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Chennai

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In Arbeit

Karte
Indienkarte, Position von Chennai hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Indien
Bundesstaat: Tamil Nadu
Regierungsbezirk: Chennai
Geografische Lage: 13° 09' n. B.
80° 27' ö. L.
Höhe: 6 m ü. NN
Fläche: 172 km² [1]
Einwohner: 6.900.00 (2004) [2]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km²
Geschlechterverteilung: 951 [3]
Postleitzahlen: 600 XXX
Stadtgliederung: 14 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Collector of Chennai
District Collectorate
M. Singaravelar Maaligai,
32, Rajaji Salai,
Chennai - 600001
Indien
Website: www.chennai.tn.nic.in
E-Mail-Adresse: collrchn@tn.nic.in

Chennai (சென்னை, früher Madras und Chennapattinam) ist eine langgestreckte Hafenstadt an der Ostküste Süd-Indiens am Golf von Bengalen. Es ist nicht nur eine der wichtigsten Metropolen Indiens, sondern auch die Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu. Chennai ist Indiens viertgrößte Stadt und die 35.-größte Megapolis der Welt. Der Name wurde 1996 in Chennai geändert, aber der ältere Name Madras wird immer noch viel verwendet. Die Stadt war das Nervenzentrum des Britischen Empires in Indien. Der Facettenreichtum und das reiche Kulturerbe Chennais sind weltbekannt.

Geografie

Geografische Lage

Chennai ist eine Stadt an der Coromandel Coast in Südindien. Es liegt an der Nordostspitze des Bundesstaates Tamil Nadu. Es ist die älteste der Britischen Kolonialen Besitzungen und darum eine lange Geschichte. Chennai besitzt ein reiches Kulturerbe. Es hat eine lange Küstenlinie am Golf von Bengalen und einen großen künstlichen Hafen. Chennais Marina Beach ist mit 13 Kilometern der zweitlängste Strand der Welt.

Chennai hat darum ein beliebten Meereshafen, der Seeverbindungen nach Südostasien und dem Pazifischen Ozean unterhält.

Nachbargemeinden

Ca. 60 km südlich von Chennai liegt Mahabalipuram, ein wegen seiner Tempel häufig besuchter Ort.

Stadtgliederung

  • 001 – Royapuram
  • 002 – Harbour
  • 003 - Dr. R.K. Nagar
  • 004 – Park Town
  • 005 - Perambur
  • 006 - Purasawalkkam
  • 007 - Egmore
  • 008 - Anna Nagar
  • 009 – T. Nagar
  • 010 - Thousand Lights
  • 011 - Chepauk
  • 012 - Triplicane
  • 013 - Mylapore
  • 014 - Saidapet

Sprachen

Im Gegensatz zu Nord- und Zentralindien, wo Hindi gesprochen wird, ist in Chennai Tamil die Hauptsprache.

Klima

Datei:Klima chennai.png
Klimadiagramm Chennai (Madras)

In Chennai herrscht tropisches heißes und feuchtes Klima, dass nur durch gelegentliche Meeresbrisen erträglicher wird. Die Sommertemperaturen liegen zwischen 40 und 45°C. Der Nordost-Monsun beeinflusst das Klima zwischen Juli-August und September-November sehr. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen schwanken zwischen 7 mm im März und 355 mm im November. In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar fällt das Thermometer selten unter 14°C.

Im Jahresdurchschnitt liegen die relative Luftfeuchte bei 70%, die mittlere Wassertemperatur bei 28°C, die mittlere Niederschlagsmenge bei 1268 mm und die mittlere Sonnenscheindauer bei 7,2 Stunden.

Geschichte

Ursprung

Aufzeichnungen aus dem 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung lassen vermuten, dass das heutige Chennai sich aus verstreut liegenden Dörfern in der damaligen Provinz von Tondaimandalam entwickelt hat. Über die Jahrhunderte wechselte die Herrschaft über das Stadtgebiet zwischen den verschiedenen südindischen Herrschern.

Kolonialzeit

Madras um 1888

Das moderne Chennai geht auf eine Kolonialstadt zurück und seine erste Blüte ist eng mit seine Bedeutung als künstlicher Hafen und als Handelszentrum verbunden. Portugal errichtete als erstes 1522 ein Fort, das Sao Tome- oder Sao Thome-Fort um die Pallava, die früheren Herrscher über Mylapore, dem ältesten Teil des heutigen Chennai zurückzudrängen.

1622 ließen sich die Niederlande 40 km nördlich des heutigen Chennais in Pulicat nieder.

