Töging am Inn
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Töging am Inn (amtlich: Töging a.Inn) ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Altötting und Teil des Bayerischen Chemiedreiecks.
Geografie
Töging a. Inn liegt in der Region Südostoberbayern.
Es existiert nur die Gemarkung Töging a.Inn.
Geschichte
Der Ort ist schon um das Jahr 1050 als „Teginingun“ (Salzburger Urkundenbuch I,242) erwähnt und gehörte als landesherrliche Hofmark zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Neuötting des Kurfürstentums Bayern. 1917 begann die Industrialisierung durch die Errichtung des Innkraftwerkes (Innwerk AG)[1] und der Aluminiumfabrik[2] (Betriebsbeginn jeweils 1924). 1972 erfolgte die Erhebung zur Stadt. Die Aluminiumhütte stellte 1993/96 ihren Betrieb schrittweise ein.
Aktuelle Ereignisse
Vom 3. bis 7. August 2007 fand das traditionelle Volksfest der Stadt Töging am Inn statt, auf dem in diesem Jahr erstmals ein offizielles Töginger VolksfestMadl gewählt wurde. Die 19jährige Tina Staudinger wird nun ein ganzes Jahr lang an der Seite von Bürgermeister Horst Krebes ihre Heimatstadt zu offiziellen Anlässen repräsentieren.
Am 7. Februar 2006, gegen 11 Uhr stürzte in Töging am Inn das Dach eines Netto-Einkaufsmarktes vermutlich wegen zu großer Schneelast ein. Zum Zeitpunkt des Unglücks war das Geschäft geöffnet. Da das Dach nicht sofort einstürzte, sondern nach und nach, konnten sich sämtliche Angestellte und Kunden des Supermarktes unverletzt ins Freie retten.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 8.514, 1987 dann 8.499 und im Jahr 2000 9.599 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Horst Krebes (SPD).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet fast 4,66 Millionen €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 812.000 €.
Wappen
Das Wappen zeigt "in Silber (Weiß) zwischen zwei aus blauen Wasserwellen aufzuckenden roten Blitzen ein senkrecht stehendes grünes Bronzeschwert." Das Schwert weist auf ein in der Nähe von Töging gefundenes Bronzeschwert aus der Keltenzeit hin. Die Blitze, die aus dem Wasser aufsteigen, symbolisieren die Wasserkraft, die im Kraftwerk in Töging in elektrische Energie umgewandelt wird. In den 20er Jahren des 20.Jahrhunderts wuchs Töging durch die sich hier ansiedelnde Industrie mit dem Aluminiumwerk und dem eigens dafür errichteten Wasserkraftwerk vom Bauerndorf zur Industriesiedlung und schließlich zur Stadt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Nach 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 21, im produzierenden Gewerbe 934 und im Bereich Handel und Verkehr 418 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 353 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3087. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 15 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 524 ha, davon waren 448 ha Ackerfläche.
Ansässige Unternehmen
- Aleris International Inc. VAW- IMCO Guß- u. Recycling GmbH
- Baierl&Demmelhuber Innenausbau GmbH
- Fliegl Agrartechnik GmbH
- Resch Maschinenbau GmbH
Verkehr
- Bahnhof an der bereits 1871 eröffneten Bahnlinie Mühldorf-Simbach
- eigene Autobahnausfahrt an der A 94
- direkt an der Bundesstraße 299 (B 299)
Bildung
- drei Kindergärten, davon einer in städtischer, zwei in katholischer Trägerschaft mit 250 Kindergartenplätzen für 256 Kinder (Stand: 1999)
- zwei Volksschulen - Regenbogenschule sowie die Comeniusschule (Mittlere-Reife-Zug) - mit insgesamt 47 Lehrern und 775 Schülern (Stand: 1999)
- Landwirtschaftsschule Abteilung Landwirtschaft Töging a. Inn
- Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Oberbayern
- Volkshochschule Töging a. Inn e.V. eigenständig bis 2005, vereinigt zur Volkshochschule Alt-/Neuötting-Töging a. Inn e.V. ab 2005
Kultur- und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- "Alte Kirche": gotisches, Hans Stethaimer zugeschriebenes Gotteshaus, um 1500 errichtet, 1640 erstmals renoviert und im Jahre 1728 mit einem barocken Vorhaus versehen
- "Dreifaltigskeitskirche" in Häublberg, Gemeindeteil Engfurt, mit Klausnerei
- Wasserschloß und Innkanal
Brauchtum
- Dreikönigssingen, 1925 von Jürg Reichenbach begründet.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Hoegner - Jurist und Politiker (SPD), bayerischer Ministerpräsident
- Carl Georg von Reichenbach, auch Jürg Reichenbach - Vertreter des Münchner Jugendstils
- Johannes Aloysius Ströhl - Eremit der Engfurtner Klause
Söhne und Töchter
- Fritz Schösser - Vorsitzender des DGB-Bezirks Bayern, ehemaliger MdB und MdS (SPD), Mitglied des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks
- Ambros Seelos - Saxophonist, Klarinettist, Bandleader und Arrangeur
Literatur
Steinbichler, Josef. "Das traditionelle Töginger Dreikönigssingen", in: Das Mühlrad Bd. XXIX, Jg. 1987: 135-146.
Weblinks
- Wappen von Töging am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44747
- ↑ http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44988