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Extremadura

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Extremadura
Datei:Bandera de Extremadura.svg
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Bezeichnungen
spanisch: {{{NameInStaatssprache}}}
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Fläche: 41,634 km²
Einwohner: 1.052.790 (Stand: 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 25.287 Einw./km²
Ausdehnung: Nord–Süd: ca. 281 km
West–Ost: ca. 221 km
ISO-3166-2-Code: ES-EX
Website: www.juntaex.es
Politik und Verwaltung
Autonomie seit: 26. Februar 1983
Präsident: Guillermo Fernández Vara (PSOE)
Vertretung in den
Cortes Generales:
Kongress: 10 Sitze
Senat: 8 Sitze
Gliederung: 2 Provinzen
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Extremadura ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, im Südwesten gelegen. Die autonome Gemeinschaft umfasst die Provinzen Cáceres und Badajoz.

Der Name Extremadura stammt von "Extremos del Duero", was “Jenseits des großen Flusses Duero” bedeutet. Damit wird die Abgelegenheit zum Fluss Duero gezeigt.

Extremadura gehört zu den ärmsten Regionen Spaniens. Mit einer Bevölkerungsdichte von 25 Einwohnern pro km² erstreckt sich Extremadura über 8,3 % der spanischen Landmasse, stellt jedoch nur 2,6 % der Einwohner Spaniens.

Die Bevölkerung, als Extremeña oder Extremeño bezeichnet, verteilt sich über 383 Gemeinden. Die einzige Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern ist Badajoz (149.000 Einwohner). 57 % der Bevölkerung lebt in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern. Die nächsten größeren Städte sind Cáceres (91.000 Einwohner) und die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft, Mérida (53.915 Einwohner).

Die regionale Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren verbessert und hat zwischen 1985-1999 schneller als andere Regionen in Spanien aufgeholt. Extremadura hat von den EU-Kohäsionsfonds profitiert und damit Projekte in den Bereichen Bildung, Sozialer Schutz und Wirtschaft gefördert.

Geschichte

Extremadura erhielt seinen Titel tierra de conquistadores y lusitanos wegen der vielen Eroberer Amerikas, die aus dieser Region stammten, unter anderem Hernán Cortés, Francisco Pizarro oder Hernando de Soto.

Das Gebiet um Valencia de Alcántara ist mit 35 Dolmen eine der megalithreichsten Regionen Spaniens. Vor etwa 3000 Jahren besiedelten die Kelten die Region. Ihnen folgten die Karthager und danach die Römer. Die Römer machten Extremadura unter dem Namen Hispana Ulterior Lusitana zu einer wichtigen Handelsregion und gründeten die Städte Norba Caesarina, das heutige Cáceres, und Emerita Augusta, heute Mérida. Bis heute sind viele historische Bauwerke, vor allem der Römer, sehr gut erhalten wie Aquädukte, Theater, Festungen etc. Nahe der portugiesischen Grenze befindet sich mit der Brücke von Alcántara ein herausragendes Zeugnis römischer Ingenieurskunst.

Im Zuge der Reconquista (Beendigung der maurischen Herrschaft) nahm im Jahr 1230 König Alfons IX. von León die Region für Spanien in Besitz.

Geographie

Die Extremadura hat eine Fläche von 41.634km² und stellt damit 8,2% der spanischen Landmasse. Sie ist größer als Dänemark, Belgien oder die Niederlande und die fünftgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens.

Zusammen setzt sich die Extremadura aus der 19.868 km² großen Provinz Cáceres und der 21.766 km² großen Provinz Badajoz.

Der äußerste Norden der Region ist bergig. Die westlichen Ausläufer des Zentralsystems der iberischen Halbinsel bilden mehrere Gebirgszüge und Täler, die an die kastilische Sierra de Gredos anschließen. Höchster Berg ist der Calvitero (2.425 m) an der Grenze zur Provinz Salamanca. Diese Gebiete sind wasserreich und fruchtbar (bekannt sind die Kirschen aus dem Valle del Jerte oder Paprika aus der Region La Vera). Südlich des Flusses Tajo beginnt ein trockeneres Land aus weiten Ebenen, das bekannt ist für Weinbau (D.O. Ribera del Guadiana), aber vor allem für seine Steineichenhaine (spanisch dehesas), in denen das schwarze iberische Schwein (cerdo ibérico) gehalten wird und sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Die besondere Rasse und Ernährung – beide unterliegen strengen Regelungen zum Schutz der Produktbezeichnung „ibérico“ – geben dem berühmten Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) seinen besonderen Geschmack und seine hohe Qualität.

Außerdem leben hier noch viele seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere, wie z. B. der Pardelluchs, die Großtrappe, ein großer Bodenvogel, der dort auch das Wappentier darstellt, sowie der Kranich, der Schwarzstorch und auch der Wolf.

In der Region südlich des Río Tajo findet man, neben den schon erwähnten Steineichen, auch Korkeichen. Diese werden in stinkenden, Qualm produzierenden Fabriken in der portugiesischen Provinz Alentejo hauptsächlich zu Korken für die Weinindustrie verarbeitet.

Durch die Extremadura fließen im Norden der Tajo und im Süden der Guadiana.

