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Cortes Generales

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Die Cortes Generales sind das Parlament in Spanien. Das Verfassungsorgan besteht aus zwei Kammern: dem Congreso de los Diputados (Abgeordnetenhaus) und dem Senado (Senat). Sie üben die gesetzgebende Gewalt im Staat aus, bewilligen den Staatshaushalt, kontrollieren die Tätigkeit der Regierung und führen alle weiteren Aufgaben aus, die ihnen die Verfassung zuweist. Niemand kann gleichzeitig Mitglied in beiden Kammern sein. Es existiert kein imperatives Mandat. Zur Wahl und zur Kandidatur berechtigt sind alle spanischen Bürger ab 18 Jahren, die im Vollbesitz ihrer politischen Rechte sind. Der Name der Cortes Generales leitet sich aus den mittelalterlichen Ständeversammlungen ab.

Das Abgeordnetenhaus

Das Abgeordnetenhaus (Madrid).

Nach Artikel 68 der spanischen Verfassung besteht das Abgeordnetenhaus aus 300 bis 400 Abgeordnete, die in allgemeiner, freier, gleicher, unmittelbarer und geheimer Wahl gewählt werden. Bisher waren entsprechend der Wahlstatuten immer 350 Abgeordnete vertreten. In Spanien gilt das Verhältniswahlrecht. Es gibt 52 Wahlkreise, die den spanischen Provinzen entsprechen. Jedem Wahlkreis stehen mindestens zwei Mandate zu, die afrikanischen Exklaven Ceuta und Melilla werden durch je einen Abgeordneten vertreten. Die Zahl der Abgeordneten steigt oder fällt abhängig von der Bevölkerungszahl in den Wahlkreisen. Barcelona ist der bevölkerungsreichste Wahlkreis und stellt rund 33 Mitglieder im Parlament. Für Parteien und Wählerlisten besteht eine so genannte Drei-Prozent-Hürde. Die Wahl zum Abgeordnetenhaus erfolgt alle vier Jahre.

Der Senat

Der Senat ist die Kammer der territorialen Repräsentation, in etwa vergleichbar mit dem deutschen Bundesrat. Der Senat hat momentan 250 Mitglieder, wovon 208 nach folgendem Modus in allgemeiner, freier, gleicher, unmittelbarer und geheimer Wahl gewählt werden:

Zusätzlich benennen die Autonomen Gemeinschaften Spaniens je einen Senator sowie einen weiteren je einer Million Einwohner in der jeweiligen Gemeinschaft. Die Zahl der so bestellten Senatoren wird alle zehn Jahre an die Bevölkerungsentwicklung angepasst und ist daher variabel. Insgesamt sind es ca. 50 Senatoren, die per Ernennung und nicht durch freie Wahl in den Senat entsandt werden. Auch der Senat wird auf vier Jahre gewählt.