservedivision die 163. sowjetische Division und die 44. Motorisierte Schützendivision in Mottis einzuschließen und zu zerschlagen. Damit hatte die Rote Armee auch das Ziel Oulu zu erobern und damit Finnland von Schweden zu isolieren verfehlt. Die finnischen Truppen nahmen danach an der Schlacht von Kuhmo teil. Dort konnten sie die sowjetische 54. Division zwar einkesseln, sie verteidigte aber bis zum Kriegsende ihre Positition. Bis auf die Eroberung von Petsamo konnte die sowjetische Führung im finnischen Norden keines ihrer strategische Ziele erreichen. Da die Finnen die sowjetischen Einheiten aber auch nicht vollständig von ihrem Territorium vertreiben konnten banden diese Gefechte Reserven, die Mannerheim gemäß seinem Kriegsplan schnellstmöglich an der karelischen Landenge einsetzen wollte. Die finnischen Erfolge, insbesondere die Schlacht von Suomussalmi verleiteten Medien, Bevölkerung, ausländische Beobachter und sogar politische Kreise zu der fälschlichen Annahme der Krieg sei von finnischer Seite zu gewinnen gewesen.[12]

Reform der sowjetischen Kräfte

Probleme der sowjetischen Streitkräfte

Ende Dezember zeigte sich für das sowjetische Oberkommando, daß ihr Plan einer schnellen Niederschlagung Finnlands gescheitert war. Stalin äußerte sich in einer Konferenz mit Merezkow und seinem Stab :

"Die Autorität der Roten Armee ist eine Garantie der nationalen Sicherheit der UdSSR. Wenn wir für eine lange Zeit mit einem solch schwachen Gegner zu kämpfen haben wird dies die antisowjetischen Kräfte der Imperialisten anstacheln."[13]

Die sowjetische Führung hatte zu Kriegsbeginn die eigenen Kräfte überschätzt und wusste über die Stärken der finnischen Armee kaum Bescheid. Die Befestigungen der Mannerheimlinie waren im vorhinein nicht ausreichend durch Aufklärung kartographiert worden. Die Sowjets hatten sich hierbei fast ausschließlich auf Luftaufklärung verlassen und so waren ihnen getarnte Stellungen kaum vor dem Angriff bekannt. Merezkow war sich zwar darüber im Klaren, daß starke Betonbefestigungen das Rückgrat der Linie bildeten, dennoch wurden die Truppen vor dem Krieg nicht im Kampf gegen solche Bunker trainiert. Die Aufklärung durch die Bodeneinheiten selbst wurde vernachlässigt, so daß die sowjetische Truppen, insbesondere im Norden Finnlands, kein treffendes Bild der gegnerischen Einheiten hatten. Die klimatischen Bedingungen des finnischen Kriegsschauplatzes wurden von den Sowjets ebenso missachtet. Während der ersten Phase des Krieges stand der Roten Armee keinerlei Wintertarnkleidung zur Verfügung. Zu allem Überfluß war selbst warme Winterkleidung in einigen Einheiten aufgrund von Logistikproblemen knapp. Da die sowjetischen Truppen fast keine Skier erhalten hatten und im Umgang mit diesen auch nie trainiert worden waren, blieb die Beweglichkeit der Armee auf dem Gefechtsfeld sehr beschränkt. Dies hatte besonders im unwegsamen Gelände Nordfinnlands katastrophale Auswirkungen. Ebenso beschwerten sich sowjetische Offiziere über die mangelnden Fähigkeiten der Soldaten im Umgang mit feindlichen Minen. Die finnischen Deckungsgruppen legten beim Rückzug intensiv Minen und Sprengfallen, welche große Verluste unter den sowjetischen Soldaten forderten und durch den psychologischen Effekt die Beweglichkeit der Soldaten noch weiter einschränkte. Die Sowjets scheiterten aber nicht nur an den Eigenheiten des finnischen Kriegsschauplatzes sondern auch an der eigenen Kriegsführung. Die sowjetische Militärdoktrin und Merezkows Plan sahen ein enges Vorgehen zwischen Luftwaffe, Panzern, Infanterie, Artillerie und gegebenenfalls Marineeinheiten vor. Dies verwirklichte sich aber nicht auf dem Gefechtsfeld, meist gingen Panzer oder Fußsoldaten getrennt voneinander ohne gut entsprechende Artillerieunterestützung vor. Die Koordination zwischen den verschiedenen Truppenteilen war zu schwach. Offiziere gaben Befehle die ein sinnvolles Zusammenwirken der verschiedenen Elemente unmöglich machten und die Kommunikation zwischen den Einheiten sowie den übergeordneten Stellen brach oft zusammen. Der Grund, warum die Rote Armee ihrem selbstgesetzten Standard nicht gerecht wurde, liegt in mangelhafter Ausbildung vor dem Krieg begründet. Das Offizierskorps war nicht groß genug, um alle Rekruten entsprechend zu schulen. Infolgedessen wurde die Armee in Einheiten minderer und höherer Ausbildungsqualität unterteilt. Diese Einheiten wurden ohne Berücksichtigung ihrer tatsächlichen Fähigkeiten zusammengewürfelt. Eine weitere Erklärung für diese Probleme liefern die Stalinschen Säuberungen. Große Teile des Offizierskorps fielen den politischen Verfolgungen der Jahre 1937/1938 zum Opfer. Sie mussten durch unerfahrene Nachrücker ersetzt werden, und die nachwirkende Atmosphäre der Bedrohung hemmte die Initiative der verbleibenden Befehlshaber. So beschwerte sich Merezkow nach dem Krieg darüber daß Soldaten wie Offiziere zögerten ihren Vorgesetzten offen die Wahrheit zu sagen. In einem internen Bericht an Stalin schilderte dessen enger Mitarbeiter Mechlis daß eine große Zahl der einfachen Soldaten den Krieg für ungerecht halte.[14]

