George Löwendal
George Baron von Löwendal wurde am 10. Mai 1897 in Sankt-Petersburg als Sohn des Artillerieoffiziers und späteren Generals der russischen Armee Baron Laurentiu Löwendal (II.) geboren. Er absolvierte 1914 – 1917 in Sankt-Petersburg, unter Anleitung von Seidenberg, Makovski und Aleksandr Petrovici Aleksandrov ein Kunststudium, arbeitete dann von 1918 – 1945 an mehreren Theatern in Rumänien als Bühnenmaler und Bühnenbildner und stellte dort ohne fremde Hilfe Bauten für rund 200 Bühnenstücke aus dem rumänischen und ausländischen Repertoire her.
1921 heiratete er in Odessa die kunstsinnige Jurastudentin Ariadna, die sein Schaffen nachhaltig beeinflusst hat. 1922 – 1923 zog er nach Bukarest um, wo er an mehreren Theatern als Bühnenbildner und Regisseur wirkt. 1923 bzw. 1925 kamen seine beiden Töchter Lydia und Irina zur Welt, welche später selbst namhafte Künstlerinnen wurden. Zwischen 1926 und 1935 betätigte er sich als Bühnenmaler, Bühnenbildner und technischer Leiter des Nationalthe-aters in Czernowitz.
1927 bemühte er sich um die Gründung des ersten Marionettentheaters in Kischinau, 1929 befürwortete er die Gründung des Bukarester Satului-Museums und legte dessen Standort fest. 1931 gab er den Anstoß zur Gründung der ersten Gesellschaft der Bildenden Künstler in der Bukowina („Uniu-nea Prietenilor Artei“). 1932 trat er in der Astoria-Bar in Kischinau als Maler der ersten kubistischen Wandfresken in Rumänien in Erscheinung und nahm weiters an der Ausstellung Moldawischer Maler in Jassy und am Herbstsalon der Bukowina teil. 1933 beteiligte er sich an Ausstellungen moldawischer Künstler in Jassy und gab seine erste eigene Ausstellung in Kischinau. 1934 stellte er einen nationalen Rekord auf, indem er am Banater Theater 118 Stunden ununterbrochen an den Kulissen für Franz Lehár’s Operette „Das Land des Lächelns“ malte.
1935 fand seine erste Ausstellung „auf Stühlen“ am Sitz der Rumänischen Dichtergesellschaft in Bukarest statt; 1936 erwarb der Generaldirektor der Brüsseler Kunstmuseen, Leo van Puyvelde, ein Bild Löwendals für das Museum der Modernen Kunst in Brüssel. 1936 zeigte er eine umfassende eigene Ausstellung (mit 141 Exponaten) im Kunstmusem Czernowitz, begleitet von Pressestimmen aus Rumänien und Österreich. 1937 zeigte er eine eigene Ausstellung im Bukarester Haus des Buches. 1938 Gründung der ersten Freien Akademie der Bildenden Künste und der ersten Kunst-schule für rumänische Kinder; 1938 – 1945 malt Löwendal die königlichen Ikonen in der TreiIerarhi-Kirche in Jassy, die den Status eines Kulturdenkmals genießen. 1936 bis 1940 Teilnahme an den rumänischen Weltausstellungen mit den Porträts „Bauer aus der Bukowina“ und die berühmte „Madonna mit Kind“.
1942 bis 1943 war er Technischer Leiter des Nationaltheaters in Craiova. 1945 Gründungsmitglied der Rumänischen Vereinigung der Bildenden Künstler und des Rumänischen Fonds für Bildende Künstler sowie Teilnahme an der Ausstellung rumänischer Künstler in Venedig, am Bukarester Herbstsalon und eigene Ausstellung im Rumänischen Parlament. 1946 einziger rumänischer Maler, der unter Tage mit Hilfe einer Karbidlampe die Minen direkt in Tusche gemalt hat und Eröffnung einer eigenen Ausstellung in Bukarest durch Mihai Ralea (1896-1964, Essayist, Philosoph, Diplomat, Professor, Mitglied der Rumänischen Akademie).
1947 bis 1957 wirkte er im Bildungsbereich als Professor am Architektenverein und am Insti-tut für Angewandte Künste „N. Grigorescu“ in Bukarest. 1947 bis 1964 Teilnahme an zahlreichen Ge-meinschaftsausstellungen, Entstehung vieler Bilder von vor Ort gemalten Bauern aus der Bukowina. George Baron Löwendal verstarb 1964 im Alter von 67 Jahren in Bukarest.