Das heutige Chennai begann 1639 ausgehend von dem Fischerdörfchen Madraspatnam zu wachsen, das von frühen englischen Händlern der Britischen Ost-Indien Kompagnie als Ansiedlungsplatz ausgewählt wurde. 1639 wurde der Ostindien-Kompagnie Land zwischen diesen Siedlungsplätzen durch den Nayak von Vandavesi verpachtet, auf dem 1640 das Fort St. George, benannt nach dem Schutzpatron Englands und der Kompagnie, errichtet wurde. Das als Keimzelle des heutigen Chennai gelten kann. Zur Zeit der britischen Herrschaft in Indien wurden über das damalige Madras die gesamten Transporte von und nach Südindien abgewickelt, unter anderem für das aus klimatischen Gründen als Garnison bevorzugte Bangalore. Im späten 17. Jahrhundert wurde die Stadt unter ihrem damaligen Namen Madras eine wichtige englische Marinebasis.

Im Laufe der Jahre wurde Madras für seine Textilproduktion und als Handelsplatz berühmt.

Die europäischen Mächte fochten eine Reihe von Kriegen um die Vorherrschaft in Südindien aus, die letztendlich von den Briten errungen wurde.

Britische Gouverneure Madras'

Neuzeit

Nach der Erlangung der Unabhängigkeit Indiens wurde Madras die administrative und legislative Hauptstadt von Tamil Nadu. 1996 wurde Madras in Chennai umbenannt, dem Namen der Stadt in der örtlichen tamilischen Mundart, dessen Ursprung jedoch nicht genau zu ermitteln ist.

Chennai wurde vom Erdbeben im Indischen Ozean 2004 betroffen. Dabei wurden unter anderem Schiffe im Hafen beschädigt.

Religionen

In Chennai finden sich zahlreiche Kirchen, Moscheen und Tempel, die das Nebeneinander von Christen, Moslems und Hindus veranschaulichen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Chennai hat eine Menge Attraktionen zu bieten, von antiken Tempeln bis zum zweitlängsten Strand der Welt. Außerdem hat es die üblichen Publikumsmagnete wie Themenparks, Einkaufszentren und Kaffeehäuser. Chennai ist keinswegs eine konservative Stadt. Es hat seine Kultur beibehalten und ist trotzdem modern.

Museen

Bauwerke

Strände

Parks

  • Kishkinta
  • MGM Dizzee World
  • VGP Golden Beach
  • Little Folks

Naturdenkmäler

An frühe Versuche der Christianisierung erinnert der St. Thomas Mount am südlichen Rand der Stadt. Dort soll der Apostel Thomas 72 n. Chr. zu Tode gekommen sein.

Sport

Wirtschaft und Infrastruktur

Gegründet als Handelsstützpunkt der Britischen Ostindischen Kompanie im frühen 17. Jahrhundert, ist Chennai heute ein großes Industrie- und Geschäftszentrum. Die wichtigsten Handelszentren in Chennai sind Parrys Corner und T.Nagar.

Als Stadt am Ozean haben seine Häfen zu seiner Entwicklung beigetragen. Chennai, das auch "das Detroit Indiens" genannt wird, erzeugt über 40% der indischen Automobilproduktion, ist seit langer Zeit ein traditionelles Zentrum der indischen Automobilindustrie und hat diese Position in den letzten Jahren ausgebaut. Große Firmen wie Hyundai, Ford Motor Company, Ashok Leyland, TVS, Honda und MRF haben Fabriken in und um Chennai. Außerdem ist fast 90% der indischen Automobil-Zulieferindustrie hier angesiedelt - insbesondere um das Ambattur-Padi Industriegebiet.

Andere große Industrien sind Leder-, Textil- und Chemieindustrie, einschließlich Erdölverarbeitung.

Seit 2004 ist die Stadt zusammen mit Bangalore und Hyderabad als ein wichtiges Zentrum für die Softwareentwicklung in Indien hervorgetreten. Die Old Mahabalipuram Road wird heute der "IT Korridor" genannt und wurde ein Wunschziel für IT Firmen. Diese Entwicklung erhielt einen weiteren Schub durch die Anlage des IT Komplexes Tidel Parks durch TIDCO im Auftrag der Regierung von Tamil Nadu. Das neueste ist die Mahindra Tech City nahe den Randgebieten der Stadt, wo alle wichtigen IT Firmen ein Entwicklungszentrum unterhalten.

Verkehr

Ansässige internationale Unternehmen

Medien

Chennai beherbergt die größte indische Filmindustrie (Kollywood - benannt nach einem Stadtteil von Chennai)

Bildung

General Schools

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

In der Nähe von Chennai fiel Rajiv Gandhi, Sohn von Indira Gandhi, am 21. Mai 1991 während einer Wahlveranstaltung einem Attentat zum Opfer.