Die selben Probleme betrafen die Rote Luftwaffe. Sie blieb stark unter den in sie gesetzten Erwartungen zurück. Schlechtes Wetter, technische Probleme, geringer Ausbildungsstand und schlechte Kommunikation mit den Bodentruppen ließen ihr Eingreifen auf dem Schlachtfeld marginal werden. Die sowjetische Luftkampagne zielte darauf ab, die Mobilisierung der finnischen Armee in ihrem rückwärtigen Gebiet zu stören. Da die Armee aber zwei Wochen vor Kriegsausbruch mobilisiert wurde und sich zu Kriegsausbruch in ihren Stellungen befand, lief diese Operation ins Leere. Parallel dazu laufende Versuche, durch die Bombardierung von Städten und Eisenbahnlinien den finnischen Nachschub zu behindern, zeigten auch keine maßgebliche Wirkung. Ebenso weitgehend folgenlos blieb die Unterstützung durch Flotteneinheiten. Die Ladogaflottille hatte stark mit technischen Problemen und Navigationsfehlern zu kämpfen. Unter anderem lief das Schlachtschiff Orangenbaum wenige Tage nach Kriegsbeginn auf Grund. Auch die Einheiten der baltischen Flotte griffen in den Krieg ein. Ihre Anstrengungen hatten aber wegen Nachschubproblemen, technischen Unzulänglichkeiten, schlechtem Ausbildungsniveau und mangelnder Aufklärung keinen Einfluß auf den Krieg. So warfen Flugzeuge der Flotte rund 64,5 Tonnen Bomben auf finnische Inseln im finnischen Meerbusen ab. Die Inseln waren jedoch größtenteils evakuiert worden, und die einzige Küstenbatterie der Finnen auf den Inseln wurde durch diese Angriffe nicht ausgeschaltet.[15]

Neue Planungen der sowjetischen Führung

Schon am 26. Dezember ließ Stalin die Einheiten an der karelischen Landenge neu organisieren. Das Kommando der 7. Armee wurde von Merezkow selbst übernommen. Dazu wurde noch eine neue Armee, die 13. unter V.D. Grendal aufgebaut. Am 7. Januar berief er Semjon Timoschenko zum Oberbefehlshaber über die Nordwestfront unter deren Zuständigkeit der finnische Kriegsschauplatz nun fiel. Neue Einheiten wurden aus anderen Militärbezirken herangeschafft und der neue Offensivplan unter Timoschenkos Ägide sah nun eine alleinige Offensive an der karelischen Landenge vor. Im Grunde genommen ähnelte sein Plan dem von Stalin abgelehnten Vorschlag Schaposchnikows vor dem Krieg. Timoschenkos Grundidee war die Mannerheimlinie durch zahlenmäßige Überlegenheit zu brechen und die Truppen besser für die Erfordernisse des Schauplatzes auszubilden. Als Hauptfaktor sah er eine starke Überlegenheit der Artillerie vor. Diese sollte zuerst in einem langen Bombardement die feindlischen Stellungen schwächen. Sobald die Bodentruppen angriffen sollten die Geschützbesatzungen den Vormarsch eng mit ihnen abstimmen und die Angriffe in Form einer Feuerwalze unterstützen. Im Gegensatz zu den Planungen der ersten Offensive sollten Kommandeure kleinerer Einheiten bis zum Zugsführer Geschützfeuer anfordern können. Insgesamt massierten die Sowjets rund 48 Geschütze pro Kilometer. Ebenso sollte Langstreckenartillerie Bewegungen hinter der Front der Finnen niederhalten. Die Bodentruppen wurden extra im Umgang mit Betonbefestigungen ausgebildet und spezielle Sturmgruppen wurden geschaffen. Diese Einheiten umfassten Gruppen aus normaler Infanterie, Panzern, Pionieren und Panzerabwehrgeschützen. Sie sollten die stärksten Punkte der feindlichen Linie brechen. Des Weiteren wurde der Infanterie befohlen Gräben und Feldbefestigungen möglichst nah an die finnischen Stellungen heranzutreiben. Ebenso wurden neue Waffen an die Front geschafft, unter anderem Panzer vom Typ KV-1 und T-34. Manche dieser Fahrzeuge wurden zur Bekämpfung der Betonbunker mit Flammenwerfern ausgerüstet. Für den Schutz der Infanterie wurden gepanzerte Schlitten bereitgestellt, die von Panzern gezogen wurden. Um die Kampfmoral zu heben wurden Auszeichnungen im Gefecht nicht nur durch Orden honoriert, sondern auch durch materielle Geschenke wie Uhren und Fahrräder. Um den Mangel an erfahrenen Offizieren zu mindern wurden rund 4.000 Inhaftierte aus dem GULAG entlassen und an die Front geschickt. [16]