Wirtschaft

Die Region ist derzeit die ärmste in Spanien. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Extremadura einen Index von 66 (EU-25:100) (2005).[2] Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 15.054€ Das sind nur 68% des spanischen Durchschnittes(Ø = 22.152).

Im Moment erlebt die Extremadura ein überdurchschnittlich hohes wirtschaftliches Wachstum. Deshalb werden vor allem in den Sektor Tourismus und Handel neue Möglichkeiten entwickelt, den Markt zu stärken und auszubauen. Vor allem im Sektor Tourismus stieg die Nachfrage in den letzten Jahren. Deshalb beträgt der Anteil der Bevölkerung im Dienstleistungssektor 57%.

Neben dem Dienstleistungssektor gibt es in der Extremadura ungefähr 8.000 Industrien. Dabei handelt es sich hauptsächlich um kleine bis mittelständische Unternehmen. Die wichtigsten Industriezweige sind Energie, Landwirtschaft, Kork, Stein, Schmuck, Textilien und Maschinenbau.

Des Weiteren wird in der Extremadura noch Landwirtschaft betrieben. Hier wird hauptsächlich auf Bioanbau gesetzt, welcher ohne Einsatz von Chemikalien möglich ist.

Ein wichtiger Handelspartner der Extremadura ist der angrenzende Nachbarstaat Portugal.

Vorne liegt die Extremadura im Energiesektor. Die Entwicklung und der Bau von Stauseen und Talsperren führt zu einer stabilen Nutzung der Wasserelektrizität. Es wird sogar mehr Energie produziert als für die eigene Region notwendig wäre.

Weiterhin wird an der Nutzung von Biomassen, Wind- und Sonnenenergie geforscht und entwickelt.

Die nördliche Region der Extremadura ist wasserreich und fruchtbar. Hier werden Kiwis, Feigen, Sonnenblumen, Kirschen, Paprika und Zitronen angebaut.

Südlich des Tajo beginnt das trockene Land. Hier, in der Dehesa, stehen viel Kork- und Steineichen, aus denen hauptsächlich Korken für Weinflaschen gemacht werden. Außerdem lebt hier das schwarze iberische Schwein (cerdo ibérico), welches sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Aus ihnen wird der berühmte Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) hergestellt. Außerdem wird auf dem flachgründigen, nährstoffarmen Böden Wein angebaut.

Politik

Im April 2002 beschloss die Regierung, die Computersoftware der Schulen und Behörden auf Linux und Freie Software umzustellen, um durch Investitionen in die regionale Wirtschaft speziell den IT-Sektor zu stärken. Zu diesem Zweck wurde die eigene Distribution LinEx ins Leben gerufen, welche seitdem Einsparungen in Millionenhöhe ermöglicht hat.

Klima

Die Extremadura wird geprägt durch ein mediterranes Klima. Nur im Norden herrscht durch die Bergregion ein kontinentales Klima. Dieses führt zu einer „Klimateilung“ der Region. Der Boden im Norden ist wasserreich und fruchtbar. Der Boden in der Region südlich des Tajo ist trocken, was zu großflächigen Arenalen mit fast unberührter Natur führt.

Dieses Klima führt zu milden und regenreichen Wintern und trockenen Sommern. So wird das sommerliche Klima vorwiegend durch Trockenheit geprägt. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Extremadura liegt bei 16-17°C. Im Norden wird ein Jahresdurchschnitt von 13°C erreicht. Der Süden hingegen hat einen Jahresdurchschnitt von 18°C.

Der Niederschlag in der Region liegt zwischen 450 und 500 l/m² im Jahr. Der Sommer bringt durchschnittliche Temperaturen um 26°C mit sich, welche bis auf 40°C ansteigen können.

Bevölkerung

In der Extremadura leben zur Zeit 1.088.728 Einwohner (Zahl von 2007). Aufgrund der großen Flächen sind dies aber nur 2,6 Prozent der spanischen Bevölkerung. Die Extremadura zählt damit zu einem der an dünnsten besiedelten Gebiete Europas.

In der Extremadura leben 29.068 Ausländer. So hat die Extremadura einen Ausländeranteil von 2,67 %. In der Extremadura leben hauptsächlich Kolumbianer, Brasilianer, Portugiesen, Marokkaner, Rumänen und Asiaten.

Der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre liegt in Badajoz bei 17-19% in Cáceres sogar zwischen 19 und 23%. Der spanische Durchschnitt 16,62%. (Zahlen 2005)

Zwischen 1900 und 2000 hatte die Extremadura ein Wachstum der Bevölkerung von 0-50%. Im Gegensatz dazu hatten Regionen, wie Madrid oder Barcelona, ein Bevölkerungswachstum von über 300%. Zwischen 1950 und 1981 hatte die Region eine Bevölkerungsabnahme zwischen 0 und -20%. Erst ab 1981 stieg das Wachstum der Bevölkerung. Cáceres hatte weiterhin ein negatives Wachstum der Bevölkerung. In Badajoz hingegen nahm die Bevölkerung zwischen 0 und 10% zu.


Städte

Siehe auch

Wiktionary: Extremadura – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Instituto Nacional de Estadística Offizielle Einwohnerzahlen der spanischen Gemeinden
  2. http://www.ine.es/prensa/np440.pdf Instituto Nacional de Estadística