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Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk

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Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk und Earl of Surrey, (* 1443; † 1524) war englischer Feldherr und Höfling.

Thomas Howard war der einzige Sohn von John Howard, 1. Herzog von Norfolk. Als dieser 1483 zum Herzog ernannt wurde, erhielt Thomas den Titel eines Earl of Surrey. Thomas Howard kämpfte auch für König Richard III. und dem Haus York, Seite an Seite mit seinem Vater in den Rosenkriegen mit. In der entscheidenden Schlacht von Bosworth Field am 22. August 1485, in der sein Vater fiel, wurde Thomas verwundet und gefangen genommen vom gegnerischen Hause Lancaster unter der Führung von Henry Tudor. Dieser machte sich nun, nachdem auch König Richard III. in der Schlacht gestorben war, zum neuen König von England. Da Thomas Howard für die Verlierer gekämpft hatte, verlor er seine Ämter, Titel und Würden. Bis in das Jahr 1489 hinein blieb er in Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung erhielt er zumindest seine Earlswürde zurück.

Für Thomas Howard begann nun die Zeit sich am Hofe wieder zu restaurieren, um den Einfluss seiner Familie und vor allem die Herzogwürde zurückzugewinnen. Ihm gelang es das Vertrauen des Königs langsam zurückzuerobern, sodass er 1501 zum Lord High Treasurer ernannt wurde und das Kommando über die Truppen zur Verteidigung der schottischen Grenze erhielt. Ziemlich bald galt Norfolk, wie er trotz verlorenem Titel weiter genannt wurde, als oberster General von England und wurde daher 1509 zum Earl Marshal ernannt.

In der Schlacht von Flodden Field erfüllte er die in ihn gesteckten Erwartungen, weil er dort die Schotten endgültig besiegte. Am 9. September 1513 standen sich die 30.000 Briten und die 30.000 Schotten gegenüber. Die Schotten wurden von Frankreich unterstützt und waren unter der Führung von Jakob IV. Die Briten wurden vom Earl of Surrey angeführt. Howard konnte letztendlich einen unangefochtenen Sieg einfahren, rund 10.000 Schotten fielen und im Gegensatz dazu nur 4.000 Briten. Der prominenteste Tote war König Jakob IV. von Schottland.

Ein Jahr nach der siegreichen Schlacht war der Earl of Surrey wieder voll anerkannt und erhielt deshalb auch dank seiner Dienste für den König seinen Herzogtitel zurück. Er war von nun an Thomas Howard, 2. Herzog von Norfolk. Das wiedererstarkte Vertrauen des Königs in den Höfling zeigte sich auch, als Heinrich VIII. 1520 zu einem Treffen mit König Franz I. nach Frankreich reisen musste, übertrug er dem Herzog von Norfolk die Regentschaft über England. 1521 sollte Norfolk dann den Vorsitz im Hochverratsprozess übernehmen, was er auch tat, obwohl er dort seinen Freund Edward Stafford, 3. Herzog von Buckingham zum Tode verurteilen musste. Im Jahr 1523 setzte sich der Achtzigjährige zur Ruhe. Er starb ein Jahr später, 1524.

Im Herzogtum folgte ihm sein ältester Sohn als Thomas Howard, 3. Herzog von Norfolk.