Zweite sowjetische Offenisve

Mit den Verstärkungen verfügte die Rote Armee an der karelischen Landenge kurz nach Jahresbeginn 1940 über rund 600.000 Soldaten, 2.000 Panzer und 3.137 Geschütze. Die finnische Armee war zahlenmäßig am Ende ihrer Ressourcen. Die sowjetischen Truppen konnten vor und während der Offensive ihre Fronttruppen rotieren. Die finnischen Einheiten standen seit Kriegsbeginn im Feld. Nur im am stärksten umkämpfetn Sektor von Summa wurde die dortige Division durch eine Reservedivision ersetzt. Das finnische Oberkommando hob zwei neue Divisionen aus, die aber nur aus älteren Reservisten bestanden und mangelhaft ausgerüstet waren. Die sowjetische Armee begann am 15. Januar den kontinuierlichen Artilleriebeschuß der finnischen Linien, gleichzeitig erkundete sie systematisch durch Luftaufklärung und Aufklärung der Fronttruppen den Befestigungsapparat. Am 1. Februar leitete Timoschenko den ersten Angriff von Bodentruppen ein. Fünf Divisionen griffen im Zentrum der Mannerheimlinie an. Dieser Angriff sollte laut Timoschenko nur eine Art Demonstration sein. Das sojwetische Kommando experimentierte dabei mit der Doktrin der Auftragstaktik, welche die Wehrmacht verwendete. Den untergeordneten Befehlshabern konnten dabei frei ihre Zwischenziele und den Einsatz ihrer Truppen zum Erreichen ihres Ziels planen. Die Angriffe brachten limitierte Gebietsgewinne und wurden von den sowjetische Befehshabern positiv bewertet. Zwischen diesen Angriffen und der eigentlichen Offensive auf breiter Front war eigentlich eine Pause vorgesehen, Timoschenko ließ die Demonstrationsangriffe aufgrund ihres Erfolges dann nahtlos in die Großoffensive übergehen. Am 11. Februar ließt der sowjetische Befehlshaber die ganze Front angreifen. Am selben Tag durchbrachen die Divisionen, die seit dem 1. Februar kämpften die vorderste Befestigungslinie der Mannerheimlinie. Mannerheim ließ seine einzige kampferfahrene Reservedivision einen Gegenangriff führen. Dieses Vorhaben der Einheit, die noch im Vorjahr Summa erfolgreich verteidigt hatte schlug allerdings fehl. Infolgedessen zogen sich die finnischen Truppen auf die mittlere Linie ihrer Befestigungen zurück. Dieser Durchbruch wird generell als der militärische Wendepunkt des Krieges gesehen. Trotzdem kristisierte Timoschenko den Mangel an Koordination der noch in der Truppe geherrscht habe. Er führte dies auf den Mangel an ausgebildeten Offizieren zurück. Um dieses Problem zu beheben wurden die Regimentskommandeure angewiesen von mobilen Befehlsposten aus zu führen.[17]

Am 19. Februar gelang es den sowjetischen Truppen auch die mittleren Stellungen der Finnen zu durchbrechen. Ein Gegenangriff einer Reservedivision wurde durch die Bombardierung der Verkehrswege der Einheit verhindert. Am 25. Februar brachen die sowjetischen Truppen durch die rückwärtigen Befestigungen der Mannerheimlinie, auf die sich die finnischen Einheiten am 20. Februar zurückgezogen hatten. Tags darauf setzte das finnische Oberkommando ihre einzigen 15 Panzer zu einem Gegenangriff ein. Die Fahrzeuge britische Fertigung vom Typ Vickers waren aber den sowjetischen Modellen technisch unterlegen. Ihr Einsatz wurde zur Katastrophe, denn die Geräusche der Fahrzeuge lösten in den eigenen Reihen Panik aus da sie für sowjetische Panzer gehalten wurden. Timoschenko bemerkte allerdings, das ein Hauptziel der Offensive gegen die Befestigungen nicht erreicht worden war. Der Roten Armee gelang es nicht größere finnische Truppenteile einzuschließen und somit die finnische Armee im Feld zu vernichten. Nachdem sie die Mannerheimlinie überwunden hatten begann die Rote Armee ihren Angriff auf das eigentliche Ziel der Offensive : die Stadt Viipuri. Die Stadt wurde von den sowjetischen Truppen sowohl von Land als auch von der See eingeschlossen. Den sowjetischen Truppen gelang es ein ganzes Schützenkorps über den gefrorenen Golf von Finnland an die Stadt heranzubringen. Ebenso führte die baltische Flotte zahlreiche kleinere amphibische Landungsunternehmen an der finnischen Küste durch. Diese Angriffe erfüllten ihr Ziel, nämlich finnische Reserven von der Front um Viipuri abzuziehen. Das finnische Oberkommando setzte sogar in Ermangelung an Soldaten ein Batallion aus Soldatinnen gegen diese Bedrohungen ein. Die Eroberung der Stadt gelang den sowjetischen Truppen allerdings nicht. Am Tag des Friedensschlusses, dem 13. März 1940 waren sowjetische Einheiten bis ins Zentrum der Stadt vorgedrungen. Den eigentlichen Plan, eine schnelle Eroberung von Viipuri bis zum 7. März konnten sie nicht erfüllen. Die militärische Situation der Finnen war aber nach dem Durchbruch so prekär das sich die finnische Regierung gezwungen sah Friedensverhandlungen aufzunehmen.[18]

Der Weg zum Frieden

Nachdem die Vorkriegsverhandlungen abgebrochen wurden bestanden zwischen den beiden kriegführenden Staaten keine offiziellen diplomatischen Verbindungen mehr. Die finnische Regierung war hinsichtlich der Notwendigkeit eines schnellen Friedensschlusses gespalten. Die Siege an der nördlichen Front und das Halten der Mannerheimlinie verführten weite Teile der Politik, des Militärs und der Medien zu dem Bild der Krieg sie gewinnbar.[19] Eine treibende Kraft hinter den Friedensbemühungen war der ehemalige Chefunterhändler Paasikivi der sich keinen Illusionen hingab : „Unsere Siege werden entsetzlich groß erachtet und von unserem Blickwinkel aus sind sie herrlich. Sie haben aber keine Auswirkung auf das endgültige Ergebnis. Angesichts der Macht des riesigen russischen Staates haben diese Niederlagen keine Bedeutung."[20] Am 10. Januar öffnete die finnische Regierung über die sowjetische Botschafterin in Stockholm Alexandra Kollontai einen ersten Kanal zu sowjetischen Stellen. Außerdem bemühte sich die Regierung um die Unterstützung weiterer Staaten. Deutschland lehnte ein Verbindungsgesuch am 17. Januar ab, da die sowjetische Regierung ihr mitteilte nur die von ihr aufgebaute kommunistische Gegenregierung anzuerkennen. Infolgedessen unterblieben weitere offiziele diplomatische Einmischungen von deutscher Seite. Ebenso scheiterten finnische Versuche die Unterstützung Schwedens zu mobilisieren. Die Regierung des Königreichs wollte weder durch eigenes Militär oder durch Transitrechte für Soldaten anderer Staaten in den Krieg hineingezogen werden. Gegenüber den finnischen Diplomaten begründete sie ihre Haltung mit einer möglichen Intervention Deutschlands zu Gunsten der Sowjetunion. Die schwedische Regierung erklärte sich allerdings zur Vermittlung zwischen beiden Seiten bereit. Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens versuchten aber Finnland weiterhin im Kriegs zu halten. Die sowjetische Seite signalisierte die Bereitschaft für Sondierungen über die schwedischen Vermittler. Damit ließ sie de-facto die Gegenregierung fallen und erkannte die gewählte Regierung Finnlands wieder an. Hauptmotivation war die Überraschung der militärischen Führung über die Effektivität des finnischen Widerstands und die Furcht Stalins vor einer bewaffneten Einmischung der Alliierten. Als die finnische Regierung angesichts der militärischen Situation am 29. Februar schließlich über Schweden den Wunsch nach formalen Verhandlungen signalisierte, intervenierte der französische Außenminister Édouard Daladier. Er versprach den Finnen ein Expeditionskorps von 50.000 Soldaten. Der Vorschlag war aus militärischen und politischen Gründen unrealistisch. Die Truppen wären zu spät am finnischen Kriegsschauplatz eingetroffen und Norwegen und Schweden verweigerten immer noch das Durchmarschrecht für eine hypothetische Intervention der Alliierten.[21] Der britische General Henry Royds Pownall fasste diese Offerten wie folgt zusammen : „Von den vier oder fünf Divisionen die vielleicht über die Nordsee gesandt worden wären war nicht eine für Finnland bestimmt - vielleicht ein oder zwei Brigaden wenn sie Glück hatten (...) Der Rest war einfach dazu bestimmt die Eisenerzminen zu besetzen und zu halten und Schweden und Norwegen zu unterstützen. Es ist wirklich ein höchst unehrliches Geschäft"[22]

