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Bliesheim

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Bliesheim ist ein südöstlicher Stadtteil von Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis.

Der Ort liegt zwischen Erftstadt-Lechenich und Weilerswist wenige Meter nach der Mündung des Swistbaches in die Erft. Der alte Ortsteil liegt links der Erft. Nach 1960 wurde jenseits des Liblarer Mühlengrabens, der östlich parallel zum Fluss verläuft, am Villehang ein Neubaugebiet Linde angelegt, das viele Neubürger aus Köln oder den nahen Orten des Rheinischen Braunkohlereviers anzog. Südlich von Bliesheim liegt das „Kreuz Bliesheim“ der A 553, A 61 und A 1. Die nächste Anschlussstelle ist "Erftstadt" an der A 1/61.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Bliesheim im Jahre 1059 oder 1063 in einer vom Papst bestätigten Schenkungsurkunde eines Hofgutes des Erzbischofs an das Kölner Stift St. Maria ad Gradus. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1629 bis 1632) haben auch in Bliesheim, der Unterherrschaft des Stiftes St. Mariengraden (St. Maria ad Gradus), Hexenprozesse stattgefunden, denen vor allem Bliesheimer Frauen zum Opfer gefallen sind [1]. Geprägt wurde Bliesheim im 19. Jahrhundert durch den Braunkohleabbau. Von 1889 bis zum 30. Juni 1959 wurde die Brikettfabrik Donatus betrieben. Hier arbeiteten die meisten Einheimischen als Haupterwerb; nebenbei betrieb man noch etwas Landwirtschaft.

Sehenswürdigkeiten

Bild Erläuterung
Lambertuskirche (von Nordwesten aus gesehen, längs Marienstraße), ein neoromanischer Backsteinbau, nach Plänen von Ferdinand August Robert Cremer, dem Erbauer der TH Aachen und Restaurator des Aachener Doms (1826 – 1882). Der weithin sichtbare Turm ist 54 m hoch. Grundsteinlegung 1860, Konsekration 1866. Die Familie Wynand stiftete 1867 die ca. 5 m hohe Mariensäule vor dem Portal, ein Werk des Bonner Bildhauers Josef Olzem (von ihm stammt auch das Kriegerdenkmal in Bonn- Beuel, ebenfalls eine Säule).
Das Triumphkreuz (Ecke Frankenstraße / Merowingerstraße), angefertigt um 1500, aus der Kölner Werkstatt des „Meisters Tilman“ (Tilman Heysacker), hängt seit 1803 am Dorfhof „Alte Schmiede“ und wird, um das Original zu schützen, durch eine Nachbildung (von Jörg Großhaus aus Burscheid) ersetzt. Auf einem alten Foto erkennt man zwei Figuren, die das Kreuz flankiert haben [2].
Auf dem Sockel des Kreuzes (Ecke Frankenstraße / Am Kreuz) steht: Sit Iesu Christi crux in caelum nobis dux (sei das Kreuz Jesu Christi unser Führer zum Himmel). Der Text dient als Chronogramm: Wenn man die Großbuchstaben als lateinische Ziffern auffasst und ihre Zahlwerte addiert, erhält man als Summe die Jahreszahl 1896 (einmal M = 1000, einmal D = 500, dreimal C = 300, einmal L = 50, zweimal X = 20, viermal V = 20 und sechsmal I = 6).

Persönlichkeiten

Der bekannteste Bliesheimer (mit internationalem Renommee) ist der Komponist Bernd Alois Zimmermann (1918 – 1970) [3]. Nach ihm ist eine Bliesheimer Straße benannt worden (östlich der L163, zwischen Rotdornweg und Am Wachberg).

Fußnoten

  1. Hexenverfolgung und Hexenprozesse im ehemaligen kurkölnischen Amt Lechenich (der zweite Teil handelt von den Hexenprozessen in Bliesheim)
  2. Historische Bilder
  3. Zimmermann bei Schott

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