Zum Inhalt springen

Spontankauf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Dezember 2007 um 10:42 Uhr durch Wolfgang H.W. (Diskussion | Beiträge) (Verwertung bereits gestern eingebrachter Weblinks. rm Mittelschul-Webseite (sorry). rm QS-Template). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Spontankauf, auch Impuls- oder Reizkauf, bezeichnet ein Kaufverhalten, das spontan oder impulsiv, einem plötzlichen Anreiz folgend, also unüberlegt, abläuft.[1] Dafür geeignete Ware nennt man Impulsware oder Impulsartikel. Das Gegenstück zum Spontankauf bildet der Routine- oder Gewohnheitskauf.[2]

Typisch für Spontankauf ist, dass er durch Emotionen oder durch Instinkte geleitet wird („…sieht gut aus, könnte ich verschenken…“ oder „…muss ich haben.“). Diese werden im Körper über das limbische System verarbeitet, daher entsteht ein stark erhöhter Anreiz, wenn dieses unmittelbar angesprochen wird, etwa durch den Geruch frischen Gebäcks oder von frisch gemahlenem Kaffee. Zwar sind Preise dabei „nur innerhalb der individuellen Preisschwellen der Warengruppe relevant,“ doch lösen (echte oder vermeintliche) Sonderangebote die Reize ebenso aus.[3]

Ein weiterer Anreiz entsteht durch geschicktes Anordnen geeigneter Waren: Da viele Menschen bei Süßigkeiten leicht „schwach“ werden, finden sich diese im Bereich der wahrscheinlichen Warteschlange nahe der Kasse, möglichst im unmittelbaren Blickfeld und in bequemer Griffhöhe, und in Packungsgrößen die es leicht machen sollen, „sich eine Kleinigkeit zu gönnen“. Waren, die Kleinkinder ansprechen, werden entsprechend tiefer auf die Augenhöhe eines Kindes im Kinderwagen ausgerichtet.

Gleiches gilt prinzipiell für Zigaretten, Alkohol in Kleinstgebinden und Zeitschriften, deren Umsatz durch geschickte Platzierung gesteigert wird.

Impulswaren sind, außer in Supermärkten, vor allem an Tankstellen und Kiosken zu finden, wo sich der Kunde meistens nur sehr kurz aufhält und daher schnell zur Kaufentscheidung angeregt werden muss.

  1. SDI research Martkforschung: „[…] der impulsive Kauf von Gütern, ohne längerfristige Vorbereitung, anstehenden Bedarf, nähere Überlegung und eingehende Prüfung. Der Spontankauf ist eine reizgesteuerte Reaktion auf aktuelle Signale aus Werbung, aktuellem Angebot (am POS) oder unmittelbaren, sozialem Motiv.“
  2. www.handelswissen.de
  3. www.handelszeitung.at
  • Impulsartikel Kaugummi „[…] verkauft sich an diesem günstigen Platz nahezu ganz von selbst. […] POS-Untersuchungen belegen: Ein geordnetes, sauberes und aufgeräumtes Kassenumfeld erhöht die Impulsbereitschaft nachweislich.“ [POS=Point of Sale]
  • Die Zeit, 2004 Neues Wort „Impulsware“