Am 3. März beendete die britische Regierung die Täuschung und stellte den Finnen eine Eingreiftruppe von rund 12.500 Mann in Aussicht, die aber erst im April bestenfalls ankommen könne. Die finnische Regierung fühlte sich durch dieses Taktieren getäuscht und verlor auch unter dem Hintergrund der Ereignisse in Polen und der Tschechoslowakei das Vertrauen in die westlichen Verbündeten. Am 8. März traf eine offizielle finnische Delegation in unter Führung des Ministerpräsidenten Risto Ryti und Paasikivi in Moskau ein. Auf sowjetischer Seite führte Molotow die Gespräche, Stalin selbst nahm daran nicht teil. Am 13. März unterzeichnte sie den [Vertrag von Moskau]], der am selben Tag um 12.00 Uhr die Kampfhandlungen zwischen beiden Staaten beendete. Die sowjetischen Forderungen gingen in Teilen über die Forderungen vor dem Kriegs hinaus. Sie umfassten die gesamte Fischerhalbinsel, große Teile Kareliens inklusive Viipuris, ein großes Gebiet um Salla, sowie Inseln im bottnischen Meerbusen. Hanko wurde für dreißig Jahre an die Sowjetunion als Flottenstützpunkt verpachtet. Außerdem musste Finnland sich bereit erklären eine Eisenbahnverbindung zwischen dem schwedischen Tornio und Murmansk zu bauen und zu betreiben. Als einziges territoriales Zugeständnis gab die Sowjetunion das bereits 1939 besetzte Gebiet um Petsamo wieder auf. In einem entscheidenden Punkt unterschied sich der Vertrag von Moskau aber von den Bedingungen vor dem Krieg. Er enthielt statt einem gegenseitigen Bündnis nur einen Nichtangriffspakt. Damit war die eigentlich beabsichtigte militärische und gegebenfalls auch politische Integration der Finnen in das kommunistische System gegenstandslos geworden.[23]

Unterstützung durch das Ausland

Die öffentliche Meinung bekannte sich in vielen Staaten zurUnterstützung Finnlands. Die dplomatische Brandmarkung der Sowjetunion durch die Entfernung aus dem Völkerbund stellte dabei die Spitze der diplomatischen Bemühungen dar, war allerdings für den Kriegsverluaf folgenlos. Zahlreiche Staaten unterstützen Finnland aber auch in gewissem Maß materiell. Der größte Beitrag wurde hierbei von Schweden, dessen Regierung auf Neutraliität bestand geleistet. 8.000 schwedische Freiwillige dienten in der finnischen Armee. Diese Einheiten griffen zum Ende des Krieges in die Gefecht ein. 33 schwedische Staatsangehörige fanden dabei den Tod, 185 wurden verletzt. Wichtiger war die Lieferung von Waffen und Ausrüstung. Das Nachbarland lieferte an die Finnen unter anderem 77.000 Gewehre, große Mengen an Munition und auch Flugabwehrgeschütze. Andere Kontingente umfassten 800 Dänen und Norweger, 230 US-Amerikaner, 150 Italiener. Diese Einheiten kamen aber zu spät in Finnland an, asl das sie noch an den Kämpfen beteiligt gewesen wären. Ungarn stellte noch eine vergleichweise große Zahl von 5.000 Mann in Aussicht, aber davon kamen nur 450 vor dem Friedensschluss in Finnland an und auch diese kamen nicht mehr zum Einsatz. Die Vereinigten Staaten stellten Finnland darüberhinaus einen Kredit von 10 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Sie weigerten sich allerdings unter Berufung auf die Cash-and-carry-Klausel dirket Waffen nach Finnland zu liefern. Die finnische Regierung konnte aber über den Ankauf von Nahrungsmitteln das Geld für Waffenkäufe in Großbritannien einsetzen.[24]

Ebenso wurde die finnische Luftwaffe durch Flugzeuge aus dem Ausland aufgestockt. Die bedeutendste Lieferung kam aus Frankreich in Form von 30 Morane-Saulnier MS.406-Jagdflugzeugen. Das Vereinigte Königreich schickte 30 veraltete Gloster Gladiator-Doppeldecker. Italien stellte 17 moderne Bomber des Typ Fiat BR.20 zur Verfügung. Diese Lieferungen stockten kleine finnische Luftwaffe zwar auf, sie blieben aber in ihrer Wirkung marginal und änderten wenig an der zahlenmäßigen Überlegenheit der sowjetischen Luftwaffe. Die Mehrzahl der 800 verlorenen Flugzeuge der sowjetischen Streitkräfte wurde durch finnische Flugabwehrgeschütze abgeschossen.[25]

Folgen

Die Sowjetunion integrierte die annektierten Gebiete in die Karelo-Finnische SSR, deren Vorsitz der Chef der Gegenregierung Kuusinen übernahm. Die Annexionen verstärkten die sowjetische Verteidigungsposition gegenüber Finnland und Seeangriffen aus der Ostsee. Das Hauptziel des Krieges, Finnland militärisch und falls möglich politisch in das Sicherheitssystem der UdSSR zu zwingen wurde nicht erreicht. Nur fünfzehn Monate nach dem Krieg schlug sich Finnland 1941 auf die Seite der Deutschen, als diese die Sowjetunion angriffen. Da der deutsche Hauptstoß aber von Westen und nicht über Skandinavien erfolgte brachten die Annexionen und somit der Krieg an sich aus der militärischen Perspektive keinen Vorteil für die Verteidigung des Landes. Die Verluste der Roten Armee wurden in den offiziellen Zahlen nach dem Krieg mit rund 48.000 Toten und rund 159.000 Verwundeten und Kranken angegeben. Diese Zahlen sind sowohl in der westliche wie in der russischen Literatur umstritten. Russische Quellen gehen heute von rund 127.000 Tote und etwa 265.000 Verwundeten, und Kranken aus. Finnische Historiker gehen von noch höheren Zahlen aus : rund 230.000 - 270.000 Tote und 200.000 - 300.000 Verwundete und Kranke. Ein großer Teil davon durch Erfrierungen und mangelnde Versorgung mit Kleidung und Nahrungsmitteln. Ungewiss ist das Schicksal von rund 5.000 repatriierten sowjetiscghen Kriegsgefangenen. In westlichen Quellen wird der Verdacht geäußert diese seien nach dem Kriege größtenteils in Lagern des NKWD ermordet worden.[26] Durch die geringe Leistung und hohen Verluste der Roten Armee wurde deren Ruf unter den Großmächten desavouiert und infolgedessen unterschätzt. Ein interner Bericht der Wehrmacht konstatierte dass die sowjetischen Streitkräfte gegen eine moderne und gut geführte Armee chancenlos seien. Auch im westlichen Lager litt der Ruf der Roten Armee. Als die Sowjetunion 1941 von Deutschland überfallen wurde schätzte der US-General George C. Marshall in einem Bericht an den Präsidenten Roosevelt die Sowjetunion werde binnen drei Monaten zusammenbrechen. Britische Schätzungen aus dieser Zeit sprachen sogar von zwei Monaten.[27]

Die sowjetischen Militärstellen reagierten auf den Krieg indem sie versuchten die Leistungsfähigkeit der Armee zu erhöhen. Es kam auch zu einem personellen Wechsel an der Spitze als Stalin Kliment Woroschilow als Volkskommissar für Verteidigung durch Timoschenko ersetzte. In diesem Zuge wurden die letzten Überbleibsel der Idee einer sozialistischen Armee getilgt. Die Funktionsränge wurden abgeschafft und wieder durch konventionelle militärische Ränge ersetzt. Ebenso wurde der Schaffung der Disziplin durch Drill und autoritäre Führung mehr Raum gegeben. Um das Offizierskorps weiter zu stärken wurde der Einfluß der Politoffziere zurückgefahren und ein neues Beförderungssystem eingeführt das Leistung mehr entlohnen sollte. Die Autorität der Offiziere im Feld sollte in den neuen Dienstvorschriften durch größere Privilegeien wie einen eigenen Unterstand und bessere Kost gegenüber den Mannschaften gestärkt werden. Die Offiziere erhielten außerdem das Recht über ihre Untergebene selbstständig Strafmaßnahmen zu verhängen. Im Bereich von Strategie und Taktik sprachen sich Stalin und sein neuer Volkskommissar für einen Abkehr vom Bewegungskrieg des Russischen Bürgerkriegs aus und proklamierten eine eher statische Kriegsführung. Stalin war trotz der Fortschritte der kombinierten Waffen und des deutschen "Blitzkriegs" davon überzeugt daß ein kommender Krieg zwischen den Großmächten sich als Stellungskrieg abspielen werde.[28]

Folgen

Abgetretene finnische Gebiete, 1940
Trauerkreuz des Freiheitskreuzes

Der Winterkrieg kostete 27.000 Finnen das Leben.[29] Die Verluste der Roten Armee betrugen etwa 127.000 Tote und etwa 265.000 Verwundete, Verletze und Kranke.[30] 20 % davon durch Erfrieren und mangelnde Versorgung.

Durch den Waffenstillstandvertrag musste Finnland den größten Teil Kareliens mit den Städten Viipuri/Viborg, Käkisalmi, Enso und Sortavala sowie den finnischen Teil der Fischerhalbinsel am Nordmeer abtreten. Finnland verlor dazu noch seine langjährigen Verteidigungslinien. Die südwestliche Halbinsel Hanko/Hangö wurde an die Sowjetunion verpachtet. Bei dieser Grenzziehung wurde den Finnen seitens der UdSSR ein neuer Grenzverlauf aufgezwungen, welcher deutlich hinter dem damaligen Frontverlauf lag. Einzelheiten beim Grenzverlauf wurden zugunsten der Sowjetunion geregelt, damit sie Industriegebiete und Kraftwerke in unmittelbarer Grenznähe erhielt (zum Beispiel Enso). Die Sowjetunion erreichte dadurch das wichtige Kriegsziel, die Grenze weit vor Leningrad vorzuverlegen, jedoch hatte man anfangs von diesem Feldzug deutlich mehr (namentlich die Eroberung Finnlands) erwartet.

An die Witwen der gefallenen finnischen Soldaten oder, wenn es keine Witwe gab, an die älteste Tochter oder Mutter wurde das Reuekreuz verliehen. Angehörige von getöteten finnischen Zivilisten erhielten entsprechend eine Medaille. Beide Ehrungen sind Stufen des Finnischen Ordens des Freiheitskreuzes.

Vertreibung

Insgesamt wurden durch den Waffenstillstand etwa 400.000 Finnen praktisch über Nacht aus ihrer Heimat vertrieben. Die vertriebenen Karelier wurden im übrigen Finnland angesiedelt. Die finnische Regierung bemühte sich durch genaue Planung, die herkömmlichen Gemeinschaften der Vertriebenen zu bewahren, obwohl sie über das ganze Land verteilt werden mussten. Jedem einzelnen karelischen Dorf bzw. Gemeinde wurde eine Ansiedlungsgemeinde in Finnland angewiesen. Ein Teil der Vertriebenen und ihre Nachfahren leben heute auch im Ausland. Die Kultur der Vertriebenen wird heute noch in Vereinen wie z. B. dem Karjalan Liito (Karelischer Bund) gepflegt.

Militärische Folgen

Im Deutschen Reich (und auch im übrigen Westen) entstand während des Winterkrieges eine Fehleinschätzung der Roten Armee, welche man nicht mehr als ebenbürtigen Feind betrachtete. Ab August 1940 näherte sich das Deutsche Reich Finnland an, was zu einem immer engeren Kontakt führte. So wurden der Wehrmacht Transitrechte nach Nordnorwegen im Austausch für Waffen gewährt. Während des Frühlings 1941 waren die Truppen in der nördlichen Hälfte Finnlands durch kräftige deutsche Verbände verstärkt worden. Mit deutscher Hilfe sah Finnland seine Chance, nicht nur die verlorenen Gebiete, sondern auch den Rest Kareliens im Fortsetzungskrieg zu erobern.

Eine Ursache für den geringen militärischen Erfolg der Roten Armee im Winterkrieg lag in den vorangegangenen Säuberungen des Offizierskorps: Die Führung war ausgedünnt und damit teilweise ihrer fähigsten Offiziere beraubt worden. Nicht zuletzt wegen der jetzt gewonnennen Erfahrungen erkannte Stalin jedoch, welche Folgen dies für die Rote Armee hatte und leitete Gegenmaßnahmen ein. So wurden in sibirische Lager internierte Offiziere (Neben anderen auch Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski) zurückgerufen und wieder eingesetzt.

Rückgabe

Die sogenannte karelische Frage über eine eventuelle Rückgabe der abgetretenen Territorien war viele Jahre anathema in Finnland wegen des Verhältnisses zur Sowjetunion. In den 1990er Jahren wurde sie vereinzelt von finnischen Politikern und auch von dem russischen Präsidenten Boris Jelzin berührt. Der Verein ProKarelia tritt für eine friedliche Rückgabe Kareliens ein. Bei den finnischen Präsidentwahlen 2006 hatte der unabhängig-liberale Kandidat Arto Lahti eine Rückgabe Kareliens als Teil seines Programms. Jedoch lehnt der größte Teil der Bevölkerung eine Rückgabe ab, nicht zuletzt wegen der vermutlichen Kosten, der heutigen russischen Bevölkerung des Gebietes, sowie um Russland nicht zu provozieren.

Quellenangaben

  1. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 13ff
  2. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 1, S. 8f, S. 14ff
  3. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 19f
  4. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. S. 20-27 ; S. 42
  5. William Trotter : A Frozen Hell, Chapell Hill, 1991, S. 47 ; Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 51f, 61f
  6. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 52-55
  7. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 8f ; S. 19
  8. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 38f ; S. 44
  9. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 40 ; S. 42 ; S. 52f
  10. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 62-70 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 8f ; S. 60 ; S. 72 ; William Trotter: A Frozen Hell, Chapel Hill, 1991, S. 61
  11. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 66ff ; 84ff ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 8f ; S. 47 ; S. 80ff
  12. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 67 ; S. 86ff ; William Trotter: A Frozen Hell, Chapel Hill, 1991 S. 174ff S. 150-193
  13. Übersetzung eines Zitats aus Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 103 ; Originaltext in englischer Sprache : "The authority of the Red Army is a guarantee for the USSR's national security. If we struggle for a long time against such a weak opponent this will stimulate the anti-Soviet forces of the imperialists."
  14. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 45ff, 65ff, 78f, 84ff, 107ff ; Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 62-70 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 57ff ; S. 206f
  15. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 47ff, 65ff, 78ff
  16. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S.110-120 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 108f ; S. 138 ; S. 152ff ; S. 198
  17. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 107 - 112 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 138ff ; S. 145ff
  18. Anthony Upton : Finland 1939-40, Newark, 1979, S. 110 - 122 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 163ff
  19. Sinikka Wunsch: Image Research and the Enemy Image: The Soviet Union in Finnish Newspapers during the Winter War (November 30, 1939 – March 13, 1940), Oulu, 2002; abgerufen am 7. Dezember 2007 ; Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. S. 20ff
  20. Übersetzung eines Zitates von Passikivi in: Anthony Upton: Finland 1939-40, Newark, 1979, S.91; Originaltext in englischer Sprache: „our victories are considered tremendously great, and from our point of view they are magnificient, but they have no effect on the final result, since in view of the power of the huge Russian state, these defeats have no significance“
  21. Anthony Upton: Finland 1939-40, Newark, 1979, S.92ff ; S. 122ff
  22. Übersetzung eines Zitats von Pownall nach Anthony Upton: Finland 1939-40, Newark, 1979, S.145 ; Originaltext in englischer Sprache : "of the four or five divisions that might have been sent across the North Sea not one division was intended for Finland - perhaps a brigade or two if they were lucky (...) The rest were simply intended for occupying and holding the iron-ore mines and for the support of Norway and Finland. It is really a most dishonest business."
  23. Anthony Upton: Finland 1939-40, Newark, 1979, S.122-148
  24. Internetquelle in englischer Sprache abgerufen am 7. Dezember 2007 ; William Trotter : A Frozen Hell, Chapell Hill, 1991, S. 190 - 202
  25. William Trotter : A Frozen Hell, Chapell Hill, 1991, S. 190 - 202
  26. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 191 ; William Trotter : A Frozen Hell, Chapell Hill, 1991, S. 263f ; G. F. Krivošeev (Hg.), Rossija i SSSR v vojnach XX veka. Poteri vooružennych sil. Statističeskoe issledovanie. (Russland und die UdSSR in den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Verluste der Streitkräfte. Statistische Untersuchung.) Olma-Press, Moskau 2001, ISBN 5-224-01515-4, ISBN 978-5-224-01515-3. Tabelle 111
  27. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 189-194 ; William Trotter : A Frozen Hell, Chapell Hill, 1991, S. 264ff
  28. Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 S. 199-213
  29. [1]
  30. G. F. Krivošeev (Hg.), Rossija i SSSR v vojnach XX veka. Poteri vooružennych sil. Statističeskoe issledovanie. (Russland und die UdSSR in den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Verluste der Streitkräfte. Statistische Untersuchung.) Olma-Press, Moskau 2001, ISBN 5-224-01515-4, ISBN 978-5-224-01515-3. Tabelle 111

Literatur

  • Richard W. Condon: Winterkrieg Russland - Finnland, München 1980 (Moewig-Verlag), ISBN 3-8118-4302-8
  • Allan Sandström: Krieg unter der Mitternachtssonne - Finnlands Freiheitskampf 1939-1945, Graz 1996 (Stocker), ISBN 3-7020-0747-4
  • Hj. Siilasvuo: Suomussalmi - Kampf und Sieg in nordfinnischer Wildmark, Potsdam 1943 (Rütten & Loening Verlag)
  • Carl van Dyke : The Soviet Invasion of Finland 1939-40, London, Portland, 1997 ISBN 0-7146-4753-5
Commons: Winterkrieg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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