Will McBride
Will McBride (* 10. Januar 1931 in St. Louis, Missouri) ist ein in Deutschland lebender US-amerikanischer Fotograf.
Leben
McBride verbrachte seine Kindheit und Jugend in Chicago und studierte unter anderem von 1950 bis 1951 Malerei an der National Academy of Design in New York und von 1951 bis 1953 Kunstgeschichte, Malerei und Illustration an der Syracuse University, ebenfalls in New York. Bei Norman Rockwell nahm er daneben privaten Unterricht.
Während seines Militärdienstes für die U. S. Army war er zwischen 1953 und 1955 in Würzburg stationiert; danach blieb er in Deutschland und studierte an der Berliner Freien Universität Philologie.
Ab 1959 etablierte er sich als freischaffender Fotograf, zunächst in Berlin und ab 1961 in München. Dort gründete er 1965 auch ein eigenes Fotostudio, in dem er u.a. für Kunden aus der Werbebranche arbeitete.
Von 1972 bis 1982 zog er sich zusammen mit seinem Freund Roland aus dem Berufsleben in die Nähe von Casoli Camaiore in der Toskana zurück, wo er sich mit Malerei und Bildhauerei beschäftigte.
1983 eröffnete er in Frankfurt am Main ein Fotostudio, das er bis 1998 betrieb. McBride lebt heute wieder als freischaffender Künstler in Berlin, wo er nach eigenen Aussagen zwar noch täglich fotografiert, die Bilder jedoch nur nutzt, um Material für seine Gemälde zu sammeln.
Werk und Bedeutung
McBride arbeitete als Bildreporter für Illustrierte wie Quick, Eltern, Geo, Stern, Life, Look und Paris Match.
In der Jugendzeitschrift twen veröffentlichte er 1960 ein Porträt seiner schwangeren Frau Barbara (jetzt in zweiter Ehe verheiratet mit dem Gastrokritiker Wolfram Siebeck) im Profil, das im Nachkriegsdeutschland einen Skandal auslöste (Abbildung); in den 90er Jahren löste ein ähnlich gestaltetes Bild eines anderen Fotografen von der schwangeren, diesmal aber nackten Demi Moore noch immer Entrüstung aus. Empörung erregte auch McBrides fotografische Dokumentation der Geburt seines Sohnes und das Aufklärungsbuch Zeig mal!.
1992 fand die Retrospektive Will McBride – 40 Jahre Fotografie statt, die u. a. in Frankfurt, Bonn, Hamburg und München gezeigt wurde.
2004 wurde McBride mit dem Salomon-Preis der DGPh für sein "stilbildendes Lebenswerk" geehrt.
Zitate
- "Was ich nicht fühle, kann ich nicht fotografieren" (2004)
Publikationen
- 2003: Mein Italien. 232 Seiten. Berlin: Knesebeck. ISBN 3896601113
- 2002: Romy. 160 Seiten. Berlin: Knesebeck. ISBN 3896601423
- 2001: I, Will McBride. 460 Seiten. Könemann. ISBN 3895084522
- 2000: Situationen – Projekte. Ein Fotobuch. 63 Seiten. Aachen: Rimbaud-Verlagsgesesellschaft. ISBN 3-89086-956-4
- 1999: Coming of Age. 112 Seiten. Aperture. ISBN 0893818534
- 1995: Zeig Mal Mehr (5. Aufl.). 176 Seiten. Beltz. ISBN 3407851065
- 1994: My sixties (Text auf Englisch, deutsch und französisch). 80 Seiten. Taschen. ISBN 3822894524
- 1992: Will McBride. 40 Jahre Fotografie. 192 Seiten. Schaffhausen. ISBN 3908162025 (Katalaog des Frankfurter Kunstvereins u.a.)
- 1990: Zeig mal! Ein Bilderbuch für Kinder und Eltern (2. Aufl.). 195 Seiten. Wuppertal: Hammer. ISBN 3872943014 - Neuauflage des Bandes von 1974
- 1986: Boys. Verlag C.J. Bucher, München. 117 Seiten. ISBN 3765805203
- 1983: Foto-Tagebuch 1953 - 1961. 175 Seiten. ISBN 3887250850
- 1982: Siddhartha. 11 Seiten. - Kehl: SWAN. ISBN 3882305029
- 1979: Knips. Berliner Bilder aus den 50er Jahren. Berlin
- 1979: Das Vater Unser. Jugenddienst Verlag, Wuppertal. ISBN 3779573326
- 1975: Show Me!: A Picture Book of Sex for Children and Parents. St Martins Press. ISBN 0312722753 (englische Ausgabe von Zeig mal
- 1974: Zeig mal! Ein Bilderbuch für Kinder und Eltern, Vorwort von Helmut Kentler. Wuppertal
- 1958: MILLAR, Lynn / Will McBRIDE. Berlin und die Berliner von Amerikanern gesehen. 60 Aufnahmen von Lynn Millar. 27 Aufnahmen von Will McBride. Berlin: Rembrandt-Verlag,
(1958). Gr8°. Mit 87 photogr. (meist ganzs.) Abb., 95 S.
Literatur
- Monika Flacke: Will McBride. Adenauer und seine Kinder. Fotografien 1956-1968: Berlin 1994
- Christian Fricke: Will McBride: Gelebte Geschichte (Fotoszene). In: Photographie Oktober 2004, S. 90 ff.
- Tom Moran: The photo essay. Will McBride & Paul Fusco (Masters of contemporary photography). New York 1974
- Franz H. Mösslang (Hrsg.): Report der Reporter. Wie sie zu ihren Fotoerfolgen kommen. Seebruck 1964
Ehrungen
- 2004 erhält Will McBride den Dr.-Erich-Salomon Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.will-mcbride-art.com - die eigene Website
- http://www.dhm.de/magazine/fotografen/mcbride.html - Biographie Will McBride (DHM)
- http://www.argus-fotokunst.de/de/info/mcbride.html - Biographie Will McBride (Galerie argus fotokunst)
- http://ms-collection.de/artists/mcbride.htm - Einige Bilder von Will McBride aus der Schupmann Collection
- http://www.dgph.de/dgph/preise/salomon2004.html - Will McBride erhält Salomon-Preis 2004 der DGPh
- http://www.argus-fotokunst.de/cgi-bin/s2-de.php?McBride - Ausstellungen von Will McBride in der Galerie argus fotokunst
- http://www.amadelio.de/vlog/2006/10/10/vlog-videoblog-will-mcbride-fotograf-maler/ - Interview mit Will McBride, amadelio, September 2006
Personendaten | |
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NAME | McBride, Will |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1931 |
GEBURTSORT | St. Louis, Missouri